Pfahlkonferenz

Vor knapp zwei Wochen war Pfahlkonferenz in Leipzig. Bruder Geiler, unser Pfahlsekretär für Geschichte, hat wie immer einen umfassenden Bericht angefertigt, den wir bald auf http://www.pfahl-leipzig.de hochladen. Ich stelle hier meine Ansprache vom Samstagabend (22.2.2014) schon mal vorab für alle Interessierten online.

Auszug aus dem Konferenzbericht:

Der Präsident des Pfahles Leipzig, Präsident Thomas Hengst, wendet sich als Schlusssprecher der Versammlung an die anwesenden Schwestern, Brüder und Gäste.

Er dankt allen Sprechern für ihre Ansprachen, dem Chor für seine Darbietung und allen, die Aufgaben wahrgenommen haben, für ihren Dienst. Alle Anwesenden werden zum anschließenden Buffet eingeladen, um einen Imbiss einzunehmen und sich über die Pfahlkonferenzversammlungen auszutauschen.

Präsident Hengst weist auf die Downloadseite des Pfahles Leipzig unter der Adresse http://www.pfahl-leipzig.de hin.

Jeder hat etwas, was bei ihm gute Gefühle auslöst, z.B. Familienerinnerungen. Präsident Hengst hatte in seiner Kindheit gemeinsam mit seinem Bruder ein Tisch-Eishockeyspiel. Beide spielten damit ganze Weltmeisterschaften nach, sein Bruder führte die russische Nationalmannschaft, Präsident Thomas Hengst die der Tschechen.
In einem Video-Clip auf Youtube wird gezeigt, wie eine Familie einen Garagenverkauf durchführt. Ein junges Pärchen – jung, sie schwanger – sieht an einem Tisch einige Dinge an und fragt den Vater der Garagenverkaufsfamilie, wie viele Kinder die Familie habe. Der antwortete: „Drei!“. Der junge Mann sah seine Frau an und sagte: „Das ist eine gute Zahl!“ Sie sagt darauf: „Naja, erstmal das Eine!“ Der junge Mann fragt den Familienvater, wie es denn so wäre, ein Vater zu sein. Der Familienvater denkt über diese Frage nach wie es ist, ein Vater zu sein und welche Erlebnisse er mit ihnen hatte: Der gestorbene Fisch im Fischglas, der Liebeskummer der ältesten Tochter, die chemischen Versuche des Sohnes in der Küche, der Sprung in den Swimmingpool in voller Kleidung und viele andere Dinge, die man als Vater erlebt.
Die Botschaft des Filmes ist: Wie ist es, ein Vater zu sein? Man erlebt viele Dinge als Vater, es ist schön, Vater zu sein, es tut gut, Eltern zu sein.

Oft wird Präsident Hengst gefragt, wie er die erheblichen Belastungen in seinem Beruf wegstecken, verarbeiten kann. Er antwortet immer, dass ihm zwei Dinge dabei helfen:

1. Die Familie
2. Die Kirche

Kürzlich bereitete seine Familie den Heimabend vor. Dazu kaufte Präsident Thomas Hengst bei McDonalds ein. Der Sohn von Präsident Hengst sprach das Gebet und dankte für das „glorreiche und ungesunde Mahl“ …

Präsident Hengst spricht über Dinge, die uns gut tun und uns helfen, nach außen zu wirken:

Das Evangelium soll uns gut tun und es kann es auch! Wenn es das nicht kann, liegt es vielleicht an einigen Dingen, die wir verändern müssen, damit es uns wieder gut tut.
Der Pfahlpräsident will über einige Dinge sprechen, die uns helfen können und wie wir nach außen wirken können mit unserem Glauben.
Er sagt, dass er die Priestertumsträger aufgefordert hat, die Heimlehrarbeit signifikant zu erhöhen, zu verbessern. Wir sind seit vielen Jahren auf dem gleichen Level. Wir müssen jetzt einfach einen Sprung machen! Das gleiche trifft auch auf die Besuchslehrarbeit der Schwestern zu.
Wir tragen schon viele Probleme mit uns herum. Wir stehen oft unter Bedrängnissen.
Der Sprecher verweist auf Alma. Hier wird geschildert, wie Nehor auftritt, das ganze Volk durcheinander bringt, er alles relativiert und alle Lehren infrage gestellt werden und damit das Volk gespalten wird. Auch heute ist es so, dass viele „Gutmeinenden“ raten, man solle sich doch nicht einengen, sich nicht rechenschaftspflichtig gegenüber einem Gott machen lassen.

