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Jesus Christus und Ereignisse im Buch Mormon Part 01

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Der Höhepunkt des Buches Mormon ist der Besuch des auferstandenen Jesus Christus bei den Bewohnern des Landes Überfluss. Dabei gab er ihnen die Gelegenheit, ihn zu sehen und zu berühren.  Das Buch Mormon bestätigt den Bericht des Neuen Testaments von Seinem Wirken in Palästina und ist damit neben der Bibel ein weiterer Zeuge für Jesus Christus.

Ähnlich wie seinen Freunden in Jerusalem, gab Jesus auch dem Volk Nephi nicht nur einen Beweis seiner Auferstehung und physischen Existenz, sondern während der Dauer seines Aufenthaltes diente er ihnen geistlich auf einzigartige Weise.

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Unter anderem tat er das wie folgt, nachzulesen im Buch 3. Nephi ab Kapitel 11:

 – Er gab ihnen ein vollständiges Verständnis seines Sühnopfers und der Lehre Christi.

– Er berief zwölf Apostel und etablierte seine Kirche.
– Er wiederholte die Bergpredigt sowie weitere Evangeliumsgrundsätze wie die christliche Moral- und Glaubenslehre sowie die Notwendigkeit und Art und Weise der Taufe.
– Er erklärte inwieweit er das Gesetz Mose erfüllt hat und seine Lehren deshalb darüber hinausgehen und wie die zukünftige Sammlung Israels vor sich gehen wird.
– Er heilte ihre Kranken, segnete die Kinder und betete für die Menschen auf eine Weise, die nicht mit Worten wiedergegeben werden kann.
– Er zeigte ihnen Nächstenliebe und forderte sie auf, diesem Grundsatz zu folgen und einander zu dienen.
– Außerdem führte er das Abendmahl ein, erklärte seine Bedeutung und bevollmächtigte die Zwölf, die Gabe des Heiligen Geistes zu übertragen. Damit wurden grundlegende Pflichten des Priestertums definiert.
– Er bestätigte die Schriften Jesajas über die Zeit vor Seinem Zweiten Kommen und schilderte Ereignisse und Zustände, die diesem Kommen vorausgehen werden. Er legte alles aus, vom Anfang bis zum Ende.
– Jesus erneuerte auch das Gesetz des Zehnten und forderte die Menschen auf, es zu befolgen und dadurch gesegnet zu werden.
– Bevor er das Volk Nephi verließ, stellte er sicher, dass sie das Evangelium Jesu Christi und die damit verbundenen ewigen Perspektiven verstanden hatten.

Der Bericht im 3. Nephi endet mit folgendem Vers, der eine Aufforderung an die Menschen in unserer Zeit enthält und worauf ich später noch zurückkommen werde:

„Wendet euch, all ihr Andern, von euren schlechten Wegen ab, und kehrt von euren Übeltaten um, von eurem Lügen und Täuschen und von eurer Hurerei und von euren geheimen Greueln und eurem Götzendienst und von euren Morden und eurer Priesterlist und eurem Neid und eurem Hader und von all eurer Schlechtigkeit und euren Greueltaten, und kommt zu mir und laßt euch in meinem Namen taufen, damit ihr Vergebung für eure Sünden empfangen und vom Heiligen Geist erfüllt werden könnt, damit ihr meinem Volk zugezählt werden könnt, das vom Haus Israel ist.“ (3. Nephi 30:2)

Danach verließ er die Nephiten.
Und was geschah dann?

Diejenigen, die Zeugen des Besuches von Jesus Christus waren, fingen an, ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen. Das Teilen des Evangeliums und das damit verbundene Streben nach Übereinstimmung mit dessen Grundsätzen, müssen eine riesige Dynamik entwickelt haben, die die Menschen mitgerissen hat. Warum sonst hätten sie glauben, umkehren, sich taufen lassen und den Heiligen Geist erhalten sollen. Warum hätten sie sich jemals ändern und rechtschaffen werden sollen, wenn es nicht etwas gegeben hätte, das ihr Verständnis und ihre Gefühle so erweitert hat, dass sie sich bekehren wollten.

