Vergangenen Samstag fand in Wilkau-Hasslau unser diesjähriger Pfahlball statt. Für alle, die nicht dabei sein konnten oder wollten, möchte ich ein paar kurze Impressionen teilen.
Herzlichen Dank an Cordelia und Björn Barthel für die sehr gute Organisation und die viele Mühe, die ihr euch gemacht habt. Ich denke, jeder hat sich an diesem entspannten Abend sehr wohl gefühlt und wurde gut genährt (Catering war Spitze).
Vielen Dank auch an alle Mitwirkenden, die einen Beitrag zum Gelingen geleistet haben. Leider habe ich keine Bilder von Petra und Prisca und ihren musikalischen Einlagen gemacht. Ihr wart super.
Die Organisatoren haben uns als Pfahlpräsidentschaft aufgefordert, etwas darzubieten. Ich gebe zu, dass wir das abgekupfert haben, aber es stellt gut dar, wie wir in unseren Sitzungen Eis essen. 😀
Einer der Höhepunkte des Abends war die Auferstehung des Leipziger Gemeindekabaretts Chrom de la Creme. Wir haben uns alle an unseren guten Freund Herbert Goliasch erinnert, der sicher wohlwollend von oben zugesehen hat.
Es ist toll, dass wir uns auf die Schippe nehmen und über uns lachen können. Hier zwei Auszüge aus dem Programm:
Meinen Hut ziehe ich auch vor Celia Jentzsch und ihrer Passion für das Saxophon. Vielen Dank, das war sehr beeindruckend.
Wir freuen uns bereits auf den Ball nächstes Jahr im Herbst.
Gestern hatte ich die Ehre, Elder Alexander Plettig aus meiner Heimatgemeinde Hohenstein-Ernstthal von seiner Vollzeitmission zu entlassen.
Alex hat zwei Jahre in der Samara Russland Mission gedient, unter anderem in den Städten Kasan, Saratov, Orenburg und Togliatti. Keine leichte Aufgabe unter den speziellen Bedingungen in Russland, aber er hat es richtig gut gemacht. Wir haben uns in einer Mischung aus Deutsch, Englisch und Russisch unterhalten. 🙂
Heute waren wir als Gemeinde im Freiberg Tempel – ein guter Ort für einen zurückgekehrten Missionar.
Lieber Alex, vielen Dank für deinen selbstlosen Dienst und alles Gute für das Masterstudium.
Letztes Wochenende fand unsere Herbst-Pfahlkonferenz in Leipzig und Böhlen statt. Ich möchte mich, auch im Namen meiner Mitarbeiter, bei allen Mitgliedern unseres Pfahles bedanken, die in irgendeiner Weise zum Gelingen der Konferenz beigetragen haben. Wir hatten eine sehr gute Zeit.
Neben den üblichen Konferenzgottesdiensten fanden weitere Veranstaltungen wie Jugendaktivitäten und eine Jugendkonferenz statt. Dabei waren unsere Jugendlichen kreativ 🙂
und betätigten sich sportlich (übrigens ein großer Spaß – Live Tischfußball).
In allen Versammlungen hatten wir mehr Besucher als jemals zuvor.
Am Samstagabend habe ich über Glauben gesprochen, die wichtigste Grundlage von allem, was wir tun und worauf wir hoffen. Aber nicht nur das, Glaube an Christus und Sein Evangelium ist auch ein Antrieb für die Entwicklung von Charaktereigenschaften, die sich an dem Wirken von Jesus Christus orientieren.
Im Buch Mormon gibt es eine Reihe von sehr guten Erläuterungen wie man z.B. Glauben entwickeln (siehe Alma, Kapitel 32) und was durch Glauben bewirkt werden kann (siehe Ether, Kapitel 12).
Ich werde die Ansprache posten, sobald das Transkript fertig ist.
