Alle Beiträge von thomashengst

Transkript vom 28.04.2024

Für meinen letzten Beitrag zum „Wort zum Tage“ beim Deutschlandfunk Kultur habe ich die Gedanken aus einem früheren Blogpost (siehe https://thomashengst.com/2024/03/30/ostern-und-der-kern-der-sache/) noch etwas weitergedacht. Aus den Reaktionen kann ich sehen, dass dieses Thema viele Menschen bewegt, die sich Sorgen um die Zukunft unserer Gesellschaft machen.

Hier ist mein Text vom 28.04.2024 und darunter der Link zur Audiothek des DLF:

In den ersten Jahren meines Berufslebens war ich in der Softwareentwicklung tätig. Dabei musste ich lernen, den Problemen auf den Grund zu gehen, um zu verhindern, dass durch Oberflächlichkeit bei der Behebung eines Fehlers, mehrere neue Fehler entstehen. Auf das Leben bezogen, kann es sehr unbequem und mühsam sein, bis zum Kern einer Sache vorzudringen, die Folgen von Entscheidungen und Taten bis zum Ende genau zu bedenken und dafür die Verantwortung zu übernehmen.

Die Prinzipien von Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein bei der Erkenntnisgewinnung und bei Entscheidungen laufen Gefahr, in unserer Gesellschaft mehr und mehr auf Kosten der Popularität oder schnellen Befriedigung von Bedürfnissen verlorenzugehen – mit schwerwiegenden Folgen.

Im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus eines Tages 5000 Menschen speiste. Dieses Wunder, das keine Gegenleistung erforderte, begeisterte die Menge enorm. Jesus kam jedoch bald zum Kern der Sache:

Ich will euch sagen, warum ihr mich sucht: Ihr sucht mich nur, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Aber was Gott euch durch die Wunder sagen will, wollt ihr nicht verstehen. Statt euch nur um vergängliche Nahrung zu kümmern, bemüht euch um die Nahrung, die Bestand hat und das ewige Leben bringt.‘ (Johannes 6:26-27)

Es ist ein großer Irrtum, dass eine Gesellschaft sich zum Besseren entwickelt, wenn ihr grundlegende Verantwortungen abgenommen oder als nicht mehr notwendig erachtet werden. Wenn wir uns jedoch bemühen, die Perspektiven auf unser Leben zu erweitern und sorgfältig zum Kern unserer Probleme vordringen, wird sich unser Verständnis erweitern und unser Verhalten positiv verändern.

Solche Verantwortungen betreffen unter anderem den Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft, den Schutz des Lebens, die wertebasierte Erziehung und Sozialisierung von Kindern durch ihre Eltern, die Stärkung von Resilienz und Empathiefähigkeit durch die Vermeidung destruktiver Gewohnheiten, die Fürsorge für die Schwachen und Kranken, sowie die Achtung vor allen Menschen und der Schöpfung Gottes.

Eine bessere und widerstandsfähigere Gesellschaft beruht darauf, dass die große Mehrheit der Menschen bereit ist, die erforderliche Arbeit dafür zu leisten, bis zum Ende zu denken und dadurch mehr nachhaltige Freude im Leben zu empfinden.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/wort-zum-tage-kirche-jesu-christi-der-heiligen-der-letzten-tage-dlf-kultur-9e846883-100.html

Es ist beunruhigend zu beobachten, wenn Personen, die versuchen einen Staat, eine Organisation, Unternehmen oder eine Familie zu lenken, dies ohne die notwendige Weitsicht tun. Wir erleben, dass Entscheidungen getroffen werden, die vermeintlich ein Problem adressieren. Wenn die Ursachen jedoch nur oberflächlich betrachtet und die Folgen nicht sorgfältig bis zu Ende gedacht werden, laufen wir Gefahr, dass eine große Anzahl neuer Probleme entstehen, deren Lösungen immer komplexer werden.

So liegt es zum Beispiel auf der Hand, dass die Legalisierung von Drogen nur ein Hotfix ist, der die Ursachen des Problems nicht wirklich angeht. Die Lösung des Problems besteht darin, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern und sich nicht in Abhängigkeiten begeben, die ihre Resilienz erheblich beeinträchtigen können. Spätestens jetzt wird die Komplexität des Problems, aber auch die Naivität des Hotfixes erbarmungslos sichtbar.

Ein anderes Beispiel ist die Vergesellschaftung der Erziehung und Sozialisierung heranwachsender Generationen, unter dem Hintergrund von Zwängen der Arbeitswelt, mehr Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und einer höheren Produktivität der Menschen, die eigentlich die Hauptverantwortung tragen. Die Nachteile dieser Entwicklung sind sehr offensichtlich (Demographie, Einsamkeit, Vernachlässigung, soziale Probleme von Alleinerziehenden, Verantwortungslosigkeit, Gewalt, Rücksichtslosigkeit und Empathieverlust, Spaltung der Gesellschaft, Angst vor der Zukunft, Identitätsunsicherheit, nachlassende Resilienz etc.). Es ist aber auch klar, dass diese Probleme ganzheitlich angegangen werden müssten. Dies geschieht eindeutig nicht, denn die notwendigen Maßnahmen sind nicht bequem und erfordern in vielen Fällen ein Umdenken und Verhaltensänderungen.

Die Aufzählung ließe sich noch umfangreich fortsetzen und führt uns zu unbequemen Fragen.

Gibt es in der modernen westlichen Gesellschaft überhaupt noch genügend Interesse, Kraft und Führung, sich an solchen Werten zu orientieren, die ein nachhaltiges und erfolgreiches Zusammenleben ermöglichen?

Meiner Meinung nach gibt es immer noch in vielen Menschen diese wunderbare Kraft zur positiven Veränderung, aber sie wird spürbar relativiert, in Frage gestellt und geschwächt. Das Paradoxe ist, dass der Jammer über gesellschaftliche Missstände gefühlt immer größer und die Verantwortung dafür oft abgewälzt wird.

In einer kürzlich ausgestrahlten Sendung von „Music and the Spoken Word“ hat der Sprecher Lloyd Newel einen Teil dieses Themas sehr treffend beschrieben:

In our modern world, it’s so easy to indulge in pleasure. Our great-grandparents had to spend most waking moments with countless backbreaking chores just to survive, but today many of those tasks don’t burden us anymore. We are more free than ever before to seek entertainment, to do what we want to do, go where we want to go, and eat what we want to eat, all without a lot of effort.
You might think we would be happier than previous generations. Then why aren’t we?

Stanford psychiatrist Anna Lembke explains that our brains are constantly seeking to balance pleasure and discomfort. When it takes hard work to achieve pleasure, everything stays in balance. But when pleasure comes too easily, “our [brain] will work very hard to restore a level balance. … In our brain’s effort to compensate for too much pleasure,” it stops producing pleasure hormones.[1] In other words, when we chase pleasure too much, without purpose, without effort, without meaningful work, we end up feeling empty and unhappy.