Die Wirkung seines Besuches, der Belehrungen und seines Dienstes war also in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Im Laufe einer historisch kurzen Zeit entwickelte sich eine Gesellschaft, die uns eine konkrete Vorstellung davon gibt, was geschehen kann, wenn das Evangelium Jesu Christi von großen Teilen eines Volkes verstanden und seine Grundsätze konsequent angewandt werden. Im ersten Teil des Buches 4. Nephi im Buch Mormon wird beschrieben, wie sich diese Entwicklung vollzog.

„… und siehe, die Jünger Jesu hatten in allen Ländern ringsum eine Kirche Christi gebildet. Und alle, die zu ihnen kamen und von ihren Sünden wahrhaftig umkehrten, wurden im Namen Jesu getauft, und sie empfingen auch den Heiligen Geist.“ (4. Nephi 1:1)

Das sind die ersten Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi: Glaube, Umkehr, Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes als Basis für alles weitere. Bekehrung ist ein persönlicher und vor allem freiwilliger Prozess. Erzwungene Bekehrung ist keine Bekehrung und wird auch nie dauerhafte Früchte hervorbringen.

„Und es begab sich: Im sechsunddreißigsten Jahr wurde alles Volk zum Herrn bekehrt, auf dem ganzen Antlitz des Landes, sowohl die Nephiten als auch die Lamaniten, und es gab keine Streitigkeiten und Auseinandersetzungen unter ihnen, und jedermann handelte gerecht, einer mit dem anderen.“ (4. Nephi 1:2)

Was lernen wir hier? Bei echter Bekehrung zum Evangelium hören Streitigkeiten und Auseinandersetzungen mit der Zeit auf, weil der Glaube dazu motiviert und sich positive Erfahrungen einstellen, die wiederum die Kraft zu Selbstdisziplin und Selbstlosigkeit geben. Wenn das nicht geschieht und Ungerechtigkeit ebenfalls nicht abgeschafft wird, hat es demzufolge keine echte Bekehrung zum Evangelium Jesu Christi gegeben.

„Und sie hatten alles unter sich gemeinsam; darum gab es keine Reichen und Armen, Geknechteten und Freien, sondern sie waren alle frei geworden und hatten teil an der himmlischen Gabe.“ (4. Nephi 1:3)

Die Überwindung von Egoismus, Macht- und Habgier, Neid und Missgunst, aber auch Faulheit und Müßiggang ermöglicht es den Menschen, Unterschiede in Gemeinsamkeiten zu verwandeln und den Fluch, Besitzstände zu vergleichen zu beseitigen. Es bedeutet nicht Uniformismus oder gleichgeschaltete Gehirne, wie manche Zeitgenossen vermuten.
Voraussetzungen für den Erfolg sind echte Nächstenliebe und Menschlichkeit, wie von Jesus propagiert, Rechtschaffenheit, Selbstlosigkeit, Disziplin, Fleiß, Solidarität und Toleranz, die Anerkennung von objektiv gültigen moralischen Gesetzen und deren Befolgung sowie weitere edle Eigenschaften.

Und es wurden große und wunderbare Werke von den Jüngern Jesu vollbracht; ja, sie heilten die Kranken und erweckten die Toten auf und machten, daß die Lahmen gingen und die Blinden ihr Augenlicht empfingen und die Tauben hörten; und allerart Wundertaten vollbrachten sie unter den Menschenkindern; und in nichts bewirkten sie Wundertaten, außer allein im Namen Jesu. (4. Nephi 1:5)

Und nun, siehe, es begab sich: Das Volk Nephi wurde stark und mehrte sich überaus schnell und wurde ein überaus anmutiges und angenehmes Volk. (4. Nephi 1:10)

Einigkeit und Rechtschaffenheit machten dieses Volk nicht nur wirtschaftlich erfolgreich (was nachzulesen ist, aber hier nicht zitiert), sondern auch gesellschaftlich.
Was kennzeichnet ein starkes, anmutiges und angenehmes Volk? Die folgenden Verse fassen es eigentlich recht gut zusammen.