Im Oktober war ich mit Esther wieder im Zion National Park in Utah. Der Canyon inspiriert mich immer zu bildhaften Vergleichen. Diesmal kletterten wir nicht nach oben, sondern haben die Narrows erkundet. Dabei musste ich an meinen Glauben denken, wie ich ihn gewonnen habe und wie er sich weiterentwickelt.
Die Narrows beginnen dort wo sich der Zion Canyon verengt und es keinen Fußweg mehr gibt. Man bewegt sich fortan entweder im Virgin River oder auf Sand- und Schotterbänken flussaufwärts. Es ist absolut faszinierend.
Es ist eine Entdeckungsreise, die ich mit der Entdeckungsreise in die Tiefen des Evangeliums Jesu Christi vergleichen möchte. Je mehr man sich die Mühe macht, weiter vorzudringen, umso mehr gibt es zu entdecken, zu verstehen und zu staunen. Logischerweise ist es nur ein Vergleich, der nicht alle Facetten aus beiden Erfahrungen berühren kann.
Manchmal geht es leichter voran …
… manchmal ist es mühsam (Wasser hatte 13 Grad) und man kommt nur langsam voran.
Wir hatten uns ein Zeitlimit gesetzt, denn wir mussten natürlich den Rückweg einplanen und waren nicht auf eine längere Exkursion vorbereitet. Allerdings haben wir unser Zeitlimit mehrmals verlängert, denn an jeder Flussbiegung gab es neue, atemberaubende Eindrücke.
Je mehr wir sahen und lernten, umso mehr hatten wir Freude an der Wanderung.
Wir hatten in den Jahren davor oft darüber gesprochen, dass wir den Trip in die Narrows einmal machen wollten. Als der Wunsch und die Neugier groß genug waren, haben wir es getan. Wir hatten uns vorher gut informiert, aber unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.
Wir sind bis an diesen Punkt gegangen, dann mussten wir leider aufgrund der fortgeschrittenen Zeit umkehren – aber mit dem festen Vorsatz zurückzukommen und weiterzugehen.
Hat es sich gelohnt? Natürlich. Wissen wir jetzt alles? Natürlich nicht. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und zu lernen.
So ist es mit dem Glauben an Jesus Christus und den Plan der Erlösung. Es ist jedem selbst überlassen, wie tief er vordringen möchte. Es braucht aber ein bestimmtes Maß an Mühe, Opfer und Ausdauer, damit man genügend versteht, um Konsequenzen aus dem Gelernten zu ziehen und beständig in Christus vorwärtszustreben. Siehe Buch Mormon, 2. Nephi 31:20: „Darum müsst ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.“
So mancher lässt sich auch von Schwierigkeiten zum Aufgeben bewegen. Manchmal hält das Fundament nicht, gibt es Irritationen, Zweifel oder andere Gründe. Oft werden dabei wertvolle Dinge weggeworfen, vergessen oder durch etwas anderes überlagert. Das kann sehr bedauerlich sein, aber es sind immer sehr persönliche Entscheidungen und deshalb zu akzeptieren.
Ich möchte jeden Leser einladen, sich auf diese Entdeckungsreise des Glaubens zu begeben. Ich bin in meinem Leben auf dieser Reise mit unzähligen prägenden, schönen und manchmal auch schwierigen Erfahrungen belohnt worden. Und noch immer gibt es unzählige Dinge zu entdecken.
Esther und ich sind vor ein paar Minuten aus Dresden gekommen, immer noch voller Eindrücke von dem, was wir heute Abend erlebt haben. Die ganze Rückfahrt musste ich an das Wunder des Freiberg Tempels denken und wie die Ereignisse rund um die Errichtung und Weihung dieses, auch in der Kirche einzigartigen, Gebäudes unsere Jugend, ja unser ganzes Leben geprägt haben.
Esther and I just came back from Dresden, a few minutes ago, still full of impressions of what we´ve seen and heard tonight. On the way back, I pondered about the miracle of the Freiberg Temple and the influence of the events around this, also in the Church, unique buildings and its construction and dedication on our lifes.
