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Zwischen den Feiertagen

Am Sonntag wurde ich gefragt, ob ich meine Gedanken, über die ich in unserem Weihnachtsgottesdienst gesprochen habe, aufschreiben könnte. Ich versuche es mal in abgekürzter Form.

In unserem Pfahl wohnt eine Schwester, die mir seit mehr als 10 Jahren zu jeder Pfahlkonferenz ein Heft gibt, in das sie wertvolle Zitate, aufbauende Gedanken und motivierende Worte schreibt. Das tut sie nicht nur für mich, sondern auch für andere. Es ist außergewöhnlich und Ausdruck einer Herzensgüte, wie wir sie in diesen Zeiten dringend brauchen.

Wie gut wäre es, wenn, symbolisch gesehen, viel mehr solcher Schulhefte verteilt würden, anstatt Textnachrichten oder Emails mit destruktiven Inhalten, die nicht dazu geeignet sind, für Frieden im Großen oder Kleinen zu sorgen. Wir leiden unter einer völligen Übersättigung an negativen Inhalten, sei es in den Medien oder auch in der persönlichen Kommunikation. Wie schnell geht es, dass Unterhaltungen ins Negative abgleiten. Dabei geht es nicht darum, Probleme unter den Tisch zu kehren. Es geht aber um die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es im familiären Umfeld fünf positiver oder aufbauender Informationen bedarf, um die Wirkung einer negativen oder herabmindernden Information auszugleichen.

Ein weiteres Beispiel, das ich kürzlich selbst erlebt habe: Einer meiner Ratgeber in der Bischofschaft sprach mich am Sonntagmorgen vorm Gottesdienst an. Er wollte über ein Problem sprechen, was wir auch taten, aber sein Hauptfokus war sein Eindruck, dass ich in den letzten Wochen stark überlastet war und eine Pause brauche. Obwohl seine Empathie nichts an der Last änderte, hatte sie jedoch eine sehr positive Wirkung darauf, wie ich sie empfinde.

Das ist ein wichtiger Punkt, an dem unsere Gesellschaft krankt – ein dramatisches Defizit an aufbauenden Inhalten, Konversationen, Nachrichten und Verhaltensweisen – mit signifikanten Folgen für die seelische, geistige und körperliche Gesundheit vieler Menschen.

Eine weitere Folge dieses Defizits ist der Verlust von Einigkeit und Zusammenhalt. Diese sind ein fragiles Gut. Es kostet viel geistige Kraft, sie zu fördern und zu bewahren – viel mehr, als sie zu stören.

Jesus Christus gab seinen Jüngern eine kurze, aber prägnante Belehrung, als sie sich mit einer der Hauptursachen für Zwistigkeiten beschäftigten – dem Vergleich:

„In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“ (Neues Testament, Matthäus 18:1-5)

Ich denke, uns ist sehr bewusst, was Jesus hier gemeint hat. Im Buch Mormon wird der Gedanke in König Benjamins großartiger Rede weiter mit großer Klarheit ausgeführt.

„… und [der Mensch] durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger wird und so wird wie ein Kind, fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voller Liebe und willig, sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, ihm aufzuerlegen, so wie ein Kind sich seinem Vater fügt.“ (Buch Mormon, Mosia 3:19)

Es lohnt sich, auch die Verse davor und danach gründlich zu lesen.

Um ein wirksames Gegengewicht zu den Irrtümern und zerstörerischen Trends des Zeitgeistes aufzubauen, wäre es gut, wenn wir uns in Gemeinden und Familien mit den Empfehlungen von Jesus Christus ernsthafter auseinandersetzen. Im Mittelpunkt von Weihnachten steht ein Kind. Elder Jeffrey R. Holland vom Rat der Zwölf hat es einmal so ausgedrückt:

„Remember that baby born in Bethlehem so long ago. Be grateful – for Him, give gifts – because of Him, sing carols – to Him, laugh – with Him, If needed, cry – with Him. Be a child again.“ (Unto us a child is born, Jeffrey R. Holland)

„Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.“ (Neues Testament, Matthäus 19:14)

Wir brauchen positive Ermutigung, Vergebung und inneren Frieden, um gesund zu bleiben und etwas leisten zu können. Unversöhnlichkeit und Nichtstun fördern Uneinigkeit und Dysfunktionalität – mit weitreichenden Folgen, die immer deutlicher absehbar werden. Manche unserer Mitmenschen benötigen professionelle Unterstützung für die Heilung von seelischen Wunden. Für die meisten von uns gilt, dass Resilienz nicht primär von der Menge an Arbeit, die wir leisten, bestimmt wird, sondern vielmehr vom Umgang miteinander. Darauf haben wir sehr wohl einen großen Einfluss.

Meiner Gemeinde und Familie wünsche ich im neuen Jahr, dass wir uns noch mehr gegenseitig mit aufbauenden Inhalten versorgen und uns helfen zusammenzuwachsen, um inneren Frieden in einer turbulenten Welt verspüren zu können.