In Alma 4:2-3 heißt es: „aber das Volk war bedrängt, weil sie ihre Brüder verloren hatten und weil sie ihre Schafe und Rinder verloren hatten und weil sie ihre Getreidefelder, die von den Lamaniten zertrampelt und vernichtet worden waren, verloren hatten. Und so groß waren ihre Bedrängnisse, dass jede Seele Grund hatte zu trauern;
sie glaubten, dass es das Strafgericht Gottes war, das über sie gesandt wurde wegen ihrer Schlechtigkeit und ihrer Gräuel; und dies weckte in ihnen ihr Pflichtbewusstsein.

Die Pfahlpräsidentschaft, die Zweigpräsidenten, die Bischöfe müssen viele Probleme und Bedrängnisse aufsaugen. Viele unter uns sind bedrängt durch das eine oder andere Problem. Bei den Nephiten geschah etwas Interessantes: Sie hatten Grund zu trauern und dadurch wurde in ihnen die Erinnerung an ihre Pflicht wach! Manchmal erleben wir den Reflex, dass Mitglieder der Kirche, wenn sie in Bedrängnis geraten, am Evangelium Abstriche machen. Das ist etwa so, als würde ich, wenn ich krank werde, die Medizin absetzen.
Aber die Nephiten erinnerten sich an ihre Pflicht! Sie begannen, die Kirche noch vollständiger aufzurichten.
In Alma 4 wird geschildert, dass viele Menschen – 3500 – zur Kirche kamen. Die Menschen damals waren leider nicht beständig, 2 – 3 Jahre später gab es wieder Streit und Uneinigkeit.

Präsident Thomas Hengst gibt uns Anregungen und Aufgaben, die uns helfen, die Kirche weiter aufzurichten und beständig zu sein:

  • Er sagt, dass die Pfahlpräsidentschaft bewegt ist, weil es im Pfahl zu viele Geschwister gibt, die keinen gültigen Tempelschein haben. Er vergleicht das mit einem Führerschein, der verloren gegangen oder abgegeben werden musste. Ohne Führerschein – das ist schrecklich. Der Tempelschein ist der Führerschein im Evangelium! 20 – 25 % der Geschwister, die das Endowmentempfangen haben, haben derzeit keinen gültigen Tempelschein!
  • Beim Studium der Heiligen Schriften sind Beständigkeit und Achtsamkeit erforderlich. Präsident Hengst fordert uns auf, nicht nur zu lesen, sondern aus den Schriften zielstrebig etwas mitzunehmen: „Machen Sie sich Notizen von dem Studierten!“ Dann werden wir die dauerhafte Wirkung dessen verspüren, was wir studieren. Er spricht das „Regenschirmprinzip“ an. Wir spannen den Schirm des Schutzes auf, bevor die Flut des Schmutzes auf uns herabregnet!
  • „Lassen Sei uns mehr aus den Abendmahlsversammlungen mitnehmen!“ fordert uns Präsident Thomas Hengst auf. In der Abendmahlsversammlung erhalten wir das lebendige Wasser des Lebens aus Krügen. Manchmal bringen wir zur Abendmahlsversammlung eine leere Tasse mit uns halten die Hand darüber: „Du erzählst mir nichts! Du sagst mir nicht, wie ich zu leben habe oder wie ich dieses Gebot befolgen soll! Die Kirche redet mir nicht rein in mein Leben!“ Präsident Hengst fordert uns auf: „Geschwister, lassen Sie uns mit offenen Gefäßen kommen, um aus der Abendmahlsversammlung das mitzunehmen, was uns Kraft gibt für die kommende Woche!“ Es wäre so schön, wenn wir alle mit dem Wunsch in die Kirche kommen würden, erbaut zu werden – nicht um etwas zu erledigen – um unseren Himmlischen Vater zu verehren – nicht, um „geschäftig“ zu sein. Der Sprecher sagt: „Ich glaube, dass es für viele Menschen, die zu uns kommen, sehr schön wäre, wenn wir diese Ehrfurcht und diesen aufrichtigen Wunsch in unserem Herzen, gestärkt zu werden, über das Bedürfnis, geschäftig zu sein, stellen würden.“
  • „Sorgen wir für Harmonie und Liebe in unserer Familie und unserer Ehe!“ Beide sind ständigen Attacken durch die Welt ausgesetzt. Unser Ziel muss sein, keine Verwerfungen zuzulassen! In manche Ehen zieht der Zeitgeist der Unverbindlichkeit, der Austauschbarkeit, der Ignoranz vor den Folgen der Übertretungen, ein. Der Pfahlpräsident macht sich auch Sorgen um Ehen, in denen die Partner zwar zusammenleben, aber nicht glücklich sind. Das Evangelium kann uns helfen, dass unsere Ehen, unsere Familien glücklich sind. Er spricht von einem Artikel über ein altes Ehepaar, das 65 Jahre verheiratet war. Der Reporter fragte sie, wie sie das geschafft hätten. Und die Frau antwortete: „Wir wurden zu einer Zeit geboren, in der man etwas repariert hat, wenn es kaputtgegangen ist, anstatt es wegzuwerfen.“, und bittet inständig: „Arbeiten Sie in Ihren Familien und Ehen an den Problemen, werfen Sie nicht die Familie oder die Ehe weg, werfen wir nicht die Flinte ins Korn!“

Wir können beständiger sein im Familiengebet, im Familienheimabend, wie wir Kirchenaktivitäten auswerten,     mit welchen Inhalten wir uns umgeben. In vielen Familien braucht es vielleicht auch etwas mehr Humor, manche Probleme lassen sich lösen, wenn man sie nicht zu ernst sieht.

Während des Abendmahls haben wir Gelegenheit, über das Sühnopfer nachzudenken, Dankbarkeit für Jesus Christus zu empfinden!
Präsident Thomas Hengst zitiert 2 Nephi 9:13: „O wie groß ist der Plan unseres Gottes! Denn anderseits muss das Paradies Gottes die Geister der Rechtschaffenen freigeben, und das Grab muss die Leiber der Rechtschaffenen freigeben; und Geist und Leib werden wiederhergestellt, und alle Menschen werden unverweslich und unsterblich, und sie sind lebendige Seelen, und sie haben vollkommene Kenntnis gleichwie wir im Fleische, außer dass unsere Kenntnis vollkommen sein wird.“
Der Erlösungsplan ist Maßstab für alles, alles lässt sich dagegen abwägen. Und der Erlösungsplan zählt über dieses Leben hinaus in alle EwigkeitDer Erlösungsplan und die Umkehr sind wie eineiige Zwillinge! Das Evangelium fordert uns auf, ständig Umkehr zu üben. Der liebende Vater legt dabei den Arm um uns.

  • Das Gebet

Präsident Thomas Hengst zitiert aus der Ansprache

„Betet immer“ von Apostel David A. Bednar

https://www.lds.org/general-conference/2008/10/pray-always?lang=deu

„Die Muster, an die sich Gott bei der Erschaffung der Erde hielt, zeigen uns anschaulich, wie wir das Gebet mit Sinn erfüllen können. Im dritten Kapitel des Buches Mose erfahren wir, dass alles zuerst geistig erschaffen wurde, ehe es natürlich auf der Erde war.
„Und nun siehe, ich sage dir: Dies sind die Generationen des Himmels und der Erde, als sie erschaffen wurden an dem Tag, da ich, der Herr, Gott, den  Himmel und die Erde machte, und jede Pflanze des Feldes, bevor sie auf Erden war, und jedes Kraut des Feldes, bevor es wuchs. Denn ich, der Herr,  Gott, erschuf alles, wovon ich gesprochen habe, geistig, ehe es natürlich auf dem Antlitz der Erde war.“ (Mose 3:4,5.)