Heute habe ich mir gewünscht, noch einmal 30, 35 Jahre jünger zu sein und alles noch einmal zu erleben. Wir haben damals zahllose Wunder gesehen. Dinge, die niemand für möglich gehalten hat, sind geschehen. Wir waren ein Teil davon. Wir haben hinter dem eisernen Vorhang gelebt. Wir haben mitgeholfen, die Kirche zu stärken und schließlich konnten wir alle Segnungen erhalten, nach denen man als ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage strebt. Wir haben miterlebt, wie in einem kommunistischen Land ein Tempel Gottes gebaut wurde, einem Land, in dem Atheismus Staatsdoktrin war und lokale Kirchenführer als Agenten der CIA verunglimpft wurden.
Tonight, I wished I was 30, 35 years younger and could experience all these things once again. We have seen countless miracles. Things nobody expected to happen. We were a part of it. We lived behind the Iron Curtain. We helped to strengthen the Church and eventually we could receive all blessings a member of the Church of Jesus Christ of Latter Day Saints is striving for. We have experienced that a Temple of God was built in a communist country, a country with atheism as state doctrine and which Church leaders were denounced as CIA agents.
Deshalb ist der Freiberg Tempel ein einzigartiger Tempel und wird es immer sein, weil die Umstände, dass er errichtet und 1985 geweiht werden konnte, einzigartig sind und eigentlich nur richtig von denen nachvollzogen werden können, die den eisernen Vorhang und Kommunismus miterlebt haben. Vier Jahre später fiel die Mauer.
That´s why, the Freiberg Temple is a unique temple and always will be – because the circumstances leading to its construction and dedication in 1985 are unique and can probably only be fully understood by those who experienced the Iron Curtain and communism. Four years later, the Berlin wall fell.
Für einen Moment habe ich mir heute Abend auch gewünscht, jung zu sein und an diesem Programm mitwirken zu können, aber wir haben unseren Teil erlebt, unfassbare Dinge. Heute habe ich mich so sehr für die Jugendlichen gefreut, für die das Erlebnis noch viel unvergesslicher sein wird als für uns Zuschauer.
For a moment tonight, I wished to be young again and be part of the performance but we have experienced our part, have seen incredible things happening. I felt a deep joy for our youth tonight. The experience will be unforgettable for them – even more than it was for us in the audience.
Liebe junge Leute: Das war heute euer Tag ! Es war toll euch anzuschauen, ihr wart einfach großartig. Es war auch etwas besonderes, wie Präsident Uchtdorf und seine Frau unter euch gewesen sind und für euch Kirchenführer zum Anfassen waren.
Es war toll, wie mehr als 400 Jugendliche aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Deutschland zusammen harmoniert haben. Vielen, vielen Dank euch und die Verantwortlichen für diesen Abend.
Dear young people: Today was your day ! It was great to watch your performance. You were awesome. It was special to see President Uchtdorf and his wife among you. It was great that more than 400 boys and girls from Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary and Germany worked together. Many, many thanks to you and your leaders.
Eine kulturelle Festveranstaltung, gestaltet von der Jugend eines Tempeldistriktes, findet in der Regel am Vorabend einer Tempelweihung statt. Der Freiberg Tempel wird morgen am 4. September 2016 nach seiner Rekonstruktion wiedergeweiht. Mehr als 21.000 Besucher haben den Tempel während des offenen Hauses besichtigt. Esther und ich hatten die Gelegenheit an mehreren Tagen, Besucher durch den Tempel zu führen. Wir konnten spüren, wie die meisten Besucher über die Kraft unserer Botschaft erstaunt waren, ob sie nun daraus Konsequenzen für sich selbst ziehen oder nicht.
(siehe http://www.presse-mormonen.de/artikel/freiberg-tempel-besucher-video)
A Temple Cultural Celebration, performed by the youth of a temple district, usually takes places the night before a temple dedication. The Freiberg Temple will be rededicated after a reconstruction tomorrow, September 4th, 2016. More than 21.000 people visited the temple at the open house. Esther and I had the opportunity to guide visitors through the temple on several days. We could feel how many of them were impressed by the power of our message, whether it will have consequences on them or not.