„Und es begab sich: Wegen der Gottesliebe, die dem Volk im Herzen wohnte, gab es im Land keinen Streit.
Und es gab weder Neid noch Hader, noch Aufruhr, noch Hurerei, noch Lüge, noch Mord, noch irgendeine Art von Sittenverderbnis; und gewiß konnte es kein glücklicheres Volk unter allem Volk geben, das von der Hand Gottes erschaffen worden war.
Es gab weder Räuber noch Mörder, noch gab es Lamaniten, noch sonst irgendwelche -iten; sondern sie waren eins, die Kinder Christi und Erben des Reiches Gottes.
Und wie gesegnet waren sie! Denn der Herr segnete sie in allem, was sie taten; ja, sie wurden gesegnet, und es erging ihnen wohl …“ (4. Nephi 1:15-18)

Das alles kann durch die Anwendung des Evangeliums Jesu Christi bewirkt werden. Das ist das ihm innewohnende Potential, das nicht nur Glückseligkeit für ein Leben nach dem Tod verheißt, sondern die Werkzeuge und Anleitungen bereithält, wie Zustände in Familien, Gemeinden, Kommunen oder einer ganzen Gesellschaft erarbeitet werden können, die denen gleichen, die hier geschildert werden. Jede Weltanschauung, egal ob sie einen Gott verehrt oder nicht, muss sich an dem ihr innewohnenden Potential und den Perspektiven, die sie bieten kann, messen lassen. Hier ist der Maßstab dafür und dabei haben wir noch nicht einmal die ewigen Perspektiven des Evangeliums Jesu Christi erwähnt.

Der Prozess, um diesen Zustand zu erreichen, war ganz sicher noch wesentlich komplexer als in 18 kurzen Versen geschildert werden kann. Aber der Bericht enthält die entscheidenden Punkte.  Ich stelle mir oft vor, wie diese Menschen an anstehende Aufgaben und Herausforderungen, egal ob sie zeitlicher oder geistiger Natur waren, herangegangen sind und um wie vieles besser sie ihre Zeit und Mittel zur Verbesserung ihrer Gesellschaft nutzen konnten.

Das alles hätte niemals ohne verbindliche Regeln funktionieren können und die Verpflichtung, sich daran zu halten. Vers 12 gibt eine einfache Erklärung, wie sie die geistige Stabilität erhielten, um auf „die Weise des Glücklichseins“ zu leben.

„… sie wandelten nach den Geboten, die sie von ihrem Herrn und ihrem Gott empfangen hatten, und sie fuhren fort, zu fasten und zu beten und sich oft zu versammeln, um zu beten und auch, um das Wort des Herrn zu hören.“ (4. Nephi 1:12)

Die Geschichte mag ideal klingen. Man mag es glauben oder nicht. So ist das mit Glaubensfragen. Ich für meinen Teil glaube daran, dass es so gewesen ist und vor allem, dass es möglich war. Die Denkaufgabe hat aber mit Glauben gar nicht so viel zu tun. Sie besteht darin, das Evangelium Jesu Christi in der Gesamtheit seiner Lehren und Grundsätze zu analysieren, die richtigen Applikationen daraus abzuleiten und darüber nachzudenken, wie sich Zusammenleben und -arbeiten ändern, wenn diese Grundsätze im persönlichen Leben, in der Familie, im Umfeld oder, wie im diesem Beispiel geschehen, in einer Gesellschaft angewendet werden.

Die Nephiten haben es geschafft, diese nahezu idealen gesellschaftlichen Umstände fast 200 Jahre aufrecht zu erhalten. Am Ende dieser Periode, begann eine Erosion, eindeutig verursacht durch das Verlassen der Grundsätze des Evangeliums – zuerst durch einige wenige Menschen, die sich der breiten Masse überlegen fühlten und diese Überlegenheit für sich nutzen wollten. Damit wurde die Einigkeit unter dem Volk zerstört – mit fatalen Folgen wie in Part 2 dieses Posts untersucht werden wird. Nicht umsonst hat Mormon, wie in der Schriftstelle oben zitiert, die Nachwelt vor den Missständen gewarnt, die schließlich zum Niedergang der nephitischen Zivilisation führten.