In contrast, when we engage in more difficult but purposeful activities, we balance our brain’s chemistry. This is why we feel better after the strain of exercising a bit, solving a difficult puzzle, or talking with someone we don’t know. That kind of satisfying happiness often comes after we’ve paid the price of effort, concentration, and sacrifice. …

This actually isn’t a new concept. More than 2,000 years ago, the Lord Jesus Christ similarly taught that true happiness is not found in pursuing pleasure but rather by doing something worthwhile for someone else. He said, “Whosoever will save his life shall lose it: and whosoever will lose his life for my sake shall find it.”[2] Pleasure and work, joy and sacrifice are not enemies but companions in our search for soul-satisfying happiness.“

[1] Anna Lembke, in Shankar Vedantam, “The Paradox of Pleasure,” Hidden Brain (podcast), hiddenbrain.org/podcast/the-paradox-of-pleasure.

[2] Matthew 16:25.

(https://www.thetabernaclechoir.org/april-14-2024-episode-4935?lang=eng)

Auf gut Deutsch also:

In unserer modernen Welt ist es so einfach, sich dem Vergnügen hinzugeben. Unsere Urgroßeltern mussten die meisten wachen Momente mit zahllosen knochenbrechenden Aufgaben verbringen, nur um zu überleben, aber heute belasten uns viele dieser Aufgaben nicht mehr. Wir sind freier als je zuvor, uns Unterhaltung zu suchen, zu tun, was wir tun wollen, zu gehen, wohin wir gehen wollen, und zu essen, was wir essen wollen, und das alles ohne große Anstrengung.
Man könnte meinen, wir wären glücklicher als frühere Generationen. Warum sind wir es dann nicht?

Die Stanford-Psychiaterin Anna Lembke erklärt, dass unser Gehirn ständig versucht, Vergnügen und Unbehagen ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn es harte Arbeit erfordert, um Vergnügen zu erreichen, bleibt alles im Gleichgewicht. Aber wenn Vergnügen zu leicht kommt, „wird unser [Gehirn] sehr hart daran arbeiten, ein Gleichgewicht wiederherzustellen. … In dem Bemühen unseres Gehirns, zu viel Vergnügen zu kompensieren“, hört es auf, Lusthormone zu produzieren. Mit anderen Worten: Wenn wir dem Vergnügen zu sehr nachjagen, ohne Ziel, ohne Anstrengung, ohne sinnvolle Arbeit, fühlen wir uns am Ende leer und unglücklich.

Wenn wir uns dagegen schwierigeren, aber sinnvollen Aktivitäten widmen, bringen wir die Chemie unseres Gehirns ins Gleichgewicht. Deshalb fühlen wir uns nach der Anstrengung, ein bisschen Sport zu machen, ein schwieriges Rätsel zu lösen oder mit jemandem zu sprechen, den wir nicht kennen, besser. Diese Art von befriedigendem Glück stellt sich oft ein, nachdem wir den Preis für Anstrengung, Konzentration und Opfer bezahlt haben. …

Das ist eigentlich kein neues Konzept. Vor mehr als 2.000 Jahren lehrte der Herr Jesus Christus in ähnlicher Weise, dass wahres Glück nicht durch das Streben nach Vergnügen, sondern vielmehr dadurch zu finden ist, etwas Sinnvolles für jemand anderen zu tun. Er sagte: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; und wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.“ Vergnügen und Arbeit, Freude und Aufopferung sind keine Feinde, sondern Gefährten auf unserer Suche nach seelenbefriedigendem Glück.“

Es steht fest, dass der Wille und die Fähigkeit, zum Kern der Sache vorzudringen und daraus persönliche Entscheidungen und Verantwortungen abzuleiten, die sich in der Regel nicht nur auf uns, sondern auf viele Menschen um uns herum, darunter auch auf ungeborenes Leben, auswirken, von der Perspektive, die wir auf unser Leben haben und welchen Sinn wir ihm geben wollen, abhängen. Die Unterschiede können gigantisch sein – nicht nur im Denken, sondern vor allem in den Konsequenzen.

Ich möchte es gern mit den ewigen Perspektiven halten, die mit dem praktizierten Glauben an Jesus Christus einhergehen.

Dazu möchte ich noch einmal die drei grundlegenden Wahrheiten aus meinem oben verlinkten Blogpost wiederholen:

Die erste Wahrheit ist: Jeder von uns wird sterben.

Die zweite Wahrheit ist: Durch Jesus Christus wird jeder von uns auferstehen und unsterblich.

Und die dritte Wahrheit ist: Jeder von uns wird den Erretter treffen und mit ihm über unser Leben sprechen.
„Denn siehe, dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; ja, siehe, der Tag dieses Lebens ist der Tag, da der Mensch seine Arbeiten verrichten soll.
Und nun, wie ich euch schon zuvor gesagt habe, da ihr so viele Zeugnisse habt, deshalb flehe ich euch an, den Tag eurer Umkehr nicht bis zum Ende aufzuschieben; denn nach diesem Tag des Lebens, der uns gegeben ist, damit wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten, siehe – wenn wir unsere Zeit während dieses Lebens nicht nutzbringend anwenden, dann kommt die Nacht der Finsternis, in der keine Arbeit verrichtet werden kann.“ (Buch Mormon, Alma 34:32-33)

Die Antwort auf jede Frage des Lebens ist im Leben und in den Lehren von Jesus Christus zu finden. Die Welt braucht also nicht weniger davon, sondern mehr.

Unterwegs

Gestern war ich wieder beim DLF Kultur in Berlin zur Aufnahme des Wortes zum Tage, das am kommenden Sonntagmorgen gesendet wird.

https://presse-de.kirchejesuchristi.org/artikel/wortbeitrag-der-kirche-jesu-christi-am-28–april-auf-deutschlandfunk-kultur?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3NEy9AxgYEBMMqupBIh97dgeBy2joPDIg7J_sYkkqAnvH8TAT1mioYrvg_aem_AWJJ3Cx6dJ-V2QZUMtd_DvwZdFMoU-7pCq3YW3Z2eGBb2t_dSLbKDPUYLpostWIPOXPu-kZoudUiW46w3EJxT-JT

Nottekanal

Die Zusammenarbeit mit der Redaktion  war wie immer wunderbar. Ich bin sehr gern dort. Wir tauschen uns über viele Dinge aus und stellen auf wohltuende Weise fest, dass wir in sehr vielen Dingen der gleichen Meinung sind.

Eine Mitarbeiterin sagte bevor wir uns verabschiedeten zu mir: „Ich finde Ihren Text sehr gut. Ich habe genau wahrgenommen, was Sie zwischen den Zeilen ausgedrückt haben.“

Darauf sagte ich: „Sie haben Recht. Jesus Christus hat zu seiner Zeit häufig in Gleichnissen gesprochen. Heute ist das manchmal ebenfalls sehr angebracht.“

Den Text stelle ich nach der Sendung am Sonntag online.

Mellensee

Wir waren uns einig, dass es ohne grundlegende Verhaltensänderungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, keine Verbesserungen des gesellschaftlichen Klimas geben wird.

Auf der Rückfahrt von Berlin, bei der ich wegen vieler Staus die Autobahn mehrmals verlassen habe (wie man an den Bildern erkennen kann), hatte ich Zeit für die aktuellen Folgen des Podcasts FollowHim.co – eine inspirierende Zeit.