Die Festveranstaltung heute stand unter dem Motto „Press Forward“ – „Strebt vorwärts“. In vielen Bildern, Musik, Tänzen und Videos wurden Szenen aus der Geschichte der ehemaligen DDR, Westberlins und der anderen Länder des Tempeldistriktes (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn) erzählt. Ich habe ein paar Fotos und kurze Videoclips gemacht, die ich hier einfüge. Ich fand es einfach wunderbar, wie die kulturelle Vielfalt der einzelnen Länder berücksichtigt wurde, dass an die Opfer des Holocaust gedacht wurde und dass es starke Botschaften gab.
Jüdischer Tanz
The Cultural Celebration today had the theme „Press Forward“. Scenes from the history of the East Germany, Westberlin and the other countries in the temple district (Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary) were shown in pictures, music, dancing and videos. I have taken a few pictures and short videoclips and inserted some of them here.
It was wonderful how the cultural diversity of each single country was considered, that the victims of the Holocaust were remembered and that powerful messages were delivered.
Die Begeisterung im Saal war groß. Es flossen viele Tränen, für die man sich nicht schämen muss. Es gab Standing Ovations, lang anhaltenden Beifall und anschließend gingen Präsident Uchtdorf und seine Gattin unter die Jugendlichen. Das war ein besonders schöner Teil dieses Abends, der lang andauerte und hoffentlich für immer in Erinnerung bleiben wird.
The audience was excited. Many tears were shed. After standing ovations and very long applause, President Uchtdorf and his wife were surrounded by the youth. This was a particular wonderful part of the event. It will hopefully always be remembered.
Ich hoffe, dass das Programm heute Abend in Dresden allen, die es miterlebt haben, den Tempel näher bringt, auch denen, die sich in der Vergangenheit davon distanziert haben.
I hope that tonights performance will bring all who saw it closer to the temple, also those who have distanced themselves from it in the past.
President and Sister Uchtdorf going to thank the youth
Ein besonderer Dank an alle Verantwortlichen, die Ideen gesammelt und das Skript geschrieben haben. Es hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich fühle mich von unserer Geschichte jedesmal stark berührt. Natürlich auch ein großer Dank an die vielen Hände, die sich um tausende Dinge gekümmert haben. Ihr habt es alle sehr, sehr gut gemacht.
A special thanks to the team who collected ideas and wrote the script. It has touched my heart. Our history moves me a lot. Of course, thank you very much to the team who cared for a thousand things. You did a really great job.
Nach der Veranstaltung haben uns die Jugendlichen aus Ungarn mit ihrem Temperament und ihrer Frische weiter begeistert. Ihr seid Klasse. Sok köszönet 🙂
The youth from Hungary continued to excite us even after the event. You´re great. Sok köszönet 🙂
Vorvergangenes Wochenende sind wir als Pfahlpräsidentschaft zum 5. Mal mit den Jugendlichen unseres Pfahles zur alljährlichen Campingtour gefahren. Dieses Jahr waren wir in Hrensko – Mezni Louka und auch diesmal hatten wir mit 85 Teilnehmern wieder eine Rekordbeteiligung.
Inzwischen sind wir alle ein eingespieltes Team 🙂
Und die Küchenchefin Kirsten Unger war einfach wieder grandios. Irgendwie habe ich verpasst, ein gutes Foto zu machen.
Den Samstag nutzten wir zu einer Tageswanderung in phantastischer Landschaft. Aus den angekündigten 10 km wurden am Ende knapp 20 km, was keinen wunderte, da wir alle wissen, dass ein Lothar-Ritter-Kilometer in Wirklichkeit zwei Kilometer und manchmal auch drei sind. 🙂
Eine weitere Gruppe fuhr nach Decin um professionell klettern zu gehen. Von ihnen habe ich noch keine Bilder. Die müssen wir nachreichen.