Teil 2 lesen:

Jesus Christus und Ereignisse im Buch Mormon Part 02

Teil 3 lesen:

Jesus Christus und Ereignisse im Buch Mormon Part 03

Report von der Herbst-Pfahlkonferenz Leipzig

Ich bin von vielen nach dem Manuskript meiner Rede am Sonntag der letzten Pfahlkonferenz am 2. November 2014 gefragt worden. Ich schreibe meine Reden normalerweise nicht auf und verwende nur Stichworte. Bruder Wolfgang Geiler aus der Gemeinde Köthen hat aber wieder in bewährter Weise Transkripte aller Ansprachen angefertigt, die wir in wenigen Tagen auf http://www.pfahl-leipzig.de stellen werden.
Hier also das Transkript meiner Rede vorab. Vielen Dank, Bruder Geiler.

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Der Präsident des Pfahles Leipzig, Präsident Thomas Hengst, wendet sich als Schlusssprecher der Konferenz an die anwesenden Schwestern, Brüder und Gäste.

Zunächst dankt er allen an dieser Versammlung Beteiligten, den Betreibern und Mitarbeitern des Kulturhauses Böhlen, dem Pfahlorchester und seinem Leiter Bruder Ralf Jähnert, dem Pfahlchor unter der Leitung von Bruder Frank Heidler und der Begleitung von Schwester Camilla Heinz, Schwester Sabine Tilgner für den Blumenschmuck, Bruder Andreas Ortlieb für die Begleitung der Lieder, Bruder Thomas Goliasch für die Gesangsleitung, den Kindern der Primarvereinigung und deren Gesangsleiterin Schwester Petra Pabst sowie Bruder Andreas Ortlieb für die Begleitung der PV-Kinder, dem Ordnungsdienst und allen anderen nichtgenannten Helfern.

Präsident Thomas Hengst verweist auf den roten Faden, der sich durch alle Ansprachen gezogen hat: „Der einzelne Mensch“. Das hat damit zu tun, dass wir unwesentliche Dinge mit Entschlossenheit aus unserem Leben verbannen und uns auf das konzentrieren, was wirklich elementar wichtig ist.

Er zitiert Alma 34:15: „Und so bringt er die Errettung all denen, die an seinen Namen glauben; und das ist der Zweck dieses letzten Opfers, jenes herzliche Erbarmen zuwege zu bringen, das die Gerechtigkeit überwältigt und für den Menschen Mittel zuwege bringt, damit er Glauben zur Umkehr haben kann.“ und fordert uns auf: „Bei allem, was ich jetzt sagen werde: Behalten Sie diese Schriftstelle im Sinn!“

Jesus Christus hat dieses herzliche Erbarmen zuwege gebracht.

Wir wollen mehr vom Charakter Christi kennenlernen, wollen mehr daraus lernen.

Präsident Hengst kündigt an, dass er einige wichtige Punkte ansprechen wird, die unangenehm sind für den einen oder anderen von uns. Aber sie müssen angesprochen werden im Hinblick auf das Wesentliche.

Die gesellschaftliche Entwicklung macht Sorgen. In dieser Zeit werden Menschen radikalisiert, wird die Definition von Ehe und Familie und Rechtschaffenheit zum Negativen hin verändert. Aber es geht um viel mehr! Es geht darum, wie sich jeder Einzelne von uns gegen die Versuchungen und Angriffe des Widersachers schützen kann! Das sind Angriffe auf unsere ewige Existenz!

Viele Mitglieder ziehen sich zurück aus den Versammlungen und Zusammenkünften, die den Zweck haben, uns zu stärken. Viele ziehen es vor, sich während der Versammlungen im Foyer aufzuhalten. An den Versammlungen der Frauenhilfsvereinigung und der Kollegien nehmen weniger Mitglieder teil. Auch bei den Pfahlkonferenzen ist das zu spüren.

Präsident Thomas Hengst will helfen, die Prioritäten etwas zurecht zu rücken und weist auf eine Aussage des letzten Präsidenten des Freiberg-Tempels, Präsident Ernst Husz, hin: „Wenn Sie wollen, dass Sie erfolgreicher in Ihrem Leben sind, dann kommen Sie in dem Maße, wie Sie das möchten, zum Tempel!“ – Wir haben die Verheißung des Herrn, dass, wenn wir das Evangelium in eine hervorragende Position in unserem Leben bringen, sich die Probleme in unserem Leben in leichterem Maße lösen lassen.