Aus diesen Versen erfahren wir, dass die geistige Schöpfung der natürlichen Schöpfung vorausging. In ähnlicher Weise ist ein sinnerfülltes Morgengebet  ein wichtiger Bestandteil der geistigen Schöpfung eines jeden Tages, die der zeitlichen Schöpfung oder der tatsächlichen Durchführung des Tages  vorausgeht.“

Präsident Thomas Hengst sagt dazu: „Daran habe ich noch nicht gedacht, dass ein Morgengebet ein Teil meiner geistigen Schöpfung für den vor mir liegenden Tag sein kann. Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke, dass wir unseren Tag im Gespräch mit dem Himmlischen Vater beraten und geistig erschaffen können? Und dann begleitet uns dieses Gebet durch den Tag, während wir das in die Tat umzusetzen versuchen, was wir am Morgen mit dem Himmlischen Vater gemeinsam geistig erschaffen haben. Und wie das zusammenpasst  mit dem, wie der Himmlische Vater vorgegangen ist, bei allem, was er tut! Wie erstrebenswert ist das, zu tun!“

Er zitiert weiter: „So wie die zeitliche Schöpfung mit der geistigen Schöpfung verbunden und deren Fortsetzung war, so sind sinnerfüllte Morgen- und Abendgebete miteinander verbunden, das eine ist die  Fortsetzung des anderen. …
… Solch ein Gebet ist ein wesentlicher Bestandteil unserer geistigen Vorbereitung auf den Tag. …
Morgen- und Abendgebete – und alle Gebete dazwischen – sind keine unzusammenhängenden, einzelnen Ereignisse; vielmehr sind sie  jeden Tag – und über Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre hinweg – miteinander verbunden. Das ist ein Teil dessen, wie wir die Aufforderung aus den heiligen Schriften erfüllen, immer zu beten…“ und fragt: „Beten wir immer so?

Wenn wir das tun, müssen wir noch einen Schritt weitergehen. Dann wird die Dankbarkeit gegenüber dem Himmlischen Vater zunehmen! Der Fokus unseres Denkens und Handeln wird sich dann auf  unseren Nächsten richten. Unser Beispiel ist Jesus Christus.

In 3 Nephi 17:15-18 lesen wir: „Und als er diese Worte gesprochen hatte, kniete auch er auf dem Boden nieder; und siehe, er betete zum Vater, und das, was er betete, kann nicht niedergeschrieben werden, und die Menge, die ihn hörte, gab Zeugnis. Und auf diese Weise geben sie Zeugnis: So Großes und Wunderbares, wie wir es Jesus reden gesehen und auch gehört haben, das kann keine Zunge aussprechen, auch kann kein Mensch es niederschreiben, und das Menschenherz kann es nicht erfassen; und niemand kann die Freude ermessen, die unsere Seele erfüllt hat zu der Zeit, da wir ihn für uns zum Vater beten gehört haben. Und es begab sich: Als Jesus mit seinem Gebet zum Vater zu Ende gekommen war, stand er auf; so groß aber war die Freude der Menge, dass sie überwältigt war.“

SO würde Jesus Christus auch für UNS beten!

Präsident Hengst wäre glücklich, wenn wir auch nur ansatzweise SO für einen unserer Nächsten beten würde.

Der Pfahlpräsident fordert uns auf: „Lassen Sie uns im Herzen den Wunsch entwickeln, das Herz eines Menschen zu berühren, den Arm um einen anderen zu legen zu können, dem wir geholfen haben, zu Christus zu kommen!“ und gibt uns abschließend sein Zeugnis.

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