Schriftstellen zum Nachdenken – Teil 01

Letzte Woche haben mich einige Schriftstellen sehr beschäftigt. Über die erste habe ich am Sonntag mit den jungen Männern in unserer Gemeinde ausführlich gesprochen.

Buch Mormon, 2. Nephi 9:3-8, 10, 13

3 Siehe, meine geliebten Brüder, ich sage euch dies, damit ihr euch freut und immerdar euer Haupt erhebt wegen der Segnungen, die Gott, der Herr, euren Kindern zuteilwerden lassen wird.

4 Denn ich weiß, dass ihr viel geforscht habt, viele von euch, um von Zukünftigem zu wissen; darum weiß ich, dass ihr wisst, dass unser Fleisch dahinschwinden und sterben muss; aber doch werden wir in unserem Leib Gott schauen.

5 Ja, ich weiß, dass ihr wisst, dass er sich im Leib denen zeigen wird, die zu Jerusalem sind, von woher wir gekommen sind; denn es ist ratsam, dass es unter ihnen geschieht; denn für den großen Schöpfer ist es erforderlich, dass er es erduldet, dem Menschen im Fleische untertan zu werden und für alle Menschen zu sterben, auf dass alle Menschen ihm untertan seien.

6 Denn da der Tod über alle Menschen gekommen ist, muss es, um den barmherzigen Plan des großen Schöpfers zu erfüllen, notwendigerweise eine Macht der Auferstehung geben, und die Auferstehung muss dem Menschen notwendigerweise zuteilwerden wegen des Falles; und der Fall kam wegen Übertretung; und weil der Mensch in den gefallenen Zustand geraten war, wurde er von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten.

7 Darum muss es notwendigerweise ein unbegrenztes Sühnopfer sein; denn wenn es kein unbegrenztes Sühnopfer wäre, könnte diese Verweslichkeit nicht Unverweslichkeit anziehen. Deshalb hätte das erste Strafgericht, das über den Menschen gekommen ist, notwendigerweise von endloser Dauer sein müssen. Dann aber hätte dieses Fleisch zu seiner Mutter Erde hinsinken müssen, um zu verfaulen und zu zerfallen, um sich nie wieder zu erheben.

8 O die Weisheit Gottes, seine Barmherzigkeit und Gnade! Denn siehe, wenn das Fleisch sich nie wieder erheben würde, müsste unser Geist dem Engel untertan werden, der von der Gegenwart des ewigen Gottes gefallen und zum Teufel geworden ist, um sich nie wieder zu erheben.

10 O wie groß die Güte unseres Gottes, der einen Weg bereitet, damit wir dem Zugriff dieses furchtbaren Ungeheuers entrinnen können, ja, jenes Ungeheuers, Tod und Hölle, womit ich den Tod des Leibes meine und auch den Tod des Geistes.

13 O wie groß der Plan unseres Gottes! Denn andererseits muss das Paradies Gottes die Geister der Rechtschaffenen freigeben und das Grab den Leib der Rechtschaffenen freigeben; und der Geist und der Leib werden einander wiederhergestellt, und alle Menschen werden unverweslich und unsterblich, und sie sind lebendige Seelen und haben vollkommene Erkenntnis gleichwie wir im Fleisch, außer dass unsere Erkenntnis vollkommen sein wird.

Jakob erklärt die Bedeutung und Konsequenzen des Sühnopfers und der Auferstehung Jesu Christi mit großer Klarheit und hervorragend strukturiert. Ausgehend von den messianischen Profezeiungen Jesajas, die er in Kapitel 7 und 8 zitiert, zeigt er uns in Kapitel 9 die gewaltige Dimension des Planes Gottes und die Sinnhaftigkeit, dass wir über die natürlichen Grenzen des irdischen Lebens in beide Richtungen hinausblicken. Wer das ernsthaft tut, wird nicht mehr beliebig und verantwortungslos handeln, weil dadurch die Perspektiven für unsere Entwicklung auf  überwältigende Weise größer, besser werden und im wahrsten Sinn des Wortes unbegrenzt sind. Jeder Mensch, der Entscheidungen von Tragweite (ausdrücklich auch politische) zu treffen hat, sollte sich um diese Lehren kümmern, um zu erkennen, wann uninspirierte Entscheidungen korrigiert werden müssen, die langfristig die eigene Resilienz bzw. die der Gesellschaft und deren moralischen Zusammenhalt schwächen werden.

Als Bestätigung dafür findet sich einige Kapitel vorher dieser Vers:

Buch Mormon, 2. Nephi 2:8

8 Wie wichtig ist es daher, dass dies den Bewohnern der Erde verkündet wird, damit sie erkennen mögen, dass kein Fleisch in der Gegenwart Gottes wohnen kann außer durch die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade des heiligen Messias, der sein Leben niederlegt gemäß dem Fleische und es wieder nimmt durch die Macht des Geistes, auf dass er die Auferstehung der Toten zustande bringe; denn er wird der Erste sein, der aufersteht.

Das heißt, durch das Sühnopfer und die Auferstehung ändert sich alles. Es hängt alles vom Blickwinkel auf das Leben ab. Viel Stoff zum Nachdenken, wenn es um Prioritäten und Entscheidungen geht.

Buch Mormon, Ether 12:27-28

27 und wenn Menschen zu mir kommen, so zeige ich ihnen ihre Schwäche. Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.

28 Siehe, ich werde den Anderen ihre Schwäche zeigen, und ich werde ihnen zeigen, dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe zu mir führen – der Quelle aller Rechtschaffenheit.

Diese Schriftstelle kam mir am Sonntag auf dem Weg zur Kirche in den Sinn. Demut als Schlüssel zur Selbsterkenntnis mit Gottes Hilfe. Aber nicht nur das – Demut ist auch die Voraussetzung, nicht an erkannten Schwächen zu verzweifeln, sondern die Kraft und Entschlossenheit zu erhalten, Fehler zu korrigieren und in einer verwirrenden Welt nach vorne zu schauen.

Hinterlasse einen Kommentar