Meißen

Der Prophet Mormon, der den größten Teil des nach ihm bekannten Buches Mormon kompiliert hat, schrieb am Ende seines Lebens:

Und ich bete in Bezug auf meine Brüder zu Gott, dass sie wiederum Kenntnis von Gott erlangen mögen, ja, der Erlösung durch Christus; dass sie wiederum ein angenehmes Volk werden mögen.“ (Buch Mormon, Worte Mormons 1:8)

Wenige Seiten weiter zieht ein rechtschaffener Mann Bilanz über seine Regierungszeit, in der es ihm gelang, die Zustände in seinem Land grundlegend zu verbessern. Nachzulesen im Buch Mormon, Mosia 2 – 3.

Hier ein paar Auszüge aus Kapitel 2:

Und dies sind die Worte, die er sprach und schreiben ließ, nämlich: Meine Brüder, ihr alle, die ihr euch versammelt habt, die ihr meine Worte vernehmen könnt, die ich heute zu euch sprechen werde; denn ich habe euch nicht geboten, hier heraufzukommen, um mit den Worten, die ich sprechen werde, leichtfertig umzugehen, sondern dass ihr auf mich hört und eure Ohren öffnet, sodass ihr hört, und euer Herz, sodass ihr versteht, und euren Sinn, sodass die Geheimnisse Gottes vor euren Augen entfaltet werden.

[I]ch [bin] von diesem Volk erwählt und von meinem Vater geweiht worden, … damit ich euch diene mit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft, die der Herr mir gewährt hat.

und habe euch gelehrt, dass ihr die Gebote des Herrn halten sollt in allem, was er euch geboten hat

Und siehe, ich sage euch dies, damit ihr Weisheit lernt, damit ihr lernt: Wenn ihr euren Mitmenschen dient, dann dient ihr eurem Gott.

Aber, o mein Volk, hütet euch davor, dass Streitigkeiten unter euch entstehen

Und siehe, alles, was er von euch verlangt, ist, dass ihr seine Gebote haltet; und er hat euch verheißen, dass es euch, wenn ihr seine Gebote haltet, wohl ergehen wird im Land; und er weicht niemals von dem ab, was er gesprochen hat; darum, wenn ihr seine Gebote haltet, segnet er euch und lässt es euch wohl ergehen.“ (Buch Mormon, Mosia 2:9 – 22, Auszüge)

Nossen

Ich finde, diese Worte sprechen für sich und sind aktueller denn je. In Kapitel 3 spricht Benjamin speziell über Jesus Christus und unterstreicht Seine überragende Bedeutung wie folgt:

Und ferner sage ich euch, dass kein anderer Name noch irgendein anderer Weg oder ein anderes Mittel gegeben wird, wodurch den Menschenkindern Errettung zuteilwerden kann, als nur im und durch den Namen Christi, des Herrn, des Allmächtigen.“ (Buch Mormon, Mosia 3:17)

Elder Massimo De Feo hat es zur letzten Generalkonferenz gut ausgedrückt:

Mögen wir laut für ihn Zeugnis ablegen, lauter als die uns umgebenden Stimmen in einer Welt, die mehr von Jesus Christus hören muss, nicht weniger.“ (Generalkonferenz April 2024, Massimo De Feo, „Steh auf, er ruft dich“, https://www.churchofjesuschrist.org/study/general-conference/2024/04/22de-feo?lang=deu)

Ostern und der Kern der Sache

Vor kurzem habe ich Präsident Russell M. Nelson’s neues Buch „Heart of the matter“, auf deutsch „Der Kern der Sache“ gekauft und begonnen, mich intensiv damit zu beschäftigen.

Es enthält die Erfahrungen aus 100 Lebensjahren eines inspirierten Mannes mit einer überwältigenden Lebensleistung.

In 18 Kapiteln berührt Präsident Nelson alle Themen, die universelle Relevanz für jeden von uns haben. In den ersten vier Kapiteln geht es um die Grundlagen für unser Leben und unsere Beziehung zu unserem Vater im Himmel:
1. Beginne mit einem Ziel vor Augen. Gehe keinen Schritt in eine Richtung, in die du nicht möchtest.
2. Entdecke die Macht des göttlichen Gesetzes. Göttliche Gesetze sind unwiderlegbar, relative Wahrheiten sind dagegen selten wahr.
3. Verstehe ewige Bündnisse. Bündnisse mit Gott zu schließen, verändert unsere Beziehung zu ihm für immer.
4. Verstehe, wer du bist und zu wem du gehörst. Stelle sicher, dass du dich so siehst, wie Gott dich sieht.

Zu Ostern rücken drei grundlegende Wahrheiten in den Mittelpunkt, die von der säkularen Wissensvermittlung weitestgehend ignoriert werden. Wenn man richtig tief darüber nachdenkt, wird aber klar, dass sie von grundlegender Bedeutung sind und nicht vernachlässigt werden sollten.

Der erste Wahrheit ist: Jeder von uns wird sterben.
„Wie nämlich in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle wieder zum Leben gebracht werden …“ (1. Korinther 15:22)

Die zweite Wahrheit ist: Durch Jesus Christus wird jeder von uns auferstehen und unsterblich.
„Da sagte Martha zu Jesus: „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben!
Doch auch so weiß ich, daß Gott dir alles gewähren wird, um was du Gott bittest.”
Jesus erwiderte ihr: „Dein Bruder wird auferstehen!”
Martha antwortete ihm: „Ich weiß, dass er bei der Auferstehung am jüngsten Tage auferstehen wird.”
Jesus entgegnete ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, wenn er auch stirbt,
und wer da lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben! Glaubst du das?”
Sie antwortete ihm: „Ja, Herr, ich habe den Glauben gewonnen, daß du Christus der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.”“
(Johannes 11:21-27)

Und die dritte Wahrheit ist: Jeder von uns wird den Erretter treffen und mit ihm über unser Leben sprechen.
„Denn siehe, dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; ja, siehe, der Tag dieses Lebens ist der Tag, da der Mensch seine Arbeiten verrichten soll.
Und nun, wie ich euch schon zuvor gesagt habe, da ihr so viele Zeugnisse habt, deshalb flehe ich euch an, den Tag eurer Umkehr nicht bis zum Ende aufzuschieben; denn nach diesem Tag des Lebens, der uns gegeben ist, damit wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten, siehe – wenn wir unsere Zeit während dieses Lebens nicht nutzbringend anwenden, dann kommt die Nacht der Finsternis, in der keine Arbeit verrichtet werden kann.“ (Buch Mormon, Alma 34:32-33)

Es liegt auf der Hand, dass das Verständnis dieser Wahrheiten, die alle direkt mit Ostern zu tun haben, einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie wir sehr viele Fragen des Lebens beantworten. Präsident Nelson empfiehlt uns, die Augen weit zu öffnen und in Betracht zu ziehen, dass wir durch unser irdisches Leben selbst entscheiden, wie wir nach unserem Tod weiterleben möchten.