Er spricht dazu 4 Schwerpunkte an,

  1. Rücken wir die Prioritäten zurecht, bringen wir das Evangelium an die richtige Stelle!

Auf der Internetseite der Kirche „Komm und folge mir nach“ (https://www.lds.org/youth/learn?lang=deu) ist ein Programm für die Jugendlichen zusammengefasst, das uns helfen soll, wie wir heute leben wollen.

Elder David A. Bednar sagte dazu: Wir haben es mit den Jugendlichen angefangen, denn die Erwachsenen tun sich damit schwerer – deshalb sollen wir den Begriff „Jugendliche“ auf uns alle beziehen.

Der Zweck dieses Programm ist folgendermaßen wiedergegeben: „Die Erste Präsidentschaft hat erklärt, dass Ihr Ziel als Lehrer von Jugendlichen darin besteht, ihnen zu helfen, sich zum Evangelium Jesu Christi zu bekehren. Den Weg, der zur Bekehrung führt, muss jeder selbst beschreiten. Bekehrung vollzieht sich nicht allein in einer Versammlung, im Unterricht oder in einer Aktivität. Letztlich bekehren sich die Jugendlichen, indem sie jeden Tag eifrig das Evangelium leben – also beten, die heiligen Schriften studieren, die Gebote halten, ihre Priestertumspflichten und andere Aufgaben erfüllen, in den Tempel gehen, ihrer Familie und anderen Menschen dienen und anderen vom Evangelium erzählen. Dadurch bringen sie ihre Wünsche, ihre Einstellung und ihre Taten mehr und mehr mit dem Willen des himmlischen Vaters in Einklang. Sie werden glücklich und zuversichtlich und handeln lieber „für sich selbst [statt] auf sich einwirken [zu] lassen“ (2 Nephi 2:26). Sie bemühen sich, die Eingebungen des Heiligen Geistes zu beachten, Versuchung zu widerstehen und viel Gutes „aus ihrem eigenen, freien Willen“ zu tun (LuB 58:27). Sie werden „durch das Sühnopfer Christi“ Heilige (Mosia 3:19).“

Der Pfahlpräsident lädt uns ein, unsere Einstellungen zu überdenken und aktiv zu werden, damit unsere Diskussionen und unsere Klassen fruchtbarer werden.

  1. Jeder hat Befindlichkeiten, aber Anstoß daran nehmen kann uns selbst schaden.

Präsident Thomas Hengst ist ehemaliger Organist und hat sich immer darüber geärgert, wenn Geschwister in das Vorspiel geplatzt sind und die Andacht stören. Anstoß nehmen an anderen Menschen kann dazu führen, dass wir uns selbst schaden.

Er sieht das als eine Befindlichkeit und will daran arbeiten, dass seine Empfindungen besser werden und spricht über einen Beitrag von Apostel David A. Bednar: Er hat mit einigen Geschwistern gesprochen, die sich darüber beschwert haben, dass sie in ihren Gemeinden nicht so behandelt worden sind, wie sie es sich vorgestellt haben, sie haben Bischöfe kritisiert, eine Pfahlpräsidentschaft kritisiert, einen Tempelpräsidenten kritisiert. Sie haben gesagt: „Solange diese Brüder ihr Amt ausüben werde ich nicht mitarbeiten, werde ich den Tempel nicht besuchen, werde ich dies und jenes nicht machen!“ Apostel David A. Bednar gab ihnen folgende Antwort: „Lassen Sie mich sicherstellen, dass ich genau verstehe, was Ihnen passiert ist. Weil jemand Sie in der Kirche vielleicht ungerecht behandelt hat, haben Sie sich von der Verordnung des Abendmahls zurückgezogen. Sie haben zugelassen, dass Sie sich selbst die dauernde Anwesenheit des Heiligen Geistes in Ihrem Leben nicht mehr gestatten. Sie haben sich selbst abgeschnitten von den Priestertumsverordnungen und vom heiligen Tempel. Sie haben aufgehört, Möglichkeiten wahrzunehmen, kontinuierlich zu lernen und zu wachsen. Sie hinterlassen Barrieren, die den geistigen Fortschritt von Ihnen selbst, Ihren Kindern, Ihren Enkeln und den Generationen, die folgen, beeinflussen können.“

Viele der Menschen, denen Apostel Bednar antwortet, sagten dass sie dies noch nie aus dieser Perspektive betrachtet hätten.