Für die Wanderer ging es zuerst zwei Stunden zum Prebisch Tor.
Am Prebisch Tor war Mittagsrast. Danach ging es hinunter nach Hrensko wo die Kamnitz in die Elbe mündet.
Von dort nahmen wir den Weg durch die Edmundsklamm.
Ein Stück des Weges geht es nur im Boot weiter mit sehr humorvollen Bootsführern. Mit etwas Phantasie kann man in den Sandsteinformationen allerhand Figuren entdecken. Der „vollautomatische Niagarafall“ war natürlich unverkennbar.
Nach der Bootsfahrt erwartete uns dann der steile Anstieg zurück nach Mezni Louka.
Abends wurde gegrillt und wohlverdient ausgiebig gegessen. Als Pfahlpräsidentschaft haben wir die Zeit für eine spezielle Sitzung genutzt. 🙂
Ich möchte unseren Jugendlichen wieder ein großes Lob aussprechen. Der Zeltplatz wurde blitzsauber hinterlassen, ohne dass wir etwas sagen mussten. Keine Probleme. Wir mussten uns keine Sorgen machen, dass jemand über die Stränge schlägt. Die meisten haben mit angepackt, wenn etwas zu erledigen war. Es war eine tolle Zeit.
Vielen Dank auch den Betreuern, die sich toll gekümmert haben. Der Höhepunkt und ein unvergessliches Erlebnis war wieder unser Gottesdienst unter freiem Himmel.
Wir planen schon für nächstes Jahr und freuen uns auf den Trip im August 2017.
Letzte Woche am Donnerstag habe ich Elder Samuel Jakobi aus der Gemeinde Leipzig 2 nach zwei Jahren ehrenvollen Dienstes in der Alpenländischen Mission als Missionar entlassen.
Ich habe gerade noch einmal gelesen, was ich vor zwei Jahren geschrieben habe – und ja, er hat die Herausforderungen hervorragend gemeistert und ist mit ihnen, wie ich finde, enorm gewachsen.
Ein Missionars-Entlassungsgespräch ist auf vielfältige Weise eine interessante und sehr oft inspirierende Erfahrung. Mit Elder Jakobi war das am Donnerstag auf jeden Fall so. Wir haben uns relativ lange unterhalten und dabei sind mir viele Ideen für meine Arbeit in der Kirche gekommen. Besonders gut gefallen haben mir Elder Jakobi’s gut durchdachte Analysen und Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen seiner Mission. Wir werden sicher einiges davon umsetzen. Es gibt nichts besseres als mit Herz und Verstand zu arbeiten und Überzeugungen auf diesen Grundlagen zu errichten. Schaltet man eines von beiden ab, fangen Dinge an, in falsche Richtungen zu laufen.
Jeder zurückgekehrte Missionar steht vor der Herausforderung, so viele wie möglich der erworbenen Fähigkeiten weiterhin zu pflegen und nützliche Gewohnheiten beizubehalten, auch wenn sie Disziplin erfordern und nicht wirklich mit dem Zeitgeist kompatibel sind. Alte Probleme werden sich zu einem gewissen Grad mit der Zeit wieder melden, manche mit großem Nachdruck. Neue kommen dazu, aber ein Missionar sollte von Mission eine große Auswahl an Werkzeugen mitbringen, die man nach der Entlassung nicht weg wirft sondern benutzt.
Als Führungskraft in der Kirche ist es eine meiner wichtigsten Aufgabe, unsere jungen Leuten dabei zu unterstützen. Auch damit ist ein Lernprozess verbunden und man muss sich Zeit dafür nehmen, was nicht immer einfach ist.
Lieber Sammy, vielen Dank für deinen vorbildlichen Dienst in der Schweiz, Österreich und Süddeutschland. Viel Erfolg und Gottes Segen für deine Zukunft.