Wie wichtig ist es daher, wirklich alles bis zum Ende zu denken und zum Kern der Sache vorzudringen.

„Darum müsst ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.“ (Buch Mormon,  2. Nephi 31:20)

So kann eine zerrissene Gesellschaft geheilt werden.

Ein frohes Osterfest.

https://www.youtube.com/watch?v=MlKetn7ZiNU&list=PLAYgY8SPtEWFPHBZqsoN_FhbWoqndqwqq&index=3


Deine Geschichte ist wichtiger als du denkst / Your Story Is Worth Remembering

Diese Woche habe ich als Mitarbeiter von FamilySearch auf der Rootstech 2024 (rootstech.org) in Salt Lake City verbracht. Meine Aufgabe war es, mehrere unserer Gäste aus Europa zu betreuen – großartige Menschen, die Nationalarchive, Stadtarchive und andere Organisationen leiten, die sich mit der Bewahrung unseres kulturellen Erbes befassen.

I spent this week at Rootstech 2024 (rootstech.org) in Salt Lake City as a staff member of FamilySearch. My job was to host several of our guests from Europe – great people who run national archives, city archives, and other organizations concerned with preserving our cultural heritage.

Wir hatten gemeinsam besondere Erlebnisse, die uns in Erinnerung bleiben werden.

We had special experiences together that we will always remember.

Bei der Rootstech geht es viel um High Tech – Digitalisierung, Data Processing. Es geht um die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um Handschriften zu transkribieren, ungeheure Datenmengen miteinander zu vernetzen und der Menschheit auf möglichst übersichtliche Weise zugänglich zu machen. Es ist faszinierend, wie diese Arbeit in den kommenden revolutioniert werden wird. Innovative Technologien waren der Kern meiner gesamten beruflichen Karriere.

Rootstech is very much about high tech – digitalization, data processing. It’s about using artificial intelligence to transcribe manuscripts, link vast amounts of data and make them accessible to mankind in the easiest possible way. It’s fascinating to see how this work will be revolutionized in the coming years. Innovative technologies have been at the core of my entire professional career.

Aber, neben all diesen Aspekten, gibt es eine Mission, die über allem steht: Die ideelle Bedeutung von Familiengeschichte für die Menschheit und ihre Wichtigkeit, Beziehungen zwischen Menschen zu pflegen und zu heilen, Sinn für das Leben jetzt und später zu stiften und das Gute in der Welt zu stärken.

But, besides all these aspects, there is one mission that stands above all: The significance of family history for humanity and its importance in nurturing and healing relationships between people, providing meaning for life now and later, and strengthening goodness in the world.

Deshalb empfinde ich das diesjährige Motto „Remember“ als so wunderbar passend.

That’s why I think this year’s motto „Remember“ is so wonderfully fitting.

Ein emotionaler und geistiger Höhepunkt war für mich der Beginn der General Session am Donnerstag als dieses Video gezeigt wurde und mehrere Tausend Besucher in der Messehalle berührt wurden, manche vielleicht auf eine Weise, die sie bisher nicht gekannt haben.

An emotional and spiritual highlight for me was the start of the General Session on Thursday when this video was shown and several thousand visitors in the exhibition hall were touched, some perhaps in a way they had never experienced before.

Für mich saß mein Vater in diesem Sessel. Er verstarb leider viel zu früh. Vorgestern war sein 107. Geburtstag. Meine Frau, meine Kinder und Enkel haben ihn nicht kennengelernt. Aber sie werden ihm begegnen. Seine Geschichte ist es wahrlich wert, dass wir uns an sie erinnern und von ihr für unser Leben lernen. Dass wir die Dinge in unserem Leben zurückdrängen, die gute Gefühle und Nähe zu unserem Schöpfer beeinträchtigen und dass wir es zulassen, das unsere Herzen weicher und gütiger werden.

My dad sat in this chair for me. Unfortunately, he died far too young. The other day was his 107th birthday. My wife, children and grandchildren never met him. But they will meet him. His story is truly worth remembering and learning from for our lives. That we may be able to push back the things in our lives that interfere with good feelings and closeness to our Creator and that we allow our hearts to become softer and kinder.

Remembering my father, Aquatinta Etching, 1983

Ich hatte die Möglichkeit, unseren Rootstech Gästen auf unaufdringliche Weise von der Bedeutung der Bündnisse, die wir mit Gott für die Ewigkeit schließen, zu erzählen, indem ich einfach ihre Fragen beantwortet habe.

I had the opportunity to tell our Rootstech guests about the importance of the covenants we make with God for eternity, simply by answering their questions.

Auch das ist Rootstech. Wir erklären, weshalb wir tun, was wir tun und erwarten nicht, dass sich alle unseren Glauben teilen.

That is also Rootstech. We explain why we do what we do and don’t expect everyone to share our beliefs.

Heute morgen habe ich an meine Familie gedacht. Sie bedeutet mir alles. Ich bete jeden Tag darum, dass wir zusammen richtige Entscheidungen treffen und gemeinsam Gott näher kommen. Ich weiß, dass ich sie alle sehr lieb habe. Ihr Verlust wäre für mich die schwerste Prüfung.

I thought about my family this morning. They mean everything to me. I pray every day that we will make the right decisions together and grow closer to God. I know that I love them all very much. Losing them would be the hardest test for me.

Irgendwann werden wir auf unser Leben zurückschauen – aus einer anderen Perspektive – so wie meine verstorbenen Eltern jetzt. Einiges, das uns hier und jetzt vielleicht wichtiger erscheint als unsere Beziehungen untereinander und zu Gott, wird sich dann als leer erweisen. Und etliches wird völlig bedeutungslos sein.

At some point of time, we will look back on our lives – from a different perspective – just as my deceased parents are doing now. Some things that may seem more important to us here and now than our relationships with each other and with God will then prove to be empty. And some things will be completely meaningless.

Es ist interessant darüber nachzudenken – und dazu hat mich das Video angeregt – mit welchen Bausteinen wir unser Vermächtnis erschaffen.

It’s interesting to think about – and the video inspired me to do so – how we build our legacy.

Schriftstellen zum Nachdenken – Teil 01

Letzte Woche haben mich einige Schriftstellen sehr beschäftigt. Über die erste habe ich am Sonntag mit den jungen Männern in unserer Gemeinde ausführlich gesprochen.

Buch Mormon, 2. Nephi 9:3-8, 10, 13

3 Siehe, meine geliebten Brüder, ich sage euch dies, damit ihr euch freut und immerdar euer Haupt erhebt wegen der Segnungen, die Gott, der Herr, euren Kindern zuteilwerden lassen wird.

4 Denn ich weiß, dass ihr viel geforscht habt, viele von euch, um von Zukünftigem zu wissen; darum weiß ich, dass ihr wisst, dass unser Fleisch dahinschwinden und sterben muss; aber doch werden wir in unserem Leib Gott schauen.

5 Ja, ich weiß, dass ihr wisst, dass er sich im Leib denen zeigen wird, die zu Jerusalem sind, von woher wir gekommen sind; denn es ist ratsam, dass es unter ihnen geschieht; denn für den großen Schöpfer ist es erforderlich, dass er es erduldet, dem Menschen im Fleische untertan zu werden und für alle Menschen zu sterben, auf dass alle Menschen ihm untertan seien.

