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Gedanken zum ersten Advent

Letzte Woche haben wir unserer Verstorbenen gedacht. Da wir an das ewige Leben glauben, sind wir dankbar zu wissen, dass die Zeit zwischen Tod und Auferstehung keine Zeit der Untätigkeit ist, sondern eine Zeit der Ruhe, des Lernens, des Lehrens und sicherlich tiefer Selbsterkenntnis mit vielen augenöffnenden Erfahrungen.

Dieses Wochenende beginnt die Adventszeit, in der sich hoffentlich unsere Gedanken und Gefühle vermehrt Jesus Christus zuwenden, der durch Sein Wirken, die Auferstehung und das ewige Leben des Menschen zustande gebracht hat.

Wenn es uns gelingt, von der Hektik und dem Stress, den die Weihnachtszeit häufig mit sich bringt, wenigstens etwas Abstand zu nehmen, können sich uns wunderbare Gelegenheiten erschließen, über Ihn und uns selbst zu lernen.

In einer Zeit, in der die möglichst schnelle Befriedigung eigener Bedürfnisse in der öffentlichen Wahrnehmung zu- und die Bereitschaft Eigenverantwortung zu übernehmen abnimmt, wird unsere persönliche Beziehung zu Gott immer wichtiger. Ein Gradmesser für die Qualität und Nachhaltigkeit dieser Beziehung ist unsere Fähigkeit zur Selbstreflexion. Die Aufforderung, uns Gott zu nähern und uns dadurch positiv zu verändern, zieht sich wie ein roter Faden durch die Lehren von Jesus Christus.

Vor kurzem las ich eine interessante Abwandlung des bekannten Serenity Prayers (Gelassenheitsgebet) des Theologen Reinhold Niebuhr („Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“)

Die abgewandelte Version lautet:

„Gott, gib mir die Gelassenheit zu akzeptieren, dass ich andere Menschen nicht ändern kann, den Mut, die Person zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, zu wissen, dass ich es bin.“

Leider gibt es auf der Welt unermessliches Leid, das Menschen unverschuldet trifft. Vielen wird in diesem Leben nicht die verdiente Gerechtigkeit zuteil. Aber als Christen haben wir den festen Glauben und die begründete Hoffnung, dass der Tag der Gerechtigkeit und Heilung für alle kommen wird. Um so wichtiger ist es, dass wir herausfinden, welche Rolle wir in diesem Prozess spielen können und sollten.

Zurück zum Zitat: Im Leben von uns allen gibt es Dinge, die uns nicht glücklich machen, die wir aber selbst ändern könnten, wenn wir denn den Mut haben, uns auf den Weg der Veränderung zu begeben.

Manche Menschen quält ein problematischer Umgang mit negativen Emotionen, wodurch gerechte Ziele nicht erreicht und wohlmeinende Menschen oft vor den Kopf gestoßen werden. Andere konsumieren mehr destruktive Informationen, Medien oder Substanzen, als sie verarbeiten können oder lassen Einflüsse zu, die ihnen schaden, wodurch sie seelisch oder auch körperlich stark belastet werden. Einige überfordern sich durch Selbstüberschätzung, andere unterfordern sich durch Trägheit und Ausreden. Manche sind ein Opfer von unnötigem Perfektionismus, der zu Unzufriedenheit führt, oder vergleichen sich extensiv mit anderen. Sehr viele (und dazu zähle ich unter anderem auch mich) legen zu wenige Pausen ein, um zu regenerieren und Kraft zu schöpfen. Viele der genannten Probleme können zu sozialer Isolierung und Einsamkeit führen und damit die Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden, beeinträchtigen.

Man könnte die Aufzählung noch lange fortsetzen. Was immer es auch sei, das einem größeren Glücksgefühl im Weg steht – in den meisten Fällen können wir etwas tun, wenn wir uns bemühen, uns mit Gottes Hilfe selbst besser zu erkennen und dann aktiv zu werden. Jesus Christus hat uns viele Prinzipien an die Hand gegeben und ausführlich erläutert, die bei beständiger Anwendung zu Linderung und Heilung, nicht nur bei uns selbst, sondern auch Menschen, die uns auf irgendeine Art begegnen, führen. Vielleicht ist bei schwerwiegenden Problemen geeignete professionelle Hilfe nötig, die dann auch gesucht und in Anspruch genommen werden sollte.

