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12. Juni 2016

Heute war ein besonderer und historischer Tag in der Geschichte der Kirche in Sachsen. In einem Sondergottesdienst wurden die Gemeinden Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal reorganisiert.

Aus dem Zweig Hohenstein-Ernstthal wurde die Gemeinde Hohenstein-Ernstthal und ich hatte das Vorrecht, Danny Wagner als Bischof zu ordinieren und zu berufen.
Das Gemeindehaus in Chemnitz war mit mehr als 200 Mitgliedern und Besuchern voll besetzt.

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Der Gottesdienst war für mich eine sehr emotionale Zeit. Ich musste an viele Dinge denken. 1911 sind die ersten Mitglieder der Kirche aus Chemnitz nach Hohenstein-Ernstthal gekommen und haben missioniert. Wenige Jahre später wurde ein Zweig der Kirche gegründet. Die Mitglieder in beiden Städten waren immer eng miteinander verbunden.

Ich musste an hervorragende Menschen in Chemnitz denken, die mich geprägt haben: Henry Burkhardt und Gottfried Richter (siehe meinen Post vom 22.4.2016: https://thomashengst.com/2016/04/22/dank/) oder auch meine Seminar- und Institutslehrer als ich ein Teenager war – Detlef Sellner, Rudolf Renkewitz, Karl Kleinert und Roland Jentzsch. Einige von ihnen leben nicht mehr, aber vergessen werde ich sie nie.

Ich musste an Kurt Meyer denken, der ein Freund meines Vater war und mich nach meiner Taufe 1972 konfirmiert hat. Viele seiner Nachkommen gehören jetzt zu meiner Gemeinde, was mich sehr freut.

Das Segnen und Austeilen des Abendmahls hat mich heute ebenfalls besonders berührt. Es hat einige Zeit gedauert, über 200 Menschen am Abendmahl teilhaben zu lassen. Es war eine besondere Zeit, während der ich an die Begebenheit, die im Buch Mormon, im 3. Nephi Kapitel 11 geschildert wird, erinnert wurde. Als Jesus den Nephiten nach seiner Auferstehung erschien und die versammelte Menge einlud vorzutreten und seine Nägelmale zu berühren und zu wissen, dass Er wirklich das Sühnopfer vollbracht hat, in dessen  Gedenken wir jede Woche vom Abendmahl nehmen.

Ich musste auch an die Speisung der 5000 denken, die im Neuen Testament in Matthäus Kapitel 14 beschrieben wird. Jesus, der gerade von der Ermordung seines treuen Freundes und Wegbereiters Johannes dem Täufer erfahren hatte, wollte in seiner Trauer allein sein. Aber eine große Menge folgte ihm. Er hatte Mitgefühl für sie und heilte ihre Kranken und vollbrachte schließlich das Wunder der Speisung.

Wie lange mag es gedauert haben und was mögen die Menschen gefühlt haben, als sie darauf warteten, Jesus zu berühren oder dieses Wunder zu erleben? Daran zu denken, hat mich dankbarer für Jesus Christus gemacht.

Der neue Bischof Danny Wagner hat sich Knut Meyer und Gino Vogel als Ratgeber gewählt. Ich wünsche der neuen Bischofschaft Gottes Segen. Beiden Gemeinden wünsche ich eine gute und harmonische Zusammenarbeit im nun gemeinsam genutzten Kirchengebäude in Chemnitz, Stelzendorfer Straße 25. Es gibt viele großartige neue Möglichkeiten.

Ab Sonntag, den 19.6.2016 beginnt der Abendmahlsgottesdienst der Gemeinde Hohenstein-Ernstthal um 9:00. Die Gemeinde Chemnitz beginnt ihre Versammlungen um 11:00.

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Himmelfahrt 2016

Zu Himmelfahrt haben die jungen Damen und die jungen Männer unseres Pfahles immer eine besondere Aktivität. Die Jungs trafen sich in Wulfen bei Köthen für eine längere Radtour, die an zwei Tagen über 160 km führte – sicher sehr strapaziös für untrainierte Gesäße. 🙂

Die Mädchen waren im Schullandheim in Netzschkau im Vogtland mit dieser tollen Aussicht auf die Göltzschtalbrücke, die größte, aus Ziegeln erbaute Eisenbahnbrücke der Welt.

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Beide Gruppen hatten mich eingeladen, über ein wichtiges Thema zu sprechen. Das habe ich Mittwochabend vor Himmelfahrt in Wulfen und Freitagabend nach Himmelfahrt in Netzschkau getan.

Wir können nicht tatenlos zusehen, wie schlechte Dinge in der Gesellschaft „normalisiert“ werden, nur weil es vielen Menschen an Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Glauben oder auch nur schlicht an der Einsicht fehlt, etwas dagegen zu tun. Zu viele unserer jungen Leute sind suchterzeugenden Einflüssen ausgesetzt, viele schon im Kindesalter in der Schule oder im Freundeskreis. Wir adressieren alle Dinge, die zum Wort der Weisheit gehören, durchaus deutlich, so dass jedes Kind in der Primarvereinigung die Gefahren von Alkohol, Nikotin und Drogen kennt und nicht unwissend diesen Gefahren ausgesetzt wird.
Ganz anders sieht die Sache bei anders gearteten Drogen aus, die man nicht trinkt, raucht oder kifft, die aber viel leichter zu bekommen sind und genau die gleichen oder noch schlimmere Abhängigkeiten erzeugen können. Sie ziehen Folgen nach sich, die Kinder oder Jugendliche, wenn sie damit konfrontiert werden, nicht im Geringsten einschätzen können.

Einige dieser leicht zugänglichen „Drogen“ sind Pornographie, Spielsucht und Flucht in virtuelle Welten.

Eltern haben oft keine Ahnung, was wirklich passiert oder sind unsicher, wie sie solche Probleme ansprechen oder lösen können. Auch in unseren Gemeinden wird oft nicht klar genug darüber aufgeklärt und Hilfe angeboten.