6 Denn da der Tod über alle Menschen gekommen ist, muss es, um den barmherzigen Plan des großen Schöpfers zu erfüllen, notwendigerweise eine Macht der Auferstehung geben, und die Auferstehung muss dem Menschen notwendigerweise zuteilwerden wegen des Falles; und der Fall kam wegen Übertretung; und weil der Mensch in den gefallenen Zustand geraten war, wurde er von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten.

7 Darum muss es notwendigerweise ein unbegrenztes Sühnopfer sein; denn wenn es kein unbegrenztes Sühnopfer wäre, könnte diese Verweslichkeit nicht Unverweslichkeit anziehen. Deshalb hätte das erste Strafgericht, das über den Menschen gekommen ist, notwendigerweise von endloser Dauer sein müssen. Dann aber hätte dieses Fleisch zu seiner Mutter Erde hinsinken müssen, um zu verfaulen und zu zerfallen, um sich nie wieder zu erheben.

8 O die Weisheit Gottes, seine Barmherzigkeit und Gnade! Denn siehe, wenn das Fleisch sich nie wieder erheben würde, müsste unser Geist dem Engel untertan werden, der von der Gegenwart des ewigen Gottes gefallen und zum Teufel geworden ist, um sich nie wieder zu erheben.

10 O wie groß die Güte unseres Gottes, der einen Weg bereitet, damit wir dem Zugriff dieses furchtbaren Ungeheuers entrinnen können, ja, jenes Ungeheuers, Tod und Hölle, womit ich den Tod des Leibes meine und auch den Tod des Geistes.

13 O wie groß der Plan unseres Gottes! Denn andererseits muss das Paradies Gottes die Geister der Rechtschaffenen freigeben und das Grab den Leib der Rechtschaffenen freigeben; und der Geist und der Leib werden einander wiederhergestellt, und alle Menschen werden unverweslich und unsterblich, und sie sind lebendige Seelen und haben vollkommene Erkenntnis gleichwie wir im Fleisch, außer dass unsere Erkenntnis vollkommen sein wird.

Jakob erklärt die Bedeutung und Konsequenzen des Sühnopfers und der Auferstehung Jesu Christi mit großer Klarheit und hervorragend strukturiert. Ausgehend von den messianischen Profezeiungen Jesajas, die er in Kapitel 7 und 8 zitiert, zeigt er uns in Kapitel 9 die gewaltige Dimension des Planes Gottes und die Sinnhaftigkeit, dass wir über die natürlichen Grenzen des irdischen Lebens in beide Richtungen hinausblicken. Wer das ernsthaft tut, wird nicht mehr beliebig und verantwortungslos handeln, weil dadurch die Perspektiven für unsere Entwicklung auf  überwältigende Weise größer, besser werden und im wahrsten Sinn des Wortes unbegrenzt sind. Jeder Mensch, der Entscheidungen von Tragweite (ausdrücklich auch politische) zu treffen hat, sollte sich um diese Lehren kümmern, um zu erkennen, wann uninspirierte Entscheidungen korrigiert werden müssen, die langfristig die eigene Resilienz bzw. die der Gesellschaft und deren moralischen Zusammenhalt schwächen werden.

Als Bestätigung dafür findet sich einige Kapitel vorher dieser Vers:

Buch Mormon, 2. Nephi 2:8

8 Wie wichtig ist es daher, dass dies den Bewohnern der Erde verkündet wird, damit sie erkennen mögen, dass kein Fleisch in der Gegenwart Gottes wohnen kann außer durch die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade des heiligen Messias, der sein Leben niederlegt gemäß dem Fleische und es wieder nimmt durch die Macht des Geistes, auf dass er die Auferstehung der Toten zustande bringe; denn er wird der Erste sein, der aufersteht.

Das heißt, durch das Sühnopfer und die Auferstehung ändert sich alles. Es hängt alles vom Blickwinkel auf das Leben ab. Viel Stoff zum Nachdenken, wenn es um Prioritäten und Entscheidungen geht.

Buch Mormon, Ether 12:27-28

27 und wenn Menschen zu mir kommen, so zeige ich ihnen ihre Schwäche. Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.

28 Siehe, ich werde den Anderen ihre Schwäche zeigen, und ich werde ihnen zeigen, dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe zu mir führen – der Quelle aller Rechtschaffenheit.

Diese Schriftstelle kam mir am Sonntag auf dem Weg zur Kirche in den Sinn. Demut als Schlüssel zur Selbsterkenntnis mit Gottes Hilfe. Aber nicht nur das – Demut ist auch die Voraussetzung, nicht an erkannten Schwächen zu verzweifeln, sondern die Kraft und Entschlossenheit zu erhalten, Fehler zu korrigieren und in einer verwirrenden Welt nach vorne zu schauen.

Geistige Arbeit leisten

Als ich vor 10 Tagen zur Aufnahme meiner Radiobotschaft in den Sender kam, empfing mich die Redakteurin mit den Worten: „Herr Hengst, Sie gehören doch zu den Vernünftigen. Verstehen Sie noch, was um uns herum geschieht?

Eine sehr berechtigte Frage, die irgendwie zu meinem Text passte und viele Menschen bewegt. Wir hatten dazu eine interessante Unterhaltung. Ich musste daran denken, wie stark das Interesse vieler Menschen in allen Bereichen des Lebens (bis hin zu Personen, die versuchen, einen Staat zu regieren), für wichtige Erkenntnis- und Entscheidungsprozesse neben eigener Klugheit auf inspirierte Quellen zurückzugreifen oder auf eine Weise zu leben, die Inspiration überhaupt erst möglich macht, nachgelassen hat.

Es gibt einen nicht vernachlässigbaren Zusammenhang zwischen dem Gedeihen von Gesellschaften und ihrer Hinwendung zu göttlichen Prinzipien. Hinwendung zu Gott sollte nicht mit religiösen Lippenbekenntnissen oder selbst geschaffenen Gottesbildern verwechselt werden. Darum geht es nicht. Es geht um Wahrheiten, Verhalten, Verstehen von Ursachen und Wirkungen und die Hilfe, die jeder Mensch dabei von Gott erhalten kann.

Jesus Christus hat dazu unter anderem das gelehrt: „Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden!“ (Matthäus 7:7)

Jakobus ergänzt dazu: „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden.“ (Jakobus 1:5)

Nun zum Beitrag:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/wort-zum-tage-kirche-jesu-christi-der-heiligen-der-letzten-tage-dlf-kultur-ed1b202e-100.html

Hier ist das Manuskript:

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

vor einigen Tagen besuchte ich mit meiner Frau ein großartiges Symphoniekonzert. Neben der wunderbaren Musik, war es für mich als Hobbymusiker sehr spannend, das Zusammenwirken des Dirigenten mit dem Orchester zu beobachten. Es war sehr intensiv, von gegenseitigem Respekt, Harmonie und Herzlichkeit geprägt. Der Dirigent verstand es, die hervorragende individuelle Qualität der Orchestermitglieder so zu lenken, dass der gesamte Konzertsaal von großer Freude erfüllt wurde. Ein Gefühl, das überwältigend war. Über dem Orchesterraum waren die Worte „Res Severa Verum Gaudium“ zu lesen – „Wahre Freude ist eine ernste Sache“. Das Klangerlebnis und dieser Satz haben mich etwas nachdenklich gemacht.