Es ist nicht unbedingt die Menge an Arbeit, die wir leisten, die unser Glück beeinträchtigt. Ich glaube, zur Zeit sehr populäre Meinungen sind im Irrtum, wenn es um Eigenverantwortung geht. Es sind sehr oft viele andere Faktoren wie zwischenmenschliches Verhalten und andere Rahmenbedingungen, die auf unsere seelische Balance wirken. Einen großen Teil davon können wir selbst beeinflussen. Das ist sicher keine bequeme Lehre. Dafür ist sie nachhaltig. Ist es nicht so, dass die größte Zufriedenheit dann entsteht, wenn man es schafft, seine eigenen inneren Hindernisse zu überwinden und erleben kann, das es im Leben heller wird – durchaus auch unabhängig von den Umständen?

Johannes zitiert in seinem Evangelium Jesus Christus: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.“ (Neues Testament, Johannes 12:46)

Licht spielt in der Adventszeit eine herausragende Rolle. Mögen wir viele Momente haben, in denen wir es spüren.

Zum 4. Advent

Diese Woche erhielt ich einen Weihnachtsbrief in dem einige Verse aus dem Buch Mormon zitiert werden:

„Und nun war dies gewiss ein kummervoller Tag, ja, eine Zeit ernster Besinnung und eine Zeit von viel Fasten und Beten. …
Und so sehen wir den großen Ruf an den Fleiß der Menschen, in den Weingärten des Herrn zu arbeiten; und so sehen wir den großen Grund für Leid und auch für Freude – Leid wegen des Todes und der Vernichtung unter den Menschen, und Freude wegen des Lichtes Christi zum Leben.“

(Buch Mormon, Alma 28:6, 14)

Auch in dieser Weihnachtszeit begegnet uns Kummer, nicht nur weit entfernt, sondern auch unter Menschen, die wir kennen und schätzen, mit denen wir uns verbunden fühlen.
Seit einigen Wochen haben wir großen Bedarf und viele Gelegenheiten, anderen geistlich zu dienen, zum Beispiel durch Fasten und Beten.
Wir bangen um Leben und Gesundheit von Menschen, die uns nahe stehen und trauern mit denen, die tragischerweise Angehörige verloren haben. Wir fühlen mit denen, deren Seelen leiden und für die es nicht leicht ist, Licht in dieser Zeit wahrzunehmen.

Unsere Gebete zu Gott und unsere Kommunikation mit ihm sind in den letzten Monaten intensiver geworden. Dadurch haben wir Kraft gewonnen, um Momente zu schaffen, die hoffentlich für andere etwas mehr Licht bringen und uns vor destruktivem Getöse schützen. Nein, wir wollen keine zornigen oder zynischen Menschen werden. Zorn und Zynismus sind die Antithese zu Weitsicht und Nachhaltigkeit.

Wir sind dankbar für unsere Familie und die Liebe, die wir füreinander empfinden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern der Lohn für beständige Bemühungen und eine gelebte Haltung. Leider können wir aufgrund der Pandemie nicht alle an einem Ort zusammen kommen, aber wir fühlen uns sehr miteinander verbunden.

In der Weihnachtszeit, aber nicht nur dann, umgeben wir uns gern mit erhebender Musik, die unsere Gedanken und Gefühle näher zu Gott bringt und geeignet ist, inneren Frieden zu fördern. Wir genießen die Momente, in denen wir gemeinsam in der Familie und mit Freunden musizieren können – Zuhause, zur Gottesverehrung in der Gemeinde und anderswo. Dabei entsteht Licht.

Im oben erwähnten Weihnachtsbrief wurde noch eine Schriftstelle erwähnt – mit einer Aufforderung zum Schulterschluss und zur Entschlossenheit, im Werk des Herrn unbeirrt voran zu gehen.

„Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Lichte des Herrn!“
(Bibel, Jesaja 2:5)

Russell M. Nelson, Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, hat diese Woche folgendes gesagt:

„Da so viele unserer Mitmenschen durch Ängste und Unsicherheit belastet sind“, so Präsident Nelson in einem neuen Video, „fordere ich Sie auf, in Ihrem Herzen Platz für diejenigen zu schaffen, die sich vielleicht schwertun, das Licht des Erretters zu sehen und seine Liebe zu spüren. Kein Geschenk ist so bedeutsam wie das, was Sie aus reiner Liebe heraus für die Einsamen, Erschöpften und Müden tun. Ebensolche Geschenke erinnern uns und sie an den wahren Grund für Weihnachten: das Geschenk des Sohnes Gottes, Jesus Christus, der geboren wurde, um alle Furcht zu vertreiben und allen, die ihm nachfolgen, immerwährendes Licht und Freude zu bringen.“

Frohe Weihnachten

Zum 4. Advent

Zum Ausklang des 4. Advent möchte ich noch ein paar Gedanken posten.

Heute Morgen wurde im Deutschlandfunk Kultur ein Beitrag, den ich für unsere Kirche geschrieben habe, gesendet. Durch die hohen Corona Inzidenzwerte in meinem Heimatlandkreis Zwickau konnte ich diese Woche nicht selbst zur Aufnahme ins Studio nach Berlin fahren. Deshalb hat diese Aufgabe ein Sprecher des Senders übernommen, der das auch viel besser kann als ich.

Hier ist der Link zum Nachhören:

https://presse-de.kirchejesuchristi.org/artikel/deutschlandfunk-kultur-weihnachtsbotschaft-zum-nachhoeren

Einen Teil der Botschaft habe ich einem lieben Freund gewidmet, der vor kurzem verstorben ist und auf dessen Beerdigung ich die Trauerrede gehalten habe.

Der zweite Gedanke ist eine Fireside, die ich vergangenen Sonntag per Zoom für die jungen Erwachsenen unseres Pfahles abgehalten habe. Dabei ging es mir vor allem um Standhaftigkeit im Glauben und wie man verhindern kann, dass man leichtfertig Erkenntnisse und Glaubensgrundsätze mit ewiger Relevanz wegwirft oder gegen, zwar bequemere, aber dafür mit Bezug auf das ewige Leben, irrelevante Haltungen eintauscht.

Hier ist der Link zur Aufzeichnung der Fireside:

https://youtu.be/LwZsYHNjoMw

Den dritten Punkt habe ich bereits in einigen sozialen Medien geteilt. Es ist ein kleines musikalisches Projekt, das ich mit meiner Tochter Janey Habicht, sowie Karen Vogel aus meiner Heimatgemeinde und Elder Kobe Rowe, der in unserer Gemeinde als Missionar gedient und seine Mission inzwischen vollendet hat, durchgeführt habe. Ich war zwar in dem Quartett der älteste, aber mit meinen 1.5 Jahren Cellopraxis der bei weitem unerfahrenste Spieler. Es war aber eine sehr schöne Erfahrung, eine gemeinsame Anstrengung zu unternehmen, obwohl wir durch Corona alle räumlich getrennt waren und nicht gemeinsam üben konnten. Nebenbei habe ich noch gelernt, wie man so ein Video zusammenbaut.

Hier ist ebenfalls der Youtube Link.

https://youtu.be/3zBEj2OdQGs

Viel Freude damit und frohe Weihnachten.

Erster Advent

Die Weihnachtszeit wird sich dieses Jahr stark von den vergangenen Jahren unterscheiden. Natürlich könnten wir unsere Zeit damit verbringen, uns zu beklagen – über alles mögliche. Am Ende werden sich die Zustände nur nachhaltig verbessern, wenn Vernunft und Empathie die Oberhand über Rücksichtslosigkeit und Ignoranz gewinnen.

Als ich diese Woche auf einer Beerdigung gesprochen habe, habe ich versucht, die Trauergäste an eine andere Perspektive zu erinnern. Was haben Menschen erlebt, die z.B. vor ungefähr 100 Jahren geboren wurden? Der Verstorbene wurde 1934 geboren. Im Alter von 5 oder 6 Jahren war seine Kindheit mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges praktisch zu Ende. Ein normales Leben gab es nicht. Die Einschränkungen waren dramatisch. Nach dem Krieg herrschten Zerstörung und Hungersnot. Der Vater kam 1950 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Man muss es nicht weiter ausführen.

