Heute haben einige meiner Facebook Freunde einen Artikel über einen kürzlichen Besuch von Elder Bednar auf den Philippinen geteilt. Vielen Dank dafür.
Drei Wörter in der Überschrift waren für mich die Eye Catcher: Uncomplicated Faith (unkomplizierter Glaube) und Resiliency (Unverwüstlichkeit oder auch Widerstandsfähigkeit).
Ich war beruflich etliche Male auf den Philippinen und habe selten so freundliche Menschen getroffen wie dort – trotz großer Armut, häufigen Naturkatastrophen und einem alles andere als gerechten und stabilen politischen System.
Jedes Mal habe ich mich gefragt, wieso es dort so viele Mormonen gibt. Als ich vor ca. 10 Jahren zum ersten Mal dort war, waren es noch irgendwas um die 400.000 – mehr als 10 mal so viele, wie in Deutschland. Jetzt sind es über 700.000. Was ist dort anders?
Natürlich sind Kultur und äußere Umstände sehr verschieden, aber ich habe meine Antworten erhalten, als ich in einem Vorort von Manila zur Kirche gegangen bin. Sie sind ähnlich denen, die in dem Artikel erwähnt werden.
Da war diese aufrichtige Dankbarkeit. Man konnte es in den Augen sehen und auch fühlen. Dann die überwältigende Freundlichkeit und auch Fröhlichkeit, die ich in der Gemeinde erlebt habe. Es war eine große Gemeinde, aber ich habe ganz sicher beim ersten Besuch mit mindestens 80 Prozent der Mitglieder gesprochen und sie irgendwie kennengelernt. Ich habe das nirgendwo anders auch nur annähernd so erlebt – aufrichtiges Interesse, Wärme (nicht nur wegen der Temperaturen :)) und Nächstenliebe. Das war schon beeindruckend. Ich habe in der Gemeinde gespürt, dass sich die Leute untereinander gern hatten und wenig auf Äußerlichkeiten gegeben haben. Es lief nicht alles so perfekt ab, wie bei uns in Deutschland, aber ich habe den Heiligen Geist gespürt und eben wieder diese tiefe Dankbarkeit – für die Möglichkeit, Gott zu verehren, vom Abendmahl zu nehmen und Gemeinschaft zu pflegen.
Nach der Versammlung sind dort auch nicht alle sofort gegangen, obwohl es schon gegen 14:00 war. Viele waren noch lange da und haben sich unterhalten, gemeinsam gelacht und auch geweint.
Ich bin vom Hotel zum Gemeindehaus ca. 2 km zu Fuss gegangen. Unterwegs, weit vor dem Gemeindehaus wurde ich schon von Jungs in weißen Hemden und Krawatte freundlich angesprochen, die offensichtlich aus dem Gemeindehaus kamen und zu einer Gemeinde gehörten, die ihre Versammlungen schon vorher hatte. Da ich so gekleidet war, wie sie, nahmen sie wohl an, dass ich zur Kirche gehe. „Are you a Mormon, Sir?“ „Of course, I am.“ Sie waren begeistert.
Selbstverständlich haben die Mitglieder dort auch riesige Herausforderungen und es wird auch sicher ab und an Uneinigkeit geben. Viele sind wahrscheinlich auch nicht so konsistent im Praktizieren ihres Glaubens, wie auch anderswo.
Aber was ich wirklich gesehen habe ist dieser unkomplizierte Glaube, der offensichtlich enorm hilft, mit all den Problemen, die in dem Land zu finden sind, umzugehen.
Aus dieser Erfahrung habe ich sehr viel gelernt für meine Aufgaben jetzt. Menschen sind unendlich viel wichtiger als Dinge.
Die Menschen in diesen Regionen auf der Erde freuen sich an unserem Herren Jesus Christus, wie im kindlichen Glauben. Diese Wärme vermisst man zunehmend in Deutschland und Westeuropa. Es ist die Armut dieser Menschen aber auch dankbar zu sein für das tägliche Brot.
Der Herr spricht dem Schwachen wil ich mächtig sein.