Ich habe in beiden Vorträgen kein Blatt vor den Mund genommen und an den Reaktionen gemerkt (sowohl von Jugendlichen als auch von Eltern, die sich danach bei mir bedankt haben), dass es erstens richtig war, Klartext zu reden – auch wenn es anstrengend ist und zweitens, dass wir noch viel konsequenter an dem Thema dran bleiben müssen. Das werden wir auch tun.

Am wichtigsten ist aber, dass wir die Betroffenen bedingungslos lieben. Dazu ist das Evangelium Jesu Christi sehr klar. Ohne Liebe kann nichts bewirkt werden.

Am Beispiel der Pornographie habe ich eine Präsentation zusammengestellt, die ich nach einer Anti-Pornographie Website „Fight the new drug“ genannt habe. Man kann sicher daran noch einiges verbessern. Ich habe bei den Vorträgen einiges gelernt, wie man sich noch klarer ausdrücken kann (die Mädchen haben als erste davon profitiert) und welches Material man noch benutzen könnte.

Hier sind einige Auszüge. Am Schluss gibt es einen Link für alle, die die Präsentation downloaden wollen.

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Link zum Video: http://www.overcomingpornography.org/individuals?lang=deu

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Link zum Video: http://www.overcomingpornography.org/spouses-and-families?lang=deu

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Es gibt Hilfe und Umkehr

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Download der Präsentation (im Powerpoint Format):

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Sisters und Elders Part 21

Es hat lange für diesen Post gedauert, aber ich möchte nicht versäumen zu erwähnen, dass Sister Carolin Gäbler aus Bernburg letzten Monat ihre Mission in Neuseeland ehrenvoll beendet hat. Carolin hat in der New Zealand Wellington Mission gedient, die sie am 9. März 2016 verlassen hat. Nach 6 Flügen ist sie dann am nächsten Tag zu Hause angekommen. Das wäre sogar für mich als hartgesottenem Vielflieger eine Tortur gewesen :).
Leider konnte ich Carolin nicht gleich am Ankunftstag entlassen, da ich auf einer Dienstreise in den USA war. Wir haben also ihre Missionszeit um 3 Tage verlängert und ich habe sie dann am 13. März zur Zweigkonferenz in Bernburg entlassen. Ihre Homecoming Ansprache war hervorragend.
Leider haben wir dabei vergessen, das mittlerweile traditionelle Foto zu machen. Das haben wir dann ein paar Tage später im Institutszentrum in Leipzig in „zivil“ nachgeholt :).

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Im Entlassungsgespräch fragte ich Carolin nach ihrer wichtigsten Lesson learned während ihrer Mission. Ihre Antwort war: ich bin wirklich näher zu Jesus Christus gekommen und glaube, dass ich sein Wirken und seine Bedeutung jetzt erst richtig verstehe.

Carolin, wir wünschen dir alles erdenklich Gute und viel Erfolg für deine Zukunft. Vielen Dank für deinen Dienst für den Herrn.

 

Ostern 2016

Vor kurzem hat mich meine Frau auf eine Schrifstelle im Lukas Evangelium aufmerksam gemacht. Jesus Christus sagt dort folgendes:

„Jesus wandte sich an die Volksmenge und sagte: »Wenn im Westen eine Wolke aufsteigt, sagt ihr sofort: ›Es gibt Regen.‹ Und so kommt es dann auch.
Und wenn der Südwind weht, sagt ihr: ›Es wird heiß.‹ Und auch das trifft ein.
Ihr Heuchler! Ihr beobachtet die Erde und den Himmel und könnt so das Wetter beurteilen. Wieso könnt ihr dann nicht die gegenwärtige Zeit beurteilen?
Warum macht ihr euch nicht selbst klar, was ´vor Gott` richtig ist.“ Siehe Lukas 12:54-57

Diese Worte sind wirklich für unsere Zeit geschrieben.

Zu Ostern erinnern wir uns in besonderem Maße an Jesus Christus. Wenn wir die Einzigartigkeit Seines Lebens und Seiner Lehren betrachten, intensiv darüber nachdenken und richtige Schlussfolgerungen daraus ziehen, wird uns klarer werden, was sich in der Welt und in jedem persönlich ändern muss.
Es hat niemand anders in der Weltgeschichte gegeben, der die Sünden und Schmerzen der Menschen auf sich genommen und durch sein Opfer, den Weg für ewiges Leben bereitet hat. Kein anderer hat die Auferstehung vom Tod zustande gebracht. Es wird auch keinen anderen geben. Nur Ihn. Niemand anders ist dazu fähig.
Wie töricht wäre es, das zu ignorieren und sich der Perspektiven zu berauben, die den Blick auf das große Ganze eröffnen.
Dieses kurze Video fast es sehr gut zusammen.

Jesus Christus hat im Matthäus Evangelium eine Einladung an alle Menschen ausgesprochen, eine Einladung, die zu Heilung und der Verringerung von Leid führt, wenn sie angenommen wird.

Jesus sagte:

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.“
Siehe Matthäus 11:28-30

Diese Worte sprechen für sich selbst. Güte und Demut sind der Schlüssel, um innere Ruhe zu finden und Nächstenliebe zu entwickeln. Ich kenne viele, die sagen, dass man damit in der heutigen Zeit nicht erfolgreich sein kann. Diese Annahme ist falsch und die Entwicklungen in unserer Gesellschaft sind der lebendige Beweis dafür.
Wie leicht vergessen wir es jedoch, oft mit dem Resultat, dass wir oder andere darunter zu leiden haben.

Mangel an Liebe, Güte und Demut führen unter anderem dazu, dass Menschen unfähig sind, dass, was in der Welt geschieht, richtig zu beurteilen, einschließlich sich selbst. Es führt dazu, dass mehr Probleme geschaffen, als gelöst werden und dass Hass, Gier und Ungerechtigkeit überhand nehmen – mit allen besorgniserregenden Folgeerscheinungen. Auch dies erleben wir zur Zeit umfassend. Obwohl die Ursachen komplex sind, lassen sie sich alle auf einige grundlegende Prinzipien bzw. deren Missachtung zurückführen.