Mein eigener Vater wurde 1917 geboren. Da tobte noch der Erste Weltkrieg. Danach kamen neben der Not außerdem die Spanische Grippe Pandemie, politische Turbulenzen, Inflation, Weltwirtschaftskrise, das Unrechtsregime der Nazis und schließlich ein weiterer furchtbarer Krieg mit drastischen Auswirkungen. Manchmal sollte man sich wirklich mal in eine andere Zeit versetzen, versuchen zu verstehen und das, was wir erleben, passend einzuordnen.

Es ist so wichtig, dass wir bewusst Seelenbildung betreiben, damit unsere Gesellschaft menschlich weniger Schaden nimmt. Es braucht Momente, die Herzen berühren und das Gute in uns und unseren Glauben stärken. Ich denke, dass viel mehr Menschen glauben, als es zugeben.

Vor einigen Tagen bin ich auf Youtube auf das Video unten gestoßen. Vor knapp zwei Jahren habe ich schon einmal über diese berührende Geschichte geschrieben (https://thomashengst.com/2018/12/08/it-is-well-with-my-soul/). Ich finde aber, sie passt auch dieses Jahr sehr gut in die Adventszeit. Sie wird im Video noch etwas ausführlicher beschrieben. Mittlerweile habe ich auch die Noten für das großartige Arrangement von Mack Wilberg gefunden (Oxford University Press). Ich freue mich schon auf das Musizieren.

Gedanken zu Weihnachten

In der Adventszeit waren wir aufgefordert der Welt ein Licht zu sein, siehe https://www.mormon.org/christmas/deu.
Manche haben gefragt: Wie kann man der Welt ein Licht sein? Ist das nicht etwas vermessen? Ist es nicht, wenn man die Bedeutung des Anliegens versteht. Wir haben es versucht und die Erfahrung gemacht, dass sich im Alltag viele, viele Gelegenheiten ergeben, mehr Licht und Freude in das Leben anderer Menschen zu bringen. Wir haben dabei ein größeres Maß an Zufriedenheit und Glück verspürt.

Kann man es sich heute, in einer wettbewerbsorientierten Welt, überhaupt noch leisten, anderen selbstlos beizustehen, die Ellenbogen einzufahren und zu dienen? Ja, man kann und man sollte.
Ich-Bezogenheit oder drastischer ausgedrückt, Egoismus, gehören zu den Hauptkrankheiten unserer Epoche, die zu vielen weiteren Auswüchsen und Krankheiten in der Gesellschaft und damit zu Streit, Leid, Vereinsamung und Gleichgültigkeit führen. Exzessive Ich-Bezogenheit und die überwiegende Fokusierung auf eigene Bedürfnisse bewirken Konsensunfähigkeit und machen den Einzelnen und die Gesellschaft nicht glücklicher. Viele Menschen wollen oft nur noch Beiträge zu ihren eigenen Bedingungen leisten.  Diese Haltung ist ein gesellschaftlicher Trend geworden und hält leider auch Einzug in unsere Gemeinden. Es ist aber dem, was wir glauben und was wir in der Kirche erreichen wollen, diametral entgegengesetzt.

Elder Uchtdorf vom Rat der Zwölf Apostel hat zur letzten Generalkonferenz folgendes gesagt:

„Kommen Sie, helfen Sie uns, eine Kultur aufzubauen und zu stärken, in der alle Kinder Gottes Heilung, Güte und Barmherzigkeit erfahren. Denn wir alle sind bestrebt, „eine neue Schöpfung“ zu werden, in der „das Alte“ vergangen und „Neues“ geworden ist.  Der Erretter zeigt uns, in welche Richtung wir uns bewegen sollen: vorwärts und aufwärts. Er sagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ Arbeiten wir doch alle gemeinsam daran, die Art Mensch zu werden, die wir nach Gottes Absicht werden sollen!

Das ist die Art Evangeliumskultur, die wir in der gesamten Kirche Jesu Christi pflegen möchten. Wir wollen die Kirche als einen Ort stärken, wo wir einander vergeben. Wo wir der Versuchung widerstehen, Fehler zu finden, zu tratschen und andere herabzusetzen. Wo wir aufrichten, anstatt Schwachstellen aufzuzeigen, und einander helfen, das Beste zu werden, was aus uns werden kann.