Vergangenen Dienstag, am 16. August 2016, hatte ich wieder das Vorrecht, einen Missionar zu berufen.
Elder Danielo Neukamm aus der Gemeinde Köthen wird die nächsten zwei Jahre in der Manchester England Mission dienen. Diese Mission ist uns sehr vertraut. Unser Sohn Dennis hat dort vor einigen Jahren seine Mission erfüllt.
Elder Neukamm ist ein toller junger Mann, gut vorbereitet, voller Enthusiasmus. Wir hatten eine wunderbare Zeit am Dienstagabend im Gemeindehaus in Köthen.
Alles Gute und viel Erfolg, Elder Neukamm. Ich freue mich auf unser Wiedersehen in zwei Jahren.
Zufällig war am 16. August unser 31. Hochzeitstag. Die Einsetzung eines Missionars war dabei ein schöner Abschluss dieses Tages, den wir zuvor in Dresden verbracht haben.
Nach wie vor möchte ich alle Leser zum Besuch des offenen Hauses des Freiberg Tempels einladen. Er ist noch bis zum 27. August geöffnet. Weitere Informationen finden sich in meinem Blog.
Seit gestern ist der Freiberg Tempel für die nächsten zwei Wochen für die Öffentlichkeit geöffnet. Das Medienecho war beachtlich und die Presseseite der Kirche enthält alle relevanten Informationen (http://www.presse-mormonen.de/artikel/freiberg-tempel-pressemappe).
Da ich gestern Abend erst von einer Dienstreise aus Russland zurück gekommen bin, haben Esther und ich heute die Gelegenheit genutzt, nach Freiberg zu fahren und an einer Führung teilzunehmen, bevor wir uns in den nächsten zwei Wochen einige Tage nehmen, um beim offenen Haus mitzuarbeiten.
Der Tempelplatz war sehr belebt und ich habe mich gefreut, viele Mitglieder aus unserem Pfahl dort zu treffen. Am Mittwoch kommender Woche sind es genau 31 Jahre her, dass wir dort unsere ewige Ehe geschlossen haben.
Vor der Führung durch den Tempel sehen alle Besucher ein 10-minütiges Video, das den Zweck eines Tempels erklärt. Heute war ich mal in der Position eines Besuchers und dabei ist mir noch viel bewusster geworden, wie machtvoll und einzigartig unsere Botschaft ist.
Tausende Menschen werden in den nächsten zwei Wochen in Freiberg etwas über grundlegende Fragen unseres Daseins und die Bedeutung unserer Beziehung zu unserem Himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus lernen und hoffentlich sehr nachdenklich wieder nach Hause fahren. Sie werden erfahren, worin der Wert von Familien liegt – über dieses Leben hinaus – und vielen wird vielleicht klar werden, dass sich eine Gesellschaft, die sich an Unverbindlichkeit erfreut, familiäre Verpflichtungen scheut und ewige Perspektiven völlig ausblendet, auf einem großen Irrweg befindet.
„Denn siehe, dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen …“ Buch Mormon, Alma 34:32
Nach umfangreichen Erweiterungs- und Rekonstruktionsarbeiten wird der Freiberg Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage am 4. September 2016 wieder geweiht. Vor der Weihung wird der Tempel vom 12. bis 27. August für die Öffentlichkeit zur Besichtigung geöffnet.
Ich möchte alle Leser herzlich einladen, diese Gelegenheit wahrzunehmen und auch die Einladung zu teilen.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das erste offene Haus des Tempels im Juni 1985. Fast 90.000 Menschen besuchten in zwei Wochen das Gebäude und informierten sich über den Sinn und Zweck von heiligen Tempeln. Dieses historische Foto von damals zeigt einen normalen Tag, an dem die Besucher zum Teil stundenlang ausharrten. Ich hatte die Gelegenheit zu den vielen Helfern zu gehören, die dafür gesorgt haben, dass alles reibungslos verlief. Wir haben hunderte Fragen beantwortetet und als 21-jähriger habe ich unzählige Dinge gelernt, die mir später von großem Nutzen waren.