Liebe, Güte und Demut gehören zu den elementaren Voraussetzungen für Umkehr und die Wirksamkeit des Sühnopfers Jesu Christi für den einzelnen und die Menschheit als Ganzes.

Ostern ist deshalb so wichtig, um uns diese Wahrheiten deutlich vor Augen zu führen.

FolgeChristus.mormon.org

 

Eine etwas andere Bildergeschichte

In den letzten zwei Wochen hatte ich die Möglichkeit, mit jungen Erwachsenen in der Religionsinstitutsgruppe in Zwickau und  Jugendlichen in der Gemeinde Plauen über ein Thema zu diskutieren, das mich schon eine Weile beschäftigt. In Plauen sah das Tafelbild am Ende der Diskussion dann so aus. 😀

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Was für ein Durcheinander 😀 – scheinbar. Ich glaube, die Jugendlichen könnten es noch erklären.

Ich habe hier mal den Werdegang meiner Gedanken aufgeschrieben und gezeichnet. Die ursprüngliche Idee kam mir eigentlich kürzlich bei einem Workshop in der Firma – wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

Irgendwo halten wir alle verschiedene Bälle in der Luft.Das sind unsere Aufgaben, Pflichten, Verantwortung, aber auch Vorlieben, Hobbies, Freizeit. Unser soziales Leben gehört genauso dazu wie unsere Gewohnheiten.

Wenn alles wohl geordnet und überschaubar ist, kann man auch alles wunderbar jonglieren.

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Aber so ist das Leben höchst selten oder nie. Wir haben viel mehr Bälle in der Luft.

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Und auch dieses Bild ist noch viel zu optimistisch, denn die Welt, in der wir leben, steht nicht still. Wir können unseren Bällen ständig neue hinzufügen. Es sind viele dabei, die uns dabei helfen können, mit der ganzen Last sinnvoll umzugehen. Allerdings gibt es auch viele destruktive Bälle, die wir manchmal mehr lieben, als die hilfreichen.

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Was uns nützt und was uns schadet, ist manchmal nicht so leicht ersichtlich. Wir sind ja auch alle verschieden. Leider entpuppen sich manche Dinge recht drastisch, wenn die Welt um uns aus den Fugen gerät, wenn es bebt, stürmt und hagelt.

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Das erinnert etwas an die finalen Worte der Bergpredigt in Matthäus 7 oder 3. Nephi 14 im Buch Mormon:
„Darum: Wer diese meine Worte hört und sie tut, den will ich mit einem weisen Mann vergleichen, der sein Haus auf einem Felsen baute—
und der Regen fiel, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf einem Felsen gegründet.
Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Mann gleichen, der sein Haus auf dem Sand baute—
und der Regen fiel, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und groß war sein Fall.“

Ein Fundament haben wir hier noch gar nicht gezeichnet. Davon wird später noch die Rede sein. Fakt ist, dass wir nicht alle Bälle in der Luft halten können, ohne Schaden zu nehmen. Allerdings können uns bei diesen Turbulenzen Bälle weg fliegen, die wir lieber behalten sollten. Andere werfen wir weg, weil sie uns lästig werden oder wir sie schlicht und einfach nicht mehr beherrschen.

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Wir mögen uns ab und zu fragen, ob die Schriftstelle in Matthäus 11:28-30 wirklich Sinn macht:
„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn das Joch, das ich auferlege drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.“

Viele Bälle, die wir in der Luft halten oder die weg fliegen, sind gegensätzlich: Verantwortung vs. Unverbindlichkeit, Sünde vs. Rechtschaffenheit, Süchte vs. Disziplin, Liebe vs. Hass, guter Job vs. schlechter Job, Fleiß vs. Trägheit, Glaube vs. Unglaube, Hoffnung vs. Hoffnungslosigkeit, Gesundheit vs. Krankheit, Freude vs. Leid, Glücklichsein vs. oberflächliches Vergnügen, Ausgeglichenheit vs. Unrast, Eigenständigkeit vs. Abhängigkeit, Nachhaltigkeit vs. Gedankenlosigkeit, Reinheit vs. Ausschweifung … Jeder kennt seine Bälle und kann die Aufzählung fortsetzen.

Ein Grundproblem unserer Zeit ist die Überbetonung des Ich. Mir muss es gut gehen. Ich muss mich finden. Zuerst komme ich dann alles andere. Diese inzwischen dominante Einstellung hat signifikante Auswirkungen. Wir können uns nicht losgelöst von anderen betrachten, denn unsere Entscheidungen haben sehr wohl Auswirkungen auf andere. Nehmen wir als Beispiel die Familie.

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In einer Familie gibt es eine ganze Menge mehr Dinge zu jonglieren. Wenn man sich allerdings entscheidet, den Fokus auf die richtigen Bälle zu legen, kann eine Familie oder eine Gruppe von Menschen, zwischen denen wertvolle Gefühle herrschen, eine ganze Menge Aufgaben mehr schultern. Leider befindet sich diese Einstellung unter einer ständigen Bedrohung durch das, was um uns herum geschieht oder viele schädliche und unnütze Bälle, die uns zugeworfen werden. Wir glauben daran, dass hinter diesen Bedrohungen ein wirkliches Wesen mit konkreten Absichten steckt – Satan, der Widersacher oder in den Heiligen Schriften auch Luzifer oder der Teufel genannt. Er, dessen Ziel es ist, möglichst viele Menschen genauso elend zu machen, wie er selbst ist. (siehe Buch Mormon, 2. Nephi 9:9 und 2. Nephi 2:27)

Eine der gravierendsten Folgen, die wir wahrnehmen, ist die Abnahme von Liebe und Nächstenliebe in Familien und der Gesellschaft. Zerbrechende Beziehungen belasten immer mehr Menschen körperlich und seelisch. Es scheint, als ob wir eine Gesellschaft errichten, die mental weniger belastbar wird und vereinsamt. In Familien sind die Hauptleidtragenden die Kinder, wenn Keile zwischen den Eltern entstehen. Es gehört zu den großen Irrtümern unserer Zeit, diese Probleme – den Zerfall und die Instabilität von Familien zu verharmlosen.