Wie schön wäre es, wenn wir in unserer Gesellschaft die gesunde Balance zwischen Zusammenhalt und Individualität wieder finden und Entscheidungen treffen würden, die geeignet sind, unsere Gesellschaft nachhaltig zu stärken.

In vielen Jahren Seelsorge habe ich etliche Menschen getroffen, die glaubten, ihren Weg, ihre Wahrheiten für ihr Leben gefunden zu haben – nur um nach einigen Jahren unglücklich auf einem Scherbenhaufen ihrer Entscheidungen zu stehen. Warum ist das passiert? Unter vielen möglichen Gründen stachen einige immer heraus: eine überhöhte Ichbezogenheit, Beliebigkeit, möglichst schnelle Befriedigung eigener Bedürfnisse und ein eingeschränkter Blick in die Zukunft. Das Tragische daran ist, dass häufig andere Menschen zuerst darunter leiden – Kinder, Ehepartner, Familie, Bekannte. Die Folgen werden dabei oft außer Acht gelassen.

Im Johannesevangelium erklärt Jesus Christus es seinen Freunden so: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14:6)

Unabhängig von einem Glaubensbekenntnis laden uns diese Worte ein, unsere Definitionen von Wahrheit und Lebenszweck und daraus folgende Entscheidungen an Prinzipien und Werten zu orientieren, die aus inspirierten Quellen stammen und sich bewährt haben. Jesus als Dirigent unseres Lebens kennt das große Ganze. Er weiß aus unermesslicher Erfahrung, welche Kräfte die Menschheit zusammenhalten und was getan werden muss, um ihre grundlegenden Probleme zu lösen. Er liebt uns und hat uns mit seinem Sühnopfer Perspektiven eröffnet, deren Dimensionen möglicherweise unser Verständnis übersteigen. Es steht jedem frei, von ihm zu lernen.

Wir können sehr viel vom Wirken eines Orchesters auf unser Leben übertragen, in dem wir geistige Arbeit leisten, die unser Verständnis erweitert und uns zusätzlich Inspiration beschert, die wir in vielen Bereichen so schmerzlich vermissen. Beides braucht es für wahre Freude.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.“

In drei Minuten Sendezeit kann man nur einige Akzente setzen und andeuten, worum es geht. Beliebigkeit und die Abwesenheit von Inspiration führen mit Regelmäßigkeit zu Entscheidungen, die unerwünschte Folgen produzieren – oft nicht unbedingt sofort, aber mit Sicherheit im Laufe der Zeit. Alles hat einen Preis, der irgendwann bezahlt werden muss.

Elder Dieter F. Uchtdorf vom Rat der Zwölf hat zur letzten Herbst-Generalkonferenz diese Zusammenhänge anhand des Gleichnisses vom verlorenen Sohn eindrucksvoll erklärt. Jeder sollte diese Ansprache gründlich studieren. Sie enthält zahllose Parallelen zu unserer Zeit und die richtigen Schlussfolgerungen, um verhängnisvolle Entwicklungen zu korrigieren und Wunden zu heilen. Die wichtigste davon ist, zu Christus zu kommen und Sein Sühnopfer anzunehmen.

Hier sind die Links zum Text und dem Video:

https://www.churchofjesuschrist.org/study/general-conference/2023/10/45uchtdorf?lang=deu

Im Buch Mormon gab es im Buch Helaman eine Situation (eine von vielen), in der die Gesellschaft von Uneinigkeit und Orientierungslosigkeit zerrissen sowie obendrein auch noch von äußeren Feinden und organisiertem Verbrechen bedroht wurde. Offenbarung und Inspiration von Gott waren elementar wichtig, um mit diesen Herausforderungen umzugehen. Die Geschichte lehrt uns ganz klar die Korrelation zwischen Befolgung von Gottes Geboten und geistigem Wohlergehen.

Und im neunundsiebzigsten Jahr fing viel Streit an. Aber es begab sich: Nephi und Lehi und viele ihrer Brüder, die die wahren Punkte der Lehre kannten, weil sie täglich viele Offenbarungen hatten, predigten darum dem Volk, sodass sie dessen Streit in demselben Jahr ein Ende setzten.“ (Buch Mormon, Helaman 11:23)

Wenn wir weiterlesen, sehen wir, dass es schwer war, die Gesellschaft zu stabilisieren. Viele wollten die dafür notwendigen Konsequenzen nicht ziehen und unterstützten lieber die destruktiven Kräfte und erzeugten Elend. Das Aufzeigen dieser Zusammenhänge macht das Buch Mormon so wertvoll für unsere Zeit.

Aus den Heiligen Schriften lernen wir klar, dass wir aufhören müssen, Probleme – egal ob in Bezug auf Umwelt, Politik, zwischenmenschliche Beziehungen oder destruktives Verhalten jeglicher Art – mit Methoden lösen zu wollen, die diese weiter verschärfen werden. Ohne beständigen Zugang zu Offenbarungen von Gott und Inspirationen durch den Heiligen Geist als Ergänzung zu eigenen Anstrengungen wird es schwer, positive, nachhaltige und holistische Veränderungen zu bewirken und unsere ewigen Perspektiven ausreichend zu verstehen.

Präsident Russell M. Nelson hat über den Zugang zu Offenbarung folgendes gesagt:

„Entscheiden Sie sich, die geistige Arbeit zu leisten, die nötig ist, damit Sie sich der Gabe des Heiligen Geistes erfreuen können und die Stimme des Geistes häufiger und klarer vernehmen. …

Ich bin optimistisch, was die Zukunft angeht. Sie hält viele Gelegenheiten für jeden von uns bereit, Fortschritt zu machen, seinen Anteil beizutragen und das Evangelium an die Enden der Erde zu tragen. Aber ich bin auch nicht naiv, was die vor uns liegende Zeit betrifft. Wir leben in einer komplexen, zunehmend streitbaren Welt. Durch ständig verfügbare soziale Medien und Nachrichten rund um die Uhr werden wir unablässig mit Botschaften bombardiert. Wenn wir die geringste Hoffnung haben wollen, diese Unzahl von Stimmen und menschlichen Philosophien, die die Wahrheit bekämpfen, zu prüfen, müssen wir lernen, Offenbarung zu empfangen.“ (Generalkonferenz April 2018, Russell M. Nelson, Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben)

Mit Absicht

In Vorbereitung der nächsten Radiobotschaft im Deutschlandfunk Kultur am 11. Februar hat mich die Schriftstelle in Johannes 14:6 stark beschäftigt:

Jesus antwortete ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Wir erleben, dass das allgemeine Verständnis dieser einfachen Aussage geringer wird. Der aufmerksame Beobachter bemerkt jedoch, dass dies mit einer Zunahme an Klagen über den Zustand der Welt und die Komplexität der Gesellschaft einhergeht. Wir machen uns Sorgen über sehr viele Dinge und vermissen Inspirationen bei Entscheidungsträgern, von denen wir Lösungen zu den drängendsten Probleme erwarten. Gleichzeitig soll alles möglichst beliebig, populär und bequem sein und keine großen persönlichen Veränderungen erfordern. Das wird so nicht funktionieren.