Wenige Wochen nach der Eröffnung des Freiberg Tempels, schlossen meine Frau Esther und ich am 17. August 1985 unser Ehebündnis für Zeit und Ewigkeit. Dies ist nur in einem Tempel möglich.
Die beiden folgenden Fotos habe ich dieses Jahr während der Bauphase gemacht, als ich beruflich in Freiberg zu tun hatte.
Unter dem folgenden Link kann man sich über Tempel informieren und sehen, wo es in der Welt überall Tempel gibt – die nicht zu verwechseln sind, mit normalen Gemeindehäusern, da sie sich in Funktion und Zweck grundlegend unterscheiden.
Ich möchte noch einige persönliche Dinge anfügen, weshalb es mir wichtig ist, einer Kirche anzugehören, in der es möglich ist, in einem Tempel Gottes zu dienen.
Die Tempelverordnungen haben ultimative Relevanz für jeden Menschen, wenn es tatsächlich neben diesem Leben, ein vorirdisches Dasein gegeben hat und ein Leben nach dem Tod geben wird. Ebenso – wenn wir buchstäblich Kinder Gottes sind, die aus seiner Gegenwart auf die Erde gekommen sind und nach dem Tod wieder zu ihm zurückkehren werden, um Rechenschaft über unser Leben abzulegen und in Seine Ruhe einzugehen. Von diesen Dingen bin ich fest überzeugt.
In unseren Tempeln tun wir etwas, das allgemeinen Trends in der Welt diametral entgegensteht: Wir verbinden Menschen, Familien über Generationen hinweg miteinander – über dieses Leben hinaus, anstatt sie zu trennen. Wir schließen Bündnisse und ja, gehen damit Verpflichtungen ein und nehmen Verantwortung auf uns. Damit treten wir Unverbindlichkeit und Verantwortungslosigkeit entgegen.
Tempel sind Orte der Besinnung, geistiger Erfahrungen und Offenbarung. Ich habe viele dieser Erfahrungen dort gemacht, die ich nirgendwo anders hätte machen können.
Tempel sind ebenfalls Orte des Lernens, der Erkenntnis und des Verstehens, besonders was den Umgang Gottes mit den Menschen betrifft. Besonders aber sind es Orte des selbstlosen Dienens, wodurch die Gelegenheit haben, emotionale Bindungen über Generationen hinweg aufzubauen und Nächstenliebe zu entwickeln.
Um in den Tempel gehen zu können, müssen Voraussetzungen erfüllt werden und es erfordert moralische Würdigkeit. Die Segnungen des Tempels sind etwas, das man sich erarbeiten muss. Ich finde dieses Prinzip gut und richtig und bin davon überzeugt, dass es in allen Bereichen des Lebens wichtig ist. Ich finde aber auch das göttliche Prinzip gut und richtig, dass durch das Sühnopfer Christi uns alles das dazu gegeben wird, das wir trotz eigener Anstrengung nicht schaffen können. Beide Prinzipien gehen Hand in Hand und beseitigen die Missverständnisse, die es zum Thema Glaube und Werke, Gnade und Gerechtigkeit gibt.
Intelligente Menschen achten die Heiligkeit des Tempels – auch wenn sie den Sinn nicht verstehen oder damit nicht übereinstimmen. Es gibt leider Menschen, die zu Achtung und Respekt gegenüber Orten der Gottesverehrung nicht fähig sind. Sie disqualifizieren sich in Bezug persönliche Integrität selbst. Ich finde das sehr bedauerlich und es tut mir für diejenigen leid, die heilige Dinge in den Schmutz ziehen.