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Die Familie dient hier als ein Beispiel. Der wichtige Punkt ist aber, welche wichtigen Bälle weggeworfen und für welche destruktiven Bälle mehr Kraft und Energie eingesetzt wurden. Es sind aber nicht nur die Bälle. Es kommen wertvolle Menschen zu Schaden, oft dauerhaft. Wir sehen auch noch kein Fundament, das gemäß der oben zitierten Schriftstelle Regen und Sturm standhalten kann, selbst wenn die Gewalten und Turbulenzen in Zukunft noch viel stärker werden.

Wie baut man nun ein Fundament, das etwas taugt? Noch mehr Bälle? Noch mehr du sollst, du sollst, du sollst? Das ist nicht die Lösung. Woraus sollte dieses Fundament bestehen? Dies ist eine sehr individuelle Frage aber ich glaube, es gibt einige grundlegende Prinzipien. In unser Fundament packen wir nur Dinge, die wir wollen und die uns in Fleisch und Blut übergegangen sind. Was wir nicht wollen, bleibt ein Ball in der Luft, der uns mehr oder weniger Mühe macht. Wir müssen uns möglicherweise oft entscheiden, ob wir ihn überhaupt behalten wollen und so wird er schnell zur Last. Destruktive Dinge, die uns anhaften, schwächen unser Fundament und verringern auch nicht die Turbulenzen. Es liegt auf der Hand, dass es besser wäre, sie loszuwerden. Leider sehe ich oft in meiner Berufung, dass die Auswahlkriterien unklar sind, dass Bequemlichkeit mehr zählt als Nachhaltigkeit.

Ein paar Beispiele: das tägliche persönliche Gebet und das Familiengebet, sowie das regelmäßige Nutzen der Heiligen Schriften – so lange, wie sie Bälle in der Luft sind, die häufig zur Disposition stehen, können wir nur sporadisch oder gar nicht die Segnungen erfahren, die folgen würden, wenn wir eine dauerhafte Gewohnheit daraus machen, weil wir es wollen (nicht sollen) und diese Komponenten als einen starken Block in unser Fundament packen.

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Wenn wir diesem Prinzip folgen, bauen wir Schritt für Schritt ein besseres Fundament, in dem wir lernen und verstehen, was uns und den Menschen um uns herum (ausdrücklich NICHT NUR UNS SELBST) mehr Stabilität und Schutz vor destruktiven Einflüssen verleiht.

In meiner kirchlichen Berufung, aber nicht nur dort, erlebe ich zu häufig, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen Dinge abwählen, die sie eigentlich in ihrem Fundament brauchen – in der Regel, weil sie unbequem und vielleicht auch unpopulär sind oder den Glauben attackieren. Tempel, Zehnter und Fastopfer, Gebote, Bibel, Buch Mormon, regelmäßige Teilnahme am Abendmahl, Umkehr, Nächstenliebe, Selbstlosigkeit, Familie, Joseph Smith, Jesus Christus etc. Wenn diese und andere Dinge, die ins Fundament gehören, immer Bälle in der Luft bleiben, werden sie schwerer und schwerer und dann lassen wir sie irgendwann fallen. Es ist mühsam, Hass zu besiegen, eine Sucht, ein zwanghaftes oder unakzeptables Verhalten, Egoismus, Unverbindlichkeit, etc. etc. Aber diese Dinge und andere haben im Fundament nichts zu suchen, weil sie den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nicht standhalten. Sie sollten noch nicht mal Bälle in der Luft sein, für die wir Kraft, Energie und Konzentration aufwenden und damit verschwenden. Wir sollten sorgfältig aussortieren.

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Ein gutes Fundament ist die Basis, um uns selbst, unsere Familie, unsere Gemeinde oder Gemeinwesen vor Turbulenzen und Erschütterungen zu schützen bzw. die Auswirkungen derselben zu minimieren. Gleichzeitig habe ich ein Dach gezeichnet, dass nicht suggerieren soll, dass man Schutz nur durch Abkapselung erhält. Der Schutz besteht darin, sich vorzubereiten und Vorkehrungen zu treffen, einen Ort der Zuflucht zu schaffen, vor allem im geistigen Sinne.

Kürzlich las ich eine Kolumne von einem dieser jungen Journalisten, mit sicherlich noch begrenzter Lebenserfahrung, die die Meinungen in unserer Gesellschaft sehr stark prägen. Er meinte, was wir definitiv nicht brauchen, ist eine Rückbesinnung auf christliche Werte. Aha. Junger Mann, dachte ich, du weißt nicht wirklich, wovon du sprichst. Diese fragwürdige Aussage hat mich so beschäftigt, dass ich ihr möglicherweise einen weiteren Post widmen werde.

Uns fehlt nämlich in unserem Bild noch der wichtigste Teil, der wichtigste Bestandteil unseres Fundamentes – Jesus Christus. Man könnte unzählige Schriftstellen zitieren, warum das so ist. Ich habe nur zwei gewählt. Die erste hat Präsident Kearon erwähnt, als wir kürzlich in Offenbach mit der Gebietspräsidentschaft Europa zusammen waren. Sie steht im Buch Mormon in Omni 1:26:

„Und nun, meine geliebten Brüder [und Schwestern], möchte ich, daß ihr zu Christus kommt, der der Heilige Israels ist, und an seiner Errettung und an der Macht seiner Erlösung teilhabt. Ja, kommt zu ihm und opfert ihm eure ganze Seele als Opfer, und fahrt fort mit Fasten und Beten, und harrt aus bis ans Ende; und so wahr der Herr lebt, werdet ihr errettet werden.“

Durch das Sühnopfer Jesu Christi wird uns hinzugefügt, was wir selbst nicht tun können – wenn wir es für uns annehmen. Wichtige Voraussetzungen dafür sind Glaube, Hoffnung und Demut. Demut führt zum Verständnis des Sühnopfers und ebnet den Weg für die Herzensänderungen, die für den oben besprochenen Prozess erforderlich sind. Es lohnt sich auf jeden Fall, mehr darüber zu lernen und selbst zu erfahren, wie Lasten tatsächlich leichter werden können (wie in der Schriftstelle oben) – nicht weil sie notwendigerweise verschwinden, sondern weil sich die Art und Weise, wie wir damit umgehen, ändert. Ich denke, selbst viele Christen haben davon nur ein unvollständiges Verständnis.