Im Podcast FollowHim.co, eine tolle Ergänzung zum Schriftstudium, ging es in Episode 3 zum Buch Mormon um 1. Nephi, Kapitel 6-10 mit BYU Professorin Dr. Gaye Strathearn. Sie machte u.a. folgende Aussage, die für viele von uns vertraut ist:

„… I still struggle with wanting the approval of the world at times because it can be immediate. Sometimes when you’re thinking about eternity, sometimes the approval of God is a little less immediate. It’s sometimes in a still small voice when I live in a very loud world. In other words, I’ve got to be very intentional to put myself in places where I am welcoming the spirit into my life and I’ve got to be intentional about listening. I’ve got to be intentional about remembering. I’ve got to be intentional about seeking for it. These experiences don’t usually come when I’m passive. These experience come when I’m seeking to be with God and to do His will, not mine. Sometimes the things of the world are in your face, and it’s hard to turn away or walk away and to disassociate from it, but I can’t disassociate into nothingness. The only way I can disassociate is an intentionality to come unto God and to do things His way, not mine. That’s hard sometimes.

Sinngemäß in Deutsch: „… Ich habe immer noch damit zu kämpfen, dass ich manchmal die Anerkennung der Welt haben möchte, weil sie so unmittelbar sein kann. Wenn man über die Ewigkeit nachdenkt, ist die Anerkennung Gottes manchmal etwas weniger unmittelbar. Manchmal ist es eine stille kleine Stimme, während ich in einer sehr lauten Welt lebe. Mit anderen Worten, ich muss mich ganz bewusst an Orte begeben, an denen ich den Heiligen Geist in meinem Leben willkommen heiße, und ich muss bewusst darauf hören. Ich muss mich absichtlich daran erinnern. Ich muss absichtlich danach suchen. Diese Erfahrungen kommen normalerweise nicht, wenn ich passiv bin. Diese Erfahrungen kommen, wenn ich danach strebe, mit Gott zusammen zu sein und seinen Willen zu tun, nicht meinen. Manchmal sind die Dinge der Welt direkt vor unserer Nase, und es ist schwer, sich davon abzuwenden oder wegzugehen und sich davon zu distanzieren, aber ich kann mich nicht ins Nichts distanzieren. Der einzige Weg, wie ich mich davon distanzieren kann, ist die Absicht, zu Gott zu kommen und die Dinge auf seine Weise zu tun, nicht auf meine. Das ist manchmal schwer.

Kompletter Podcast Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=_62ALc3ctFk, Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=SSmffPVkx-Q

Im Buch Mormon lernen wir von Nephi auf eindrucksvolle Weise, wie man Probleme lösen und Inspiration empfangen wird, wenn man sich Gott nähert, so lebt, dass diese Nähe entstehen kann und die Dinge auf seine Weise tut.

Hier nur ein Beispiel aus 1. Nephi, Kapitel 18, als er vor dem extrem komplexen Problem stand, ein Schiff zu bauen und sich dabei gegen die Opposition seiner Brüder behaupten zu müssen:

Und der Herr zeigte mir von Zeit zu Zeit, wie ich die Holzstämme für das Schiff bearbeiten sollte.
Nun bearbeitete ich, Nephi, die Holzstämme nicht auf die Weise, wie die Menschen es lernen, noch baute ich das Schiff auf die Weise der Menschen; sondern ich baute es auf die Weise, die der Herr mir gezeigt hatte; darum war es nicht nach der Weise der Menschen.
Und ich, Nephi, stieg oft auf den Berg, und ich betete oft zum Herrn; darum zeigte der Herr mir Großes.
Und es begab sich: Nachdem ich das Schiff gemäß dem Wort des Herrn vollendet hatte, sahen meine Brüder, dass es gut war und dass dessen Machart überaus sorgfältig war; darum demütigten sie sich abermals vor dem Herrn.

Ich denke, das sollte uns eine Menge Stoff zum Nachdenken über Wege, Wahrheiten, das Leben und wo die Reise hingehen soll, geben.

Zwischen den Feiertagen

Am Sonntag wurde ich gefragt, ob ich meine Gedanken, über die ich in unserem Weihnachtsgottesdienst gesprochen habe, aufschreiben könnte. Ich versuche es mal in abgekürzter Form.

In unserem Pfahl wohnt eine Schwester, die mir seit mehr als 10 Jahren zu jeder Pfahlkonferenz ein Heft gibt, in das sie wertvolle Zitate, aufbauende Gedanken und motivierende Worte schreibt. Das tut sie nicht nur für mich, sondern auch für andere. Es ist außergewöhnlich und Ausdruck einer Herzensgüte, wie wir sie in diesen Zeiten dringend brauchen.

Wie gut wäre es, wenn, symbolisch gesehen, viel mehr solcher Schulhefte verteilt würden, anstatt Textnachrichten oder Emails mit destruktiven Inhalten, die nicht dazu geeignet sind, für Frieden im Großen oder Kleinen zu sorgen. Wir leiden unter einer völligen Übersättigung an negativen Inhalten, sei es in den Medien oder auch in der persönlichen Kommunikation. Wie schnell geht es, dass Unterhaltungen ins Negative abgleiten. Dabei geht es nicht darum, Probleme unter den Tisch zu kehren. Es geht aber um die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es im familiären Umfeld fünf positiver oder aufbauender Informationen bedarf, um die Wirkung einer negativen oder herabmindernden Information auszugleichen.

Ein weiteres Beispiel, das ich kürzlich selbst erlebt habe: Einer meiner Ratgeber in der Bischofschaft sprach mich am Sonntagmorgen vorm Gottesdienst an. Er wollte über ein Problem sprechen, was wir auch taten, aber sein Hauptfokus war sein Eindruck, dass ich in den letzten Wochen stark überlastet war und eine Pause brauche. Obwohl seine Empathie nichts an der Last änderte, hatte sie jedoch eine sehr positive Wirkung darauf, wie ich sie empfinde.

Das ist ein wichtiger Punkt, an dem unsere Gesellschaft krankt – ein dramatisches Defizit an aufbauenden Inhalten, Konversationen, Nachrichten und Verhaltensweisen – mit signifikanten Folgen für die seelische, geistige und körperliche Gesundheit vieler Menschen.

Eine weitere Folge dieses Defizits ist der Verlust von Einigkeit und Zusammenhalt. Diese sind ein fragiles Gut. Es kostet viel geistige Kraft, sie zu fördern und zu bewahren – viel mehr, als sie zu stören.