Tempel dienen der Familie. Unsere Kinder sind innerhalb unseres Tempelbündnisses geboren und sie haben selbst diese Bündnisse für ihre Ehen geschlossen. Natürlich liegt es an uns, diese Bündnissen zu achten, ihnen treu zu bleiben und alles dafür zu tun, dass wir als Familie glücklich sein können. Ich bin unendlich dankbar für meine Familie, meine liebe Frau, unsere Kinder, Schwiegerkinder und Enkel.
Heute war ein besonderer und historischer Tag in der Geschichte der Kirche in Sachsen. In einem Sondergottesdienst wurden die Gemeinden Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal reorganisiert.
Aus dem Zweig Hohenstein-Ernstthal wurde die Gemeinde Hohenstein-Ernstthal und ich hatte das Vorrecht, Danny Wagner als Bischof zu ordinieren und zu berufen.
Das Gemeindehaus in Chemnitz war mit mehr als 200 Mitgliedern und Besuchern voll besetzt.
Der Gottesdienst war für mich eine sehr emotionale Zeit. Ich musste an viele Dinge denken. 1911 sind die ersten Mitglieder der Kirche aus Chemnitz nach Hohenstein-Ernstthal gekommen und haben missioniert. Wenige Jahre später wurde ein Zweig der Kirche gegründet. Die Mitglieder in beiden Städten waren immer eng miteinander verbunden.
Ich musste an hervorragende Menschen in Chemnitz denken, die mich geprägt haben: Henry Burkhardt und Gottfried Richter (siehe meinen Post vom 22.4.2016: https://thomashengst.com/2016/04/22/dank/) oder auch meine Seminar- und Institutslehrer als ich ein Teenager war – Detlef Sellner, Rudolf Renkewitz, Karl Kleinert und Roland Jentzsch. Einige von ihnen leben nicht mehr, aber vergessen werde ich sie nie.
Ich musste an Kurt Meyer denken, der ein Freund meines Vater war und mich nach meiner Taufe 1972 konfirmiert hat. Viele seiner Nachkommen gehören jetzt zu meiner Gemeinde, was mich sehr freut.
Das Segnen und Austeilen des Abendmahls hat mich heute ebenfalls besonders berührt. Es hat einige Zeit gedauert, über 200 Menschen am Abendmahl teilhaben zu lassen. Es war eine besondere Zeit, während der ich an die Begebenheit, die im Buch Mormon, im 3. Nephi Kapitel 11 geschildert wird, erinnert wurde. Als Jesus den Nephiten nach seiner Auferstehung erschien und die versammelte Menge einlud vorzutreten und seine Nägelmale zu berühren und zu wissen, dass Er wirklich das Sühnopfer vollbracht hat, in dessen Gedenken wir jede Woche vom Abendmahl nehmen.
Ich musste auch an die Speisung der 5000 denken, die im Neuen Testament in Matthäus Kapitel 14 beschrieben wird. Jesus, der gerade von der Ermordung seines treuen Freundes und Wegbereiters Johannes dem Täufer erfahren hatte, wollte in seiner Trauer allein sein. Aber eine große Menge folgte ihm. Er hatte Mitgefühl für sie und heilte ihre Kranken und vollbrachte schließlich das Wunder der Speisung.
Wie lange mag es gedauert haben und was mögen die Menschen gefühlt haben, als sie darauf warteten, Jesus zu berühren oder dieses Wunder zu erleben? Daran zu denken, hat mich dankbarer für Jesus Christus gemacht.
Der neue Bischof Danny Wagner hat sich Knut Meyer und Gino Vogel als Ratgeber gewählt. Ich wünsche der neuen Bischofschaft Gottes Segen. Beiden Gemeinden wünsche ich eine gute und harmonische Zusammenarbeit im nun gemeinsam genutzten Kirchengebäude in Chemnitz, Stelzendorfer Straße 25. Es gibt viele großartige neue Möglichkeiten.
Ab Sonntag, den 19.6.2016 beginnt der Abendmahlsgottesdienst der Gemeinde Hohenstein-Ernstthal um 9:00. Die Gemeinde Chemnitz beginnt ihre Versammlungen um 11:00.