Ich lade Sie nochmals ein: Kommen Sie und sehen Sie. Schließen Sie sich uns an. Wir brauchen Sie.“

Esther und ich haben vor kurzem auf unserer Reise durch das Buch Mormon die Stellen im Buch Mormon gelesen, die in diesem kleinen Video beschrieben werden.

Diese Begebenheit und die nachfolgende Geschichte (siehe Helaman Kapitel 13 bis 3. Nephi Kapitel 9) berichten von einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft, die ihre Probleme nicht mehr dauerhaft und nachhaltig lösen wollte und am Ende auch nicht mehr konnte. Aus der Lektüre können wir sehr viel lernen.

Zu Weihnachten wünsche ich uns allen, dass wir Jesus Christus als Geschenk annehmen und eine besonders große Portion der Bergpredigt (siehe Neues Testament, Matthäus Kapitel 5-7 oder im Buch Mormon, 3. Nephi Kapitel 12 bis 14) auf unserem Gabentisch zulassen.

Sind diese Werte heute noch haltbar? Selbstverständlich. Sie sind elementar wichtig und sollten ständig wiederholt werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sie von vielen als unpopulär oder zu anstrengend empfunden werden. Nachhaltigkeit ist immer anstrengender als der Weg des geringsten Widerstandes. Im Gegensatz zum Minderwertigen, das sich mit großem Erfolg laut plärrend im 24/7 Modus anbiedert, setzt sich Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens nicht von selbst durch. Man muss sie suchen, sich kümmern, seinen Geist und die Sinne arbeiten lassen und sich verändern. Das ist das große Anliegen der Lehren von Jesus Christus.

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Unsere kleine Lichterwelt zu Hause 🙂

Esther und ich hatten dieses Jahr den Auftrag, die Weihnachtsfeier in unserer Gemeinde zu gestalten. Wir waren uns einig, dass wir den Besuchern etwas geben wollen, dass viele in der Weihnachtszeit paradoxerweise vermissen – Ruhe, Besinnlichkeit, Gemütlichkeit, Freude an einfachen, unspektakulären Dingen, Gemeinsamkeit und Zusammenhalt, Geschichtenerzählen, Weihnachtsliedersingen und Dankbarkeit für die Geburt des Sohnes Gottes, Jesus Christus.
Esther hat es wunderbar vorbereitet und mich mächtig mit eingespannt. Es hat Freude gemacht.
Nach 15 Jahren, habe ich die Wasserfarben wieder herausgeholt und in der Kürze der Zeit einige Abende damit verbracht, ein paar großformatige Dekorationen zu klecksen. Esther wollte, dass es heimelig wirkt und so habe ich mir ein paar Vorlagen gesucht, die rein künstlerisch nicht meine Sache wären, aber den Zweck voll erfüllt haben. Das Malen empfand ich als sehr entspannend. Es wäre zeitlich nicht möglich gewesen, als ich noch Pfahlpräsident war. 🙂

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Der Bischof unserer Gemeinde hatte mich vor ein paar Wochen gebeten, für den gemeinsamen Weihnachtsgottesdienst am 23.12. einen gemeinsamen Chor der Gemeinden Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz zu bilden – etwas, das ich noch nie in meinem ganzen Leben gemacht habe. Ich hatte damit gerechnet, dass wir 10-12 Sängerinnen und Sänger mobilisieren könnten, da in der Vorweihnachtszeit jeder sehr beschäftigt ist. Zu meiner großen Freude waren wir mehr als 25 und, was ich besonders gut fand – im Prinzip alle haben den Wunsch geäußert, wieder regelmäßig zu singen. Das Weihnachtslied klang sehr schön und mir taten die Arme weh. 🙂
Geistliche Musik ist eine großartige Medizin zur Heilung der Seele.

Am vierten Adventssamstag haben wir unseren traditionellen Trip ins Weihnachtsdorf Seiffen gemacht. Das Wetter war wirklich nicht schön – die meiste Zeit kalter Regen. Dennoch hatten wir eine sehr schöne Zeit, die uns auf die Weihnachtstage eingestimmt hat.

Ich wünsche allen Lesern ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest.

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Besuch in Seiffen