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Mit Absicht

In Vorbereitung der nächsten Radiobotschaft im Deutschlandfunk Kultur am 11. Februar hat mich die Schriftstelle in Johannes 14:6 stark beschäftigt:

Jesus antwortete ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Wir erleben, dass das allgemeine Verständnis dieser einfachen Aussage geringer wird. Der aufmerksame Beobachter bemerkt jedoch, dass dies mit einer Zunahme an Klagen über den Zustand der Welt und die Komplexität der Gesellschaft einhergeht. Wir machen uns Sorgen über sehr viele Dinge und vermissen Inspirationen bei Entscheidungsträgern, von denen wir Lösungen zu den drängendsten Probleme erwarten. Gleichzeitig soll alles möglichst beliebig, populär und bequem sein und keine großen persönlichen Veränderungen erfordern. Das wird so nicht funktionieren.

Im Podcast FollowHim.co, eine tolle Ergänzung zum Schriftstudium, ging es in Episode 3 zum Buch Mormon um 1. Nephi, Kapitel 6-10 mit BYU Professorin Dr. Gaye Strathearn. Sie machte u.a. folgende Aussage, die für viele von uns vertraut ist:

„… I still struggle with wanting the approval of the world at times because it can be immediate. Sometimes when you’re thinking about eternity, sometimes the approval of God is a little less immediate. It’s sometimes in a still small voice when I live in a very loud world. In other words, I’ve got to be very intentional to put myself in places where I am welcoming the spirit into my life and I’ve got to be intentional about listening. I’ve got to be intentional about remembering. I’ve got to be intentional about seeking for it. These experiences don’t usually come when I’m passive. These experience come when I’m seeking to be with God and to do His will, not mine. Sometimes the things of the world are in your face, and it’s hard to turn away or walk away and to disassociate from it, but I can’t disassociate into nothingness. The only way I can disassociate is an intentionality to come unto God and to do things His way, not mine. That’s hard sometimes.

Sinngemäß in Deutsch: „… Ich habe immer noch damit zu kämpfen, dass ich manchmal die Anerkennung der Welt haben möchte, weil sie so unmittelbar sein kann. Wenn man über die Ewigkeit nachdenkt, ist die Anerkennung Gottes manchmal etwas weniger unmittelbar. Manchmal ist es eine stille kleine Stimme, während ich in einer sehr lauten Welt lebe. Mit anderen Worten, ich muss mich ganz bewusst an Orte begeben, an denen ich den Heiligen Geist in meinem Leben willkommen heiße, und ich muss bewusst darauf hören. Ich muss mich absichtlich daran erinnern. Ich muss absichtlich danach suchen. Diese Erfahrungen kommen normalerweise nicht, wenn ich passiv bin. Diese Erfahrungen kommen, wenn ich danach strebe, mit Gott zusammen zu sein und seinen Willen zu tun, nicht meinen. Manchmal sind die Dinge der Welt direkt vor unserer Nase, und es ist schwer, sich davon abzuwenden oder wegzugehen und sich davon zu distanzieren, aber ich kann mich nicht ins Nichts distanzieren. Der einzige Weg, wie ich mich davon distanzieren kann, ist die Absicht, zu Gott zu kommen und die Dinge auf seine Weise zu tun, nicht auf meine. Das ist manchmal schwer.

Kompletter