Diese Woche in Taiwan

Diese Woche war ich auf Dienstreise in Taiwan. Es war wie immer physisch anstrengend durch den Schlafmangel, aber sobald ich in unserem Büro in Hsinchu meine taiwanischen Kollegen treffe, geht es mir gut. Das sind gute Jungs, die Unterstützung und Ermutigung verdienen. Im Job bleiben ihnen oft Anerkennung und Lob versagt, vor allem wenn man ständig mit fordernden Kunden zu tun hat, die unter Druck stehen und diesen Druck erbarmungslos weitergeben. Also versuche ich sie mit meiner Erfahrung zu unterstützen wo ich nur kann und ihnen das Gefühl zu geben,  dass sie mir wichtig sind, ich sie mag und gern mit ihnen zusammen arbeite. Ich erfahre von ihnen gleichermaßen Freundschaft, die mir gut tut und mir hilft, die Anstrengungen zu ertragen. Ich habe in den letzten 12 Jahren in Asien so viele großartige Menschen kennengelernt.

Taiwan

Dieses kleine Beispiel zeigt mir, wie wichtig es ist, wie ich meine Kollegen behandle. Das gleiche trifft natürlich auch auf die Familie, Umgebung und die Gemeinde zu.
Ich bin dankbar für unsere Mitglieder in den Gemeinden aber auch alle sonst, die sich uneigennützig um das seelische Wohl ihrer Mitmenschen kümmern, ohne dafür viel Anerkennung zu erhalten. Sie nehmen sich die Zeit zuzuhören, vergessen ihre eigene Agenda und sind einfach nur Freund und manchmal vielleicht Ratgeber.
Ich sehe bei vielen Menschen, die ich treffe, ein wachsendes Defizit an empfangener Nächstenliebe und daran, mit Freundlichkeit und Wohlwollen behandelt zu werden – sei es im Arbeitsumfeld, durch ständige Krisen in Familien oder auch durch Einsamkeit.
Unsere Gemeinden können noch mehr als bisher Orte sein, an denen man genau diese Dinge großzügig erhält. Ich glaube, das gibt auch den Menschen zusätzliche Kraft, denen es bisher an Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen, oder überhaupt der Einsicht mangelt, Missstände im eigenen Leben zu beheben. Viele haben auch ein Problem mit ihrer Konfliktfähigkeit und sind nicht in der Lage, Probleme von den Menschen zu trennen. Deshalb werden Meinungsverschiedenheiten oft persönlich.

Meine Erfahrungen sagen mir klar, dass es viel nachhaltiger und langfristig erfolgreicher ist, mit Liebe und Freundlichkeit zu agieren als mit Härte. Klar, manchmal sind eindeutige Ansagen erforderlich, wenn man in der Verantwortung steht. Mir kommen dann immer die berühmten Verse aus Lehre und Bündnisse 121:41-45 in den Sinn:

„41  Kraft des Priestertums kann und soll keine Macht und kein Einfluss anders geltend gemacht werden als nur mit überzeugender Rede, mit  Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe,
42  mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert, ohne Heuchelei und ohne Falschheit,
43  alsbald mit aller Deutlichkeit zurechtweisen, wenn vom Heiligen Geist dazu bewegt; und danach demjenigen, den du zurechtgewiesen hast, vermehrte Liebe erweisend, damit er nicht meint, du seiest sein Feind,
44  damit er weiß, dass deine Treue stärker ist als die Fesseln des Todes.
45  Lass dein Inneres auch erfüllt sein von Nächstenliebe zu allen Menschen und zum Haushalt des Glaubens, und lass  Tugend immerfort deine Gedanken zieren; dann wird dein Vertrauen in der Gegenwart Gottes stark werden, und die Lehre des Priestertums wird auf deine Seele fallen wie der Tau vom Himmel.“

In diesen Versen finde ich immer wieder Motivation, genauso wie auch in der folgenden Schriftstelle aus Matthäus 11:28-30:

„28 Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Wir denken manchmal, das passiert automatisch nur durch Wunschdenken, dabei ist ein interessanter Aspekt dieser Verse, was wir tun können, um selbst Erleichterung zu finden und/oder anderen dabei zu helfen.

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