Präsident Hengst lädt uns ein, dass wir – wenn wir an irgendetwas oder irgendjemandem Anstoß nehmen, zu überdenken: Was kann ich tun, um ein Problem zu lösen, welchen geistigen Schaden nehme ich sonst?

Er fordert alle die, die Verantwortung tragen auf: „Konzentrieren wir uns mehr auf den Einzelnen, errichten wir keine künstlichen Barrieren!“

  1. Jeder ist Herausforderungen unterworfen.

Dieser Schwerpunkt hat mit den Familien und Ehen zu tun. Jede Ehe ist Herausforderungen ausgesetzt, die Liebe füreinander mag Schwankungen unterworfen sein sie ist nicht immer konstant. Manche leben mehr nebeneinander als Miteinander. Das ist eine harte Tatsache!

Apostel Dallin H. Oaks sagt uns: „Wenn wir uns krank fühlen, wenn wir eine Krankheit haben, werden wir alles tun, um wieder gesund zu werden. Wir werden zum Arzt gehen. Wir werden solange ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen, bis wir wieder gesund sind oder zumindest soweit wiederhergestellt, dass wir ein vernünftiges Leben führen können. Es gibt lebenserhaltene Maßnahmen und wir werden nichts unversucht lassen, um wieder gesund zu werden. Und warum tun wir das? Weil unser Leben kostbar ist!“

Präsident Hengst sagt: „Betrachten Sie Ihre Familie und ihre Ehe unter diesem ewigen Gesichtspunkt! Werden Sie wieder gesund! Überwinden Sie Ihren Egoismus! Wenn Ihre Familie oder Ihre Ehe krankt, handeln Sie genauso, als wären Sie körperlich krank! Nutzen Sie alle Möglichkeiten, treffen Sie alle Maßnahmen, um wieder gesund zu werden! Nutzen Sie alle Hilfen, die das Evangelium bietet. Der erste Schritt ist die Überwindung des Egoismus. In dem Maße, wie es uns gelingt, Selbstlosigkeit zu verstärken und zu verbessern, werden viele Probleme eine Lösung erfahren.“

  1. Nichts in sozialen Netzwerken ausdrücken, was mit Rechtschaffenheit und den Lehren unserer Kirche nicht vereinbar ist.

Der Sprecher ermahnt uns: „Schützen Sie sich vor falschen Lehren. Die Kluft zwischen uns und der Welt wird größer werden. Das gilt für die Jugendlichen und auch die Erwachsenen! Lassen Sie nicht zu, dass auf eine schleichende Art und Weise Meinungen Platz bekommen, die den Zweck unseres Erdenlebens nicht unterstützen!“

Fragen sind gut. Zweifel sind möglich. Aber es gibt Wege, Klarheit zu erlangen durch die Lehren unserer Kirche. Ziel ist, zu erkennen, welcher Evangeliums-Grundsatz für mich richtig beantwortet wird. Der Pfahlpräsident gibt sein Zeugnis: „Wenn ich die Wahl habe, zu entscheiden, ob die Meinung eines Kolumnisten eines großen Magazins oder die Meinung der Ersten Präsidentschaft der Kirche wichtiger ist, werde  ich mich für die Meinung der Ersten Präsidentschaft entscheiden!“

Elder David A. Bednar hat gesagt, dass es für uns interessant sein kann, herauszufinden, welche Evangeliumsgrundsätze wir besser verstehen können und wie uns das helfen würde, den Willen des Himmlischen Vaters besser zu verstehen. Präsident Thomas Hengst fordert uns auf: „Denken Sie darüber nach, welchen Evangeliumsgrundsatz Sie besser verstehen möchten, um Fragen in Ihrem Leben persönlich besser beantworten zu können, endgültig beantworten zu können.“

Präsident Hengst hat kürzlich den Schluss des Buches Mormon gelesen. Mormon, Ether, Moroni – das sind für uns Blaupausen!