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Diese Schriftstelle zum Abschluss ist selbsterklärend.

„Darum müßt ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.
Und nun siehe, meine geliebten Brüder, dies ist der Weg; und es ist kein anderer Weg noch Name unter dem Himmel gegeben, wodurch der Mensch im Reich Gottes errettet werden kann. Und nun siehe, dies ist die Lehre von Christus und die einzige und wahre Lehre vom Vater und vom Sohn und vom Heiligen Geist, die ein Gott sind ohne Ende. Amen.“  
Buch Mormon, 2. Nephi 31:20, 21

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Christus Statue im Besucherzentrum auf dem Tempelplatz in Salt Lake City

Frohe Weihnachten – Merry Christmas – 圣诞节快乐

Liebe Freunde, dear friends,

Als ich am Dienstagabend spät auf dem Rückweg von einer Dienstreise im Flugzeug saß, las ich in der „Zeit“ einen Artikel in dem sinngemäß stand: „2015 ist das Jahr, in dem die Welt über Deutschland hereingebrochen ist …“. Das erinnerte mich an einen Satz in meinem Patriarchalischen Segen, den ich dieses Jahr in einigen Gemeinden zitiert habe: „Du wirst die Zeit erleben, … wenn große Dinge über die Welt kommen werden, wie sie der Herr offenbart hat, wegen der Gottlosigkeit.“ Daran glaube ich.

When I was on my way back from a business trip Tuesday night, sitting in an airplane, I read an article in the „Zeit“ which said something like this: „2015 was the year when the world has befallen Germany …“. This reminded me on a sentence in my Patriarchal Blessing I have quoted in some wards this year: „You will see a time, … when great things will happen on earth as revealed by the Lord due to ungodliness.“ I believe this.

Es scheint in der Tat, als ob unser Leben eine Folge von Problemen ist – sowohl in der Gesellschaft als auch im Privaten, die uns belasten, den Frieden bedrohen – den inneren als auch den äußeren – und uns große Sorgen machen. Unser Land verändert sich, sowohl zum Guten aber leider auch zum Schlechten.

It seems indeed that our live is a succession of problems – in the society as well as privately – that burden us and threaten the peace – both, our inner and the outer peace. Our country is changing for both, good and unfortunately also for bad.

Bei einigen Problemen fragen wir uns, wie sie jemals wieder geheilt werden können.

For some problems we ask ourselves, how can this ever be healed.

Sie können. Nämlich durch das Sühnopfer von Jesus Christus. Ich glaube, es wird immer wichtiger, dass wir uns zurückbesinnen auf diese große Gabe Gottes und richtige Schlussfolgerungen daraus ziehen.

It can – through the atonement of Jesus Christ. I believe it becomes more and more important, to reflect on this great gift of God and draw the right conclusions.

In der Adventszeit habe ich im Auto oft dieses wunderbare Werk von Georg Friedrich Händel angehört, in dem Jesaja 9:5 uns auf einzigartige Weise nahe gebracht wird. Es ist Teil des Oratoriums „Der Messias“, das Händel selbst als seine Auferstehung bezeichnete.

During the Christmas season I have listened a lot to the wonderful hymn written by Georg Friedrich Handel, which brings us closer to Isaiah 9:6. It is part of „The Messiah“ which Handel himself called his resurrection.

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;“

In the King-James Bible, Isaiah 9:6:

„For unto us a child is born, unto us a son is given: and the government shall be upon his shoulder: and his name shall be called Wonderful, Counsellor, The mighty God, The everlasting Father, The Prince of Peace.“

https://www.youtube.com/watch?v=X4hkwhOiD98

Ein weiteres Lied, dass ich mir ständig angehört habe, beschreibt die Feierlichkeit der Geburt von Jesus Christus – die Heilige Nacht. Geist und Zeugnis dieses Liedes sprechen für sich selbst.

Another hymn I have listened to a lot describes the solemnity of the birth of Jesus Christ – the Holy Night. Spirit and Testimony of this hymn speak for itself.

Ich musste dabei auch an eine Schriftstelle in Lehre und Bündnisse Abschnitt 88 denken.

I also thought about a scripture in Doctrine and Covenants, section 88.

Auszug aus Vers 104: „—denn jedes Ohr wird vernehmen, und jedes Knie wird sich beugen, und jede Zunge wird bekennen, wenn sie den Ton der Posaune hören, nämlich: Fürchtet Gott, und gebt ihm die Ehre, der auf dem Thron sitzt, für immer und immer; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.“

From verse 104: „—for every ear shall hear it, and every knee shallbow, and every tongue shall confess, while they hear the sound of the trump, saying: Fear God, and give glory to him who sitteth upon the throne, forever and ever; for the hour of his judgment is come.“

Wir alle werden Ihm begegnen, denn Er ist für alle Menschen in die Welt gekommen, hat für alle gelitten und ist für alle auferstanden. Sein Sühnopfer ist nicht selektiv und deshalb ist auch Seine Botschaft für jedermann gültig.

We all will encounter Him for He came into the world for all of us, suffered for all of us and he is risen from the dead. His antonement is not selective as thus, His message is valid for all of us.

Ich liebe die Beschreibung vom Erscheinen Jesu Christi bei den Nephiten, wie es im Buch 3. Nephi im Buch Mormon zu lesen ist.

I love the record of Jesus Christ´s appearance among the Nephites as we read it in 3rd Nephi, in the Book of Mormon.

3. Nephi 11:9-17: „Und es begab sich: Er streckte seine Hand aus und sprach zum Volk, nämlich:
Siehe, ich bin Jesus Christus, von dem die Propheten bezeugt haben, er werde in die Welt kommen.
Und siehe, ich bin das Licht und das Leben der Welt; und ich habe aus jenem bitteren Kelch getrunken, den der Vater mir gegeben hat, und habe den Vater verherrlicht, indem ich die Sünden der Welt auf mich genommen habe; und darin habe ich den Willen des Vaters in allem von Anfang an gelitten.
Und es begab sich: Als Jesus diese Worte gesprochen hatte, fiel die ganze Menge zur Erde; denn sie erinnerten sich, daß es unter ihnen prophezeit worden war, Christus werde sich ihnen nach seiner Auffahrt in den Himmel zeigen.
Und es begab sich: Der Herr sprach zu ihnen, nämlich:
Erhebt euch, und kommt her zu mir, daß ihr eure Hände in meine Seite legen und auch, daß ihr die Nägelmale in meinen Händen und in meinen Füßen fühlen könnt, damit ihr wißt, daß ich der Gott Israels und der Gott der ganzen Erde bin und für die Sünden der Welt getötet worden bin.
Und es begab sich: Die Menge ging hin und legte ihre Hände in seine Seite und fühlte die Nägelmale in seinen Händen und in seinen Füßen; und dies taten sie und gingen einer nach dem anderen hin, bis sie alle hingegangen waren und mit eigenen Augen sahen und mit eigenen Händen fühlten und mit Gewißheit wußten und Zeugnis gaben, daß er es war, von dem die Propheten geschrieben hatten, er werde kommen.
Und als sie alle hingegangen waren und sich selbst überzeugt hatten, riefen sie einmütig aus, nämlich:
Hosanna! Gesegnet sei der Name des Allerhöchsten Gottes! Und sie fielen nieder zu Jesu Füßen und beteten ihn an.“

3 Nephi 11:9-17: „And it came to pass that he stretched forth his hand and spake unto the people, saying:
Behold, I am Jesus Christ, whom the prophets testified shall come into the world.
And behold, I am the light and the life of the world; and I have drunk out of that bitter cup which the Father hath given me, and have glorified the Father in takingupon me the sins of the world, in the which I have suffered the will of the Father in all things from the beginning.
And it came to pass that when Jesus had spoken these words the whole multitude fell to the earth; for they remembered that it had been prophesied among them that Christ should show himself unto them after his ascension into heaven.
And it came to pass that the Lord spake unto them saying:
Arise and come forth unto me, that ye may thrust your hands into my side, and also that ye may feel the prints of the nails in my hands and in my feet, that ye may know that I am the God of Israel, and the God of the whole earth, and have been slain for the sins of the world.
And it came to pass that the multitude went forth, and thrust their hands into his side, and did feel the prints of the nails in his hands and in his feet; and this they did do, going forth one by one until they had all gone forth, and did see with their eyes and did feel with their hands, and did know of a surety and did bear record, that it was he, of whom it was written by the prophets, that should come.
And when they had all gone forth and had witnessed for themselves, they did cry out with one accord, saying:
Hosanna! Blessed be the name of the Most High God! And they did fall down at the feet of Jesus, and didworship him.“

Jedes Mal, wenn ich das lese, spüre ich wie der Heilige Geist mir Bestätigung gibt und ich bin tief bewegt.
Wie werden wir uns fühlen, wenn wir ihm begegnen? Wie verändert uns diese Erkenntnis? Was werden wir in Zukunft tun?

Every time I read this I feel the witness of the Holy Ghost, and I am deeply moved. How will we feel when we meet Him? How this knowledge change us? What are we going to do in the future?

Ich habe diese Woche den zynischen Kommentar eines deutschen Kabarettisten gelesen, der sich darüber lustig machte, wie einfältig Menschen sein müssen, die an ein Zweites Kommen von Jesus Christus glauben oder gar an ein Sühnopfer und eine Auferstehung. Nun, ich nehme es ihm nicht übel. Woher soll er es besser wissen? Es ist nicht die Botschaft, die wir in der Prime Time in den Nachrichten hören oder sehen. Man muss danach suchen, nachdenken, beten und anwenden, dann wird man sie finden.

I read some cynical remarks of a German comedian this week, ridiculing people who have faith in Jesus Christ, His second coming, His atonement and resurrection. I don´t feel offended by the guy´s position. How could he know better? It´s not the message we see or hear in the prime time news. One has to seek, ponder, pray and apply – then it can be found.

Zu Weihnachten gebe ich Zeugnis von der heilenden Macht des Sühnopfers Jesu Christi. Sie bewirkt in der Regel nicht, dass Sorgen und Probleme auf magische Weise verschwinden (obwohl das ab und zu geschieht). Die heilende Macht des Sühnopfers bewirkt, dass Menschen mit Glauben, Nächstenliebe und Rechtschaffenheit handeln. Sie hilft, mit Problemen umzugehen, sie zu verstehen, zu heilen und weniger neue Probleme zu schaffen.

At Christmas, I bear witness of the healing power of the atonement of Jesus Christ. It usually doesn´t make problems disappear in a magic way (well, it sometimes happens). The healing power of the atonement changes individuals to act with faith, charity and in righteousness. It helps to deal with problems, understand them, to heal and not to create new problems.

Herzlichen Dank allen Freunden, Kollegen und meiner Familie für die Unterstützung, Freundschaft, Liebe und Zuneigung, von der ich dieses Jahr mehr empfangen habe, als ich geben konnte. Ich bin dafür sehr dankbar.

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Christmas music with family and friends in our home last night

I would like to thank all friends, co-workers and my family for all the support, friendship, love and affection I have received much more this year than I could give back. I´m very grateful for it.

Frohe Weihnachten ! Merry Christmas !

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Sisters und Elders Part 20

Letzten Samstag ist Sister Sophie Merkel aus der Gemeinde Hof von ihrer Mission aus Laie, Hawaii zurückgekehrt.
Ich war am Sonntag in der Gemeinde, um ihre Homecoming Ansprache zu hören und sie natürlich ehrenvoll von ihrer Berufung zu entlassen.

Es war ein tolles Erlebnis. Sister Merkel´s Gedanken und Erlebnisse haben mich stark beeindruckt und bewegt, vor allem ihr Zeugnis von Jesus Christus. Selbstverständlich begann sie ihre Ansprache mit einem „Aloha“ 🙂
Der Gottesdienst fand zweisprachig statt. Für mich war es eine Premiere, meine Ansprache sowohl in Deutsch als auch in Englisch zu geben. Für die Hofer ist es schon fast Routine, und es hilft den anwesenden Flüchtlingen, die Englisch sprechen, dem Gottesdienst zu folgen.

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Sophie, alles Gute, viel Erfolg und den Segen Gottes für deinen weiteren Lebensweg.

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The Merkel Family reunited – vielen Dank für alles, was ihr für eure kleine Gemeinde tut !

Zum 2. Advent

Den 2. Advent verbringe ich dieses Jahr auf Dienstreise in Australien. So schön es auch in Australien ist, so sehr vermisse ich aber meine Familie.

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Sonnenaufgang am Bondi Beach

Zum 2. Advent muss ich daran denken, zu welchem Zweck Jesus Christus geboren wurde. Ich habe zur letzten Pfahlkonferenz darüber gesprochen und Bruder Geiler aus der Gemeinde Köthen hat die Ansprache sehr gut zusammengefasst.

Konferenzversammlung am Samstag, den 7. November in Leipzig:

… Unser Pfahlpräsident, Präsident Thomas Hengst, wendet sich an die versammelten Geschwister und Freunde: Er ist dankbar für diesen großartigen Anblick der Geschwister und Freunde in dieser Kapelle und bezeugt, dass der Heilige Geist hier in diesem Raum anwesend ist.

Präsident Hengst stellt die Frage „Was treibt mich an?“ in den Raum. Er berichtet von einem Erlebnis, das er als Seminarlehrer hatte. Damals hatte er einen Film über Jesus Christus gesehen. Der Film hieß „Dazu bin ich in die Welt gekommen!“

Am Ende des Filmes gibt es eine Szene, die ihm nicht aus dem Kopf geht und ihn antreibt.

Er zitiert Lehre und Bündnisse 138:12 und 16: An dem einen Ort war die unzählbare Abteilung der Geister der Gerechten versammelt, die dem Zeugnis von Jesus treu gewesen waren, solange sie in der Sterblichkeit gelebt hatten, … Sie waren versammelt und warteten darauf, dass der Sohn Gottes in die Geisterwelt komme, um ihnen die Erlösung aus den Banden des Todes zu verkünden.“

In dem Film wurde die Kreuzigung von Jesus Christus gezeigt und der Moment, in dem er sein Leben hingibt und in die Hände des Vaters legt. Dann gibt es einen Schnitt und man sieht die Geisterwelt und die gerechten Geister, wie sie auf Jesus Christus warten. Der Herr kommt in die Geisterwelt, in der ihn die Seelen schon lange erwarten und jetzt froh und glücklich über sein Kommen sind. Jesus verkündet ihnen, dass er sein Werk vollbracht hat. Und er gibt vielen der gerechten Geister die Hand. Und dann kommt der Himmlische Vater und nimmt seinen Sohn in die Arme.

Präsident Thomas Hengst bezeugt: „DAS treibt mich an! Dieses Wissen, diese Gewissheit, dass das so gewesen ist, und dass Jesus Christus seine Arbeit für alle Menschen – FÜR UNS – getan hat!“

Er zitiert aus der Schrift: Darum kommt die Erlösung im heiligen Messias und durch ihn; denn er ist voller Gnade und Wahrheit. Siehe, er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um den Zwecken des Gesetzes Genüge zu leisten für alle, die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben; und für niemanden sonst kann den Zwecken des Gesetzes Genüge geleistet werden. Wie wichtig ist es daher, dass all dies den Bewohnern der Erde verkündet wird, damit sie erkennen mögen, dass kein Fleisch in der Gegenwart Gottes wohnen kann außer durch die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade des heiligen Messias, der sein Leben niederlegt gemäß dem Fleische und es wieder nimmt durch die Macht des Geistes, auf dass er die Auferstehung der Toten zustande bringe; denn er wird der erste sein, der aufersteht. (2 Nephi 2:6-8) und bezeugt: Wie wichtig ist es, dass wir den Menschen die Botschaft des Evangeliums verkünden! DAS treibt mich an!

Er versteht immer besser, wo die Schlüssel eines Pfahlpräsidenten sind. Er gab kürzlich in einer Institutsklasse sein Zeugnis, dass der Herr ihm Dinge zeigt, die für unseren Pfahl gültig sind. Präsident Thomas Hengst wiederholt für uns dieses Zeugnis: „Ich weiß, dass in diesem Raum, in diesem Pfahl, das Blut Israels versammelt ist. Die Kraft und Stärke, der Welt Zeugnis zu geben von dem Sühnopfer und der Auferstehung unseres Herr Jesus Christus – diese Macht ist hier versammelt! Ich weiß, dass es in diesem Pfahl eine große Zahl von Mitgliedern gibt, die ganz sicher wissen, wie wichtig es ist, den Menschen von Jesus Christus, seinem Sühnopfer und seiner Auferstehung zu berichten.“.

Der Pfahlpräsident zitiert aus dem Weihungsgebet Präsident Dieter F. Uchtdorfs, das dieser im Jahr 2010 in Berlin gesprochen hat: „Mit Deiner Hilfe und mit der Vollmacht des heiligen Priestertums versehen, mit reinem Herzen und willigem Geist, mit Demut und voller Entschlossenheit werden die Mitglieder Deiner Kirche in Deutschland fähig sein, das Herz der Menschen dieser großen Nation anzurühren und bewirken, dass die Kirche abermals aufblüht wie eine Rose.“ und ermahnt uns: „Jeder kann so wirken, jeder kann vom Evangelium Zeugnis geben! ICH WEISS ES, das Jesus Christus sein Werk vollendet hat. Viele Menschen suchen das Evangelium! Im Namen Jesu Christi! Amen“

Am 2. Advent möchte ich diese Überzeugung bekräftigen.

Zum 1. Advent

Meine Frau liebt die Weihnachtszeit. Sie hat unser Haus wieder auf wunderbare Weise verwandelt, so wie ich es nie könnte. Wir verspüren dadurch diese besondere Atmosphäre, die kennzeichnend für das Erzgebirge ist und wir denken insbesondere an die Geburt von Jesus Christus und alles, was er gelehrt hat.

Jesus Christus ist für uns der Erretter der Welt, der Sohn Gottes, der Einziggezeugte des Vater. Der Bedarf, Seine Lehren und Seine Rolle als Erretter zu entdecken und kennen zu lernen, ist riesengroß.

Erretter

Ein Erretter ist geboren

Ich hörte heute von einer statistischen Erhebung (wie richtig oder repräsentativ sie ist, kann ich nicht sagen), die besagt, dass in Deutschland etwas mehr als 60% der Menschen an Gott und ca. 50% an Jesus Christus glauben. Die Frage nach dem Wesen Gottes bleibt hier sicher offen, genauso wie das Verständnis von der Rolle und Bedeutung von Jesus Christus.
Etwa ein Drittel glauben, dass es den Heiligen Geist gibt und weniger als ein Drittel glauben an ein Leben nach dem Tod.
Das ist für mich interessant und erstaunlich zugleich. Es glauben also zum Beispiel mehr Menschen an Jesus Christus in irgendeiner Form als daran glauben, dass er der Sohn Gottes ist, für die Sünden der Welt gestorben und am dritten Tag nach seiner Kreuzigung buchstäblich vom Tod auferstanden ist, was nichts anderes bedeutet, als dass es ein ewiges Leben tatsächlich gibt. Irgendwo gibt es also erhebliche Lücken zwischen der Verehrung Gottes und seines Sohnes Jesus Christus und einem tiefen Verständnis ihres Wesens sowie ihrer Lehren und Absichten.

Ich finde es nicht nur als dringend notwendig, dass sich viel mehr Menschen in unserer Gesellschaft wieder an Gott erinnern und sich auf eine Entdeckungsreise begeben, um besser zu verstehen, was Jesus Christus verkörpert. Es ist auch ungeheuer spannend. Wenn man sich darauf einlässt, wird man Dinge begreifen, die ansonsten in einer Welt, die immer mehr durch Gier, Hass, Unmoral und Werteverfall dominiert wird, übertönt und verschüttet werden.

Warum die Welt einen Erretter braucht, erklärt dieser kurze Videoclip (wird in Kürze auch in Deutsch verfügbar sein). Wie viel mehr Gründe braucht es, um sich ernsthaft mit Jesus Christus zu beschäftigen?

https://www.youtube.com/watch?v=Ly7c9scxB9I

 

Sisters und Elders Part 16

Ich freue mich, dass das Fernsehmagazin „Galileo“ diese Woche einen sehr objektiven Bericht über uns Mormonen gezeigt hat, (http://www.galileo.tv/videos/zu-besuch-bei-einer-mormonenfamilie/) auch wenn viele Dinge zwangsläufig verkürzt dargestellt wurden. Danke an Familie Gerke, dass sie einfach so sind, wie sie sind.

Sehr schön, dass die Missionare auch erwähnt wurden. Dabei wünsche ich allen Lesern die Erfahrungen, die ich mache, wenn Missionare ihre Mission beendet haben und ich sie aus dieser Berufung entlassen darf.

So wie diese Woche Sophie Schmidt aus der Gemeinde Leipzig 1, die in den letzten 18 Monaten einen hervorragenden Dienst in der London South, England Mission geleistet und dort nachhaltig ihre Spuren hinterlassen hat. Wir haben uns eine lange Zeit unterhalten bevor ich ihr das Zertifikat für eine ehrenvolle Mission überreicht habe. Selten habe ich soviel Energie, Begeisterung und inneres Feuer bei einer oder einem 20-jährigen jungen Erwachsenen erlebt wie am Mittwochabend bei den Schmidts.

Sophie und ich im Treppenhaus bei den Schmidts vor einer liebevoll gemachten Collage, die ihre Mama angefertigt hat
Sophie und ich im Treppenhaus bei den Schmidts vor einer liebevoll gemachten Collage, die ihre Mama angefertigt hat

Sophie hatte schon sehr viel Power als sie auf Mission gegangen ist. Jetzt hat sich das vervielfacht und wurde verstärkt durch unzählige Erfahrungen, die sie geprägt und reifer gemacht haben. Es war so toll zu hören, was ihr die Menschen bedeuten, die sie getroffen, belehrt und denen sie geholfen hat.

Besonders beeindruckt hat mich (und das erlebe ich ständig, wenn unsere jungen Leute von Mission zurück kommen), wie ihre Liebe zu unserem Himmlischen Vater und Jesus Christus gewachsen ist und die Dankbarkeit für diesen großartigen Plan.

Ich kann allen Lesern, die nichts oder nur halbe Sachen über uns wissen, nur empfehlen, sich genau mit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und dem Evangelium Jesu Christi zu beschäftigen, das Leuten wie Sophie und ihrer Familie, uns und zahllosen anderen alles bedeutet und zwar aus absolut wichtigen Gründen.

Sophie, auch dir wünschen wir alles Gute und den Segen Gottes für die Zukunft. Bewahre dir diese Begeisterung für das Leben.