Jesus Christus gab seinen Jüngern eine kurze, aber prägnante Belehrung, als sie sich mit einer der Hauptursachen für Zwistigkeiten beschäftigten – dem Vergleich:

„In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“ (Neues Testament, Matthäus 18:1-5)

Ich denke, uns ist sehr bewusst, was Jesus hier gemeint hat. Im Buch Mormon wird der Gedanke in König Benjamins großartiger Rede weiter mit großer Klarheit ausgeführt.

„… und [der Mensch] durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger wird und so wird wie ein Kind, fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voller Liebe und willig, sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, ihm aufzuerlegen, so wie ein Kind sich seinem Vater fügt.“ (Buch Mormon, Mosia 3:19)

Es lohnt sich, auch die Verse davor und danach gründlich zu lesen.

Um ein wirksames Gegengewicht zu den Irrtümern und zerstörerischen Trends des Zeitgeistes aufzubauen, wäre es gut, wenn wir uns in Gemeinden und Familien mit den Empfehlungen von Jesus Christus ernsthafter auseinandersetzen. Im Mittelpunkt von Weihnachten steht ein Kind. Elder Jeffrey R. Holland vom Rat der Zwölf hat es einmal so ausgedrückt:

„Remember that baby born in Bethlehem so long ago. Be grateful – for Him, give gifts – because of Him, sing carols – to Him, laugh – with Him, If needed, cry – with Him. Be a child again.“ (Unto us a child is born, Jeffrey R. Holland)

„Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.“ (Neues Testament, Matthäus 19:14)

Wir brauchen positive Ermutigung, Vergebung und inneren Frieden, um gesund zu bleiben und etwas leisten zu können. Unversöhnlichkeit und Nichtstun fördern Uneinigkeit und Dysfunktionalität – mit weitreichenden Folgen, die immer deutlicher absehbar werden. Manche unserer Mitmenschen benötigen professionelle Unterstützung für die Heilung von seelischen Wunden. Für die meisten von uns gilt, dass Resilienz nicht primär von der Menge an Arbeit, die wir leisten, bestimmt wird, sondern vielmehr vom Umgang miteinander. Darauf haben wir sehr wohl einen großen Einfluss.

Meiner Gemeinde und Familie wünsche ich im neuen Jahr, dass wir uns noch mehr gegenseitig mit aufbauenden Inhalten versorgen und uns helfen zusammenzuwachsen, um inneren Frieden in einer turbulenten Welt verspüren zu können.

Weihnachtskonzert Impressionen

Letzten Sonntag fand im Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi in Chemnitz unser Weihnachtskonzert statt. Es war eine wunderbare Erfahrung, unseren Gästen Freude und den Geist der Weihnacht zu bringen.

Vor einigen Monaten sprach ich mit meinem Freund Ingolf über dieses Projekt. Er hatte ein fertiges Konzept mit tollen Arrangements, das mich begeistert hat. Im Nachhinein war es ein großes Stück Arbeit aber ich bin sehr, sehr dankbar für alle, die mitgemacht und sowohl ihre Zeit als auch Kraft gegeben haben.

Am Heiligen Abend lesen wir traditionell den Bericht von der Geburt Jesu im Evangelium des Lukas, Kapitel 2. Liest man in diesem Kapitel weiter, findet man sehr interessante und immer noch zutreffende Verse von der Begegnung Simeons mit dem neugeborenen Kind:

‭‭Lukas‬ ‭2:25‭-‬35‬ ‭HfA
[25] Damals wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon, [26] und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte. [27] Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef ihr Kind hereinbrachten, um es – wie im Gesetz vorgeschrieben – Gott zu weihen, [28] nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott: [29] »Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben. [30] Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns Rettung gebracht, [31] die ganze Welt wird es erfahren. [32] Dein Licht erleuchtet alle Völker, und deinem Volk Israel bringt es Größe und Herrlichkeit.« [33] Maria und Josef wunderten sich über seine Worte. [34] Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: »Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden. [35] So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen.«

Pastorale aus dem Weihnachtskonzert von Arcangelo Corelli

An einem Tiefpunkt seines Lebens schuf Georg Friedrich Händel das großartige Oratorium „Messias“. Er bezeichnete dieses Werk als seine Auferstehung. Seine überwältigenden Emotionen und seine Freude kommen im berühmten Halleluja Chor besonders zum Ausdruck.

Präsident Nelson hat uns anlässlich der Weihnachtsandacht der Ersten Präsidentschaft aufgefordert, den Geist des Halleluja zu leben und unseren Herrn Jesus Christ zu verehren.

Wie können wir das tun? Indem wir innehalten und uns an Ihm orientieren. Er hat genau die Dinge vorgelebt und gelehrt, die leider zu oft in der Welt verloren gehen. Durch diesen Verlust entsteht unermessliches seelisches, geistiges und materielles Elend.

„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht so, wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!“ Johannes 14:27

Wenn wir nach Frieden streben und unser Denken und Handeln davon bestimmen lassen, tun wir uns selbst den größten Gefallen, vermeiden, dass wir eindimensional urteilen und werden ein Segen für andere Menschen.

Das Evangelium Jesu Christi ist die Lehre von der Nächstenliebe, von Achtung, Respekt und Ehrfurcht. Dadurch hat es die Kraft, Hoffnung zu geben, zu heilen und uns von Härten des Lebens zu erlösen. Ohne diese Eigenschaften verliert alles seine Kraft.

Darin besteht der Geist des Halleluja und deshalb verehren wir Ihn – Jesus Christus.

Stille Nacht, Heilige Nacht

Herzlichen Dank noch einmal an den Chor, die Solisten und Instrumentalisten aus den Gemeinden Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz. Ein besonderer Dank gilt meinem Freund Ingolf für seine Leidenschaft und den unermüdlichen Einsatz für dieses Konzert. Er war mit ganzem Herzen dabei und hat uns an seinen besonderen musikalischen Fähigkeiten teilhaben lassen. Wir kennen uns seit mehr als 48 Jahren, als ich mit knapp 12 Jahren lernte, Orgel zu spielen und er dabei mein erstes Vorbild wurde.

Frohe Weihnachten.

Einladung zum Weihnachtskonzert am 17. Dezember 2023

Als Bischof der Gemeinde Hohenstein-Ernstthal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage möchte ich Sie herzlich zu unserem Weihnachtskonzert am 17. Dezember um 17 Uhr in das Gemeindehaus Stelzendorfer Straße 25 in Chemnitz einladen. Der Eintritt ist kostenlos, Einlass ab 16:30.

Vor einigen Monaten haben wir in der Gemeinde den Entschluss gefasst, uns erstmals an solch ein musikalisches Projekt zu wagen. Wir werden unterstützt von Mitgliedern der Gemeinde Chemnitz, wofür wir sehr dankbar sind. Beide Gemeinden teilen sich seit einigen Jahren das Gemeindehaus, das genügend Raum für eine große Veranstaltung bietet.

Weihnachtliche Musik schafft eine besondere Atmosphäre des Friedens und der Besinnlichkeit. Während der Proben haben wir sowohl im Chor als auch unter den Instrumentalisten diesen Geist bereits oft gespürt.

Daran möchten wir Sie gern teilhaben lassen.

Herzlich willkommen.

Thomas Hengst