In dem Maße, wie das Volk die Rechtschaffenheit abgelegt hat – Schritt für Schritt – , das Maß an Rechtschaffenheit verringert wurde, in dem Maße ist die Freiheit dieses Volkes geringer geworden. Am Ende ist der Besitz der Menschen nicht mehr sicher gewesen. Die Antwort auf diese Situation war nicht etwa, umzukehren, sondern in ihrer Unrechtschaffenheit noch schlimmer zu werden.

Diese Völker haben sich selbst ausgerottet. Es ist keiner übriggeblieben, keiner, der rechtschaffen war!

Der Pfahlpräsident zitiert aus dem zweiten Brief an Timotheus 3:1-9: „Das sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen.  Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht,  lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh,  heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt.  Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab. Zu ihnen gehören die Leute, die sich in die Häuser einschleichen und dort gewisse Frauen auf ihre Seite ziehen, die von Sünden beherrscht und von Begierden aller Art umgetrieben werden,  Frauen, die immer lernen und die doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können.  Wie sich Jannes und Jambres dem Mose widersetzt haben, so widersetzen sich auch diese Leute der Wahrheit; ihr Denken ist verdorben, ihr Glaube bewährt sich nicht.  Doch sie werden wenig Erfolg haben, denn ihr Unverstand wird allen offenkundig werden, wie es auch bei jenen geschehen ist.“

Identifizieren wir falsche Lehren und Dinge, die falsch sind, auch als solche. Diese Lehren und Dinge  werden nicht gut! Dinge, die falsch sind, werden nicht richtig und gut dadurch, dass viele Menschen sie lieben!

Apostel M. Russell Ballard sagte während der Herbst-Generalkonferenz 2014: „Ich habe erlebt, wie Menschen in Prüfungen und Bedrängnissen oder aber in vergleichsweise ruhigen Zeiten nicht im Boot geblieben sind und sich nicht mit beiden Händen festgehalten haben. Dabei habe ich beobachtet, dass viele von ihnen den Blick von den elementaren Lehren des Evangeliums abgewendet haben – die doch einmal der Grund dafür waren, weshalb sie sich der Kirche überhaupt anschlossen, weshalb sie eifrig und sehr bewusst nach den Grundsätzen des Evangeliums lebten und anderen durch ihren hingebungsvollen Dienst ein Segen waren. Aufgrund dieser elementaren Lehren empfanden sie die Kirche als einen Ort, wo man geistig genährt wird und wächst.“

  • Bleiben Sie im Boot!
  • Legen Sie die Schwimmweste an!
  • Halten Sie sich fest!

Unsere Kirche ist dieser Ort, wo man geistig genährt wird und wächst, und wird es immer bleiben!

Der Pfahlpräsident fordert uns auf, dazu in Lehre und Bündnisse 45 zu lesen.

Er will uns helfen, zu erkennen, dass wir keine Angst vor der Zukunft haben müssen! Dort, wo Du bist, ist ein heiliger Ort!

In seinem Patriarchalischen Segen steht: „Bruder, du wirst die Zeit erleben, wo große Dinge über die Welt kommen werden, wegen der Gottlosigkeit. Dann sollst du an heiligen Stätten stehen! Lebe so, dass dort, wo du bist, ein heiliger Ort sein möge! Das bedenke ernsthaft!“

Der Präsident des Pfahles Leipzig ermahnt uns: „Bleiben Sie im Boot! Entfremden Sie sich nicht von der Kirche und ihren Lehren! Lernen Sie den Charakter von Jesus Christus kennen! Und machen Sie die Erfahrung, wie Sie nicht den Lehren zustimmen können, die populär sind. Jeder kann das nur selbst tun! Jeder von uns lernt selbst. Durch diesen Erkenntnisprozess können wir Fortschritt machen!“

Er fährt fort: Ich möchte Ihnen eine Schriftstelle vorlesen, die mir persönlich die Antwort gibt, warum ich dies alles tue, weshalb ich versuche, schlechte Neigungen, die sich in mir befinden, zu überwinden, weshalb ich versuche, damit aufzuhören, Anstoß an jemandem von Ihnen zu finden, weshalb ich meinen Dienst und meine Berufung noch ernster nehmen möchte, weshalb ich mich von falschen Lehren fernhalte, weshalb ich meine Familie und meine Ehe stärker pflegen möchte, weshalb ich keine Angst vor der Zukunft habe. Diese Antwort hat der Herr gegeben, als er den Nephiten erschienen ist: „Und siehe, beim dritten Mal verstanden sie die Stimme, die sie vernahmen, und sie sprach zu ihnen: Seht meinen geliebten Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, in dem ich meinen Namen verherrlicht habe – ihn höret. Und es begab sich: Als sie verstanden, ließen sie ihre Augen abermals zum Himmel hinaufschweifen; und siehe, sie sahen einen Mann aus dem Himmel herabkommen; und er war in ein weißes Gewand gekleidet; und er kam herab und stand in ihrer Mitte; und die Augen der ganzen Menge waren auf ihn gerichtet, und sie wagten nicht, den Mund aufzutun, nicht einmal einer zum anderen, und wussten nicht, was es bedeutete, denn sie dachten, es sei ein Engel, der ihnen erschienen war. Und es begab sich: Er streckte seine Hand aus und sprach zum Volk, nämlich: Siehe, ich bin Jesus Christus, von dem die Propheten bezeugt haben, er werde in die Welt kommen. Und siehe, ich bin das Licht und das Leben der Welt; und ich habe aus jenem bitteren Kelch getrunken, den der Vater mir gegeben hat, und habe den Vater verherrlicht, indem ich die Sünden der Welt auf mich genommen habe; und darin habe ich den Willen des Vaters in allem von Anfang an gelitten. Und es begab sich: Als Jesus diese Worte gesprochen hatte, fiel die ganze Menge zur Erde; denn sie erinnerten sich, dass es unter ihnen prophezeit worden war, Christus werde sich ihnen nach seiner Auffahrt in den Himmel zeigen. Und es begab sich: Der Herr sprach zu ihnen, nämlich: Erhebt euch, und kommt her zu mir, dass ihr eure Hände in meine Seite legen und auch, dass ihr die Nägelmale in meinen Händen und in meinen Füßen fühlen könnt, damit ihr wisst, dass ich der Gott Israels und der Gott der ganzen Erde bin und für die Sünden der Welt getötet worden bin. Und es begab sich: Die Menge ging hin und legte ihre Hände in seine Seite und fühlte die Nägelmale in seinen Händen und in seinen Füßen; und dies taten sie und gingen einer nach dem anderen hin, bis sie alle hingegangen waren und mit eigenen Augen sahen und mit eigenen Händen fühlten und mit Gewissheit wussten und Zeugnis gaben, dass er es war, von dem die Propheten geschrieben hatten, er werde kommen. Und als sie alle hingegangen waren und sich selbst überzeugt hatten, riefen sie einmütig aus, nämlich: Hosanna! Gesegnet sei der Name des Allerhöchsten Gottes! Und sie fielen nieder zu Jesu Füßen und beteten ihn an.“ (3 Nephi 11:6-17)

Ist es das nicht wert, dass wir die Dinge, die in unserem Leben nichts zu suchen haben, entfernen, dass wir die Kraft versuchen zu finden und zu sammeln und hier mitzunehmen, um Christus näher zu kommen, seinen Charakter besser kennenzulernen?

Der Präsident des Pfahles Leipzig, Präsident Thomas Hengst, schließt mit seinem Zeugnis.

Vortrag Silvester-Jugendtagung 2013 in Zwickau

Ich habe zum Auftakt der diesjährigen Silvester-Jugendtagung für die 14-18-jährigen in Zwickau einen Vortrag gehalten (oder wie wir es in der Kirche nennen – eine Fireside abgehalten 🙂 ), in dem ich ein paar schwierige Themen angesprochen habe, die zu selten direkt adressiert werden.

Die Reaktionen haben mir gezeigt, dass diese Probleme sehr ernst genommen werden sollten, auch wenn sie unbequem sind.

Für alle Interessierten habe ich die Folien als PPTX und PDF unter www.pfahl-leipzig.de im Ordner Jugend abgelegt. Es fehlt zwar der verbale Kontext, z.B. warum ich am Anfang das Beispiel aus dem 2. Weltkrieg gewählt habe etc., aber wer möchte, kann bei mir nachfragen.