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Generalkonferenz und eine besondere Woche

Die letzten zwei Wochen waren recht ereignisreich. Esther und ich hatten die Möglichkeit, an der Generalkonferenz in Salt Lake City teilzunehmen. Es war ein tolles Erlebnis und eine sehr bemerkenswerte Konferenz.

Für mich war besonders wichtig, die Wertschätzung verstärkt zu spüren, dass die Kirche durch einen lebenden Propheten geführt wird. Eine seiner wichtigsten Aufgaben und Schlüssel besteht darin, ganz klar Dinge und Entwicklungen zu sehen, die auf uns zukommen und die dadurch erforderlichen Konsequenzen unmissverständlich anzusprechen. Präsident Nelson hat das bei dieser Konferenz wieder auf konsistente Art und Weise getan und wird natürlich auch dafür kritisiert. Ich glaube, wir tun besser daran, seinen Rat anzunehmen, als zu versuchen, mit unserem geringeren Horizont für die Zukunft schlauer zu sein.

So sagte er bereits zur letzten Konferenz: „Es wird in künftigen Tagen nicht möglich sein, ohne den führenden, leitenden, tröstenden und steten Einfluss des Heiligen Geistes geistig zu überleben.

Seit dem hat er eine ganze Reihe Einladungen ausgesprochen, bestimmte Dinge zu tun und einige negative Gewohnheiten zu ändern, die für mich absoluten Sinn im Hinblick auf die angesprochene Problematik ergeben. Anstatt diese Ratschläge in den Gemeinden zu zerreden, wäre es besser, sich darüber auszutauschen, wie man so viel wie möglich davon umsetzen und sich dabei gegenseitig unterstützen kann.

Das betrifft unter anderem einen weisen Umgang mit sozialen Medien, ein besseres Verständnis für die Heilighaltung des Sabbat, das Abendmahl zur persönlichen Bestandsaufnahme unserer Beziehung zu Gott zu nutzen, den Wesenskern der Betreuungsarbeit und Seelsorge in der Kirche umzusetzen, täglich darum zu beten, dass Menschen zu Christus finden, regelmäßig im Tempel zu arbeiten, das Buch Mormon zu lesen, die Betonung des Namens der Kirche oder auch das neue Versammlungsschema. Letzteres habe ich erwartet und mir auch gewünscht. Ich fand auch sehr gut, dass dabei die Wichtigkeit des Zuhauses für die geistige Entwicklung und den Glauben betont wurde und dass die Kirche dort eine unterstützende Rolle aber nicht die Hauptrolle einnimmt. Das setzt z.B. ein besseres Verständnis von der Heiligkeit des Sabbats und einiger anderer Prinzipien voraus.

Oquirrh Mountain Tempel in South Jordan, Utah

Ich finde auch die Aufforderung, das Buch Mormon erneut zu lesen, wichtig. Manche empfinden das als Bevormundung aber es wird ja keiner gezwungen. Esther und ich haben uns einen geeigneten Leseplan gesucht und verbringen jeden Tag eine sehr gute Zeit miteinander einschließlich etlicher erlebter Aha-Effekte. Es ist schön und gut, einzelne Schriftstellen und Zitate zu picken, aber die wahre Kraft der Heiligen Schriften liegt in ihrem Kontext. Es ist der Kontext, der Zusammenhänge besser verstehen lässt und Fragen beantwortet, die ohne ihn oft offen bleiben oder Opfer von eigenen „Glaubenssteckenpferden“ werden. Der Herr hat sich dabei etwas gedacht, als er die Schriften im vorhandenen Kontext offenbart hat.

Besonders berührt hat mich auch die Ansprache von Elder Ballard. Großartig. Die beste Rede zu diesem für unseren Glauben so essentiellen Thema, die ich je gehört habe. (https://www.lds.org/general-conference/2018/10/the-vision-of-the-redemption-of-the-dead?lang=deu)

Zwei Tage später sollte sich zeigen weshalb.

Am Montagabend nach der Konferenz, hatte ich das Vorrecht, in Halle Elder Dario Burkhardt als Missionar in die Auckland Neuseeland Mission zu berufen. Es war ein schöner Moment im Kreis seiner erweiterten Familie. Leider haben wir vergessen, ein Foto zusammen zu machen. Alles Gute und Gottes Segen für dich Dario. Ich poste nochmal separat mit einer Fotomontage.

Am Dienstagmorgen musste ich beruflich in die Schweiz in den Hauptsitz der Firma in Thun. Am frühen Nachmittag erreichte mich dort die Nachricht vom Tod meiner Mutter. Sie starb 93-jährig an einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Ich musste sofort an Elder Ballards Ansprache denken. Wie dankbar bin ich für Lehre von der Erlösung der Verstorbenen. Sie ist in dieser umfassenden Klarheit nur in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage zu finden.

Meine Kollegen aus der Schweiz haben mir eine Trauerkarte mit einem sehr bemerkenswerten Inhalt geschickt. Herzlichen Dank dafür.

Die Trauerfeier wird am Montag, den 22. Oktober 2018 um 13:00 im Gemeindehaus Chemnitz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, Stelzendorfer Straße 25 stattfinden, die Beisetzung erfolgt um 14:30 auf dem St. Trinitatis Friedhof in Hohenstein-Ernstthal.

Meine Mutter mit einem wunderbaren Freund der Familie – Raimund Goeckeritz, der leider zu früh vor einigen Jahren an einem Krebsleiden verstarb

Ich bin am Schreiben eines Nachrufes für unsere Mutter. Sie war eine besondere Frau, der wir alle unzählige Dinge zu verdanken haben.

Am Mittwoch traf ich mich nach meiner Rückkehr aus der Schweiz mit meinen Geschwistern, um die Trauerfeier und Beerdigung zu planen. Den Nachmittag verbrachte ich mit einem Kunde, aber es war schwierig.

Am Donnerstag musste ich mich im Klinikum Nordhausen einer speziellen MRT Untersuchung unterziehen, in der Hoffnung, dass damit einige Ungewissheiten ausgeräumt werden können. Das MRT empfand ich als unangenehm, aber zum Glück bin ich nicht klaustrophobisch und das Hightech Ersatzteil in meinem Herzen ist mit einem MRT kompatibel.

Esther und ich haben die Zeit genutzt und sind danach in den Harz hineingefahren zu Orten, die mein verstorbener Schwiegervater vor Jahren immer gern mit uns besucht hat.

Am Freitagabend war es wohltuend im Tempel in Freiberg zu sein und über die Ereignisse der Tage zuvor in Ruhe zu reflektieren. Ich habe tiefen Frieden verspürt. Dieses Jahr war bisher zu wenig Zeit dafür.

12. Juni 2016

Heute war ein besonderer und historischer Tag in der Geschichte der Kirche in Sachsen. In einem Sondergottesdienst wurden die Gemeinden Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal reorganisiert.

Aus dem Zweig Hohenstein-Ernstthal wurde die Gemeinde Hohenstein-Ernstthal und ich hatte das Vorrecht, Danny Wagner als Bischof zu ordinieren und zu berufen.
Das Gemeindehaus in Chemnitz war mit mehr als 200 Mitgliedern und Besuchern voll besetzt.

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Der Gottesdienst war für mich eine sehr emotionale Zeit. Ich musste an viele Dinge denken. 1911 sind die ersten Mitglieder der Kirche aus Chemnitz nach Hohenstein-Ernstthal gekommen und haben missioniert. Wenige Jahre später wurde ein Zweig der Kirche gegründet. Die Mitglieder in beiden Städten waren immer eng miteinander verbunden.

Ich musste an hervorragende Menschen in Chemnitz denken, die mich geprägt haben: Henry Burkhardt und Gottfried Richter (siehe meinen Post vom 22.4.2016: https://thomashengst.com/2016/04/22/dank/) oder auch meine Seminar- und Institutslehrer als ich ein Teenager war – Detlef Sellner, Rudolf Renkewitz, Karl Kleinert und Roland Jentzsch. Einige von ihnen leben nicht mehr, aber vergessen werde ich sie nie.

Ich musste an Kurt Meyer denken, der ein Freund meines Vater war und mich nach meiner Taufe 1972 konfirmiert hat. Viele seiner Nachkommen gehören jetzt zu meiner Gemeinde, was mich sehr freut.

Das Segnen und Austeilen des Abendmahls hat mich heute ebenfalls besonders berührt. Es hat einige Zeit gedauert, über 200 Menschen am Abendmahl teilhaben zu lassen. Es war eine besondere Zeit, während der ich an die Begebenheit, die im Buch Mormon, im 3. Nephi Kapitel 11 geschildert wird, erinnert wurde. Als Jesus den Nephiten nach seiner Auferstehung erschien und die versammelte Menge einlud vorzutreten und seine Nägelmale zu berühren und zu wissen, dass Er wirklich das Sühnopfer vollbracht hat, in dessen  Gedenken wir jede Woche vom Abendmahl nehmen.

Ich musste auch an die Speisung der 5000 denken, die im Neuen Testament in Matthäus Kapitel 14 beschrieben wird. Jesus, der gerade von der Ermordung seines treuen Freundes und Wegbereiters Johannes dem Täufer erfahren hatte, wollte in seiner Trauer allein sein. Aber eine große Menge folgte ihm. Er hatte Mitgefühl für sie und heilte ihre Kranken und vollbrachte schließlich das Wunder der Speisung.

Wie lange mag es gedauert haben und was mögen die Menschen gefühlt haben, als sie darauf warteten, Jesus zu berühren oder dieses Wunder zu erleben? Daran zu denken, hat mich dankbarer für Jesus Christus gemacht.

Der neue Bischof Danny Wagner hat sich Knut Meyer und Gino Vogel als Ratgeber gewählt. Ich wünsche der neuen Bischofschaft Gottes Segen. Beiden Gemeinden wünsche ich eine gute und harmonische Zusammenarbeit im nun gemeinsam genutzten Kirchengebäude in Chemnitz, Stelzendorfer Straße 25. Es gibt viele großartige neue Möglichkeiten.

Ab Sonntag, den 19.6.2016 beginnt der Abendmahlsgottesdienst der Gemeinde Hohenstein-Ernstthal um 9:00. Die Gemeinde Chemnitz beginnt ihre Versammlungen um 11:00.

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Die Gemeinden Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz

Am kommenden Sonntag, den 12.6.2016 werden Präsident Menzel vom Pfahl Dresden und ich über die Grenzen der Pfähle Dresden und Leipzig hinweg zwei Gemeinden reorganisieren.

Ein Teil der Gemeinde Chemnitz wird mit dem Zweig Hohenstein-Ernstthal zusammen geführt und der Zweig in eine Bischofsgemeinde umgewandelt. Beide Gemeinden werden fortan gemeinsam das Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Chemnitz, Stelzendorfer Straße 25 nutzen. Die Gemeinde Chemnitz verbleibt im Pfahl Dresden, die Gemeinde Hohenstein-Ernstthal im Pfahl Leipzig.

Beide Gemeinden haben eine lange Geschichte (Chemnitz fast 120 Jahre, Hohenstein-Ernstthal über 100 Jahre) und waren in der Vergangenheit oft eng miteinander verbunden.

Am kommenden Sonntag, den 12.6.2016 findet um 9:30 in Chemnitz ein Sondergottesdienst für beide Gemeinden statt, bei dem die Veränderungen vollzogen werden. 

Herzlich willkommen.

Hier einige Fotos vom Gemeindehaus in Chemnitz, einem der ersten Kirchengebäude, die noch während der DDR-Zeit errichtet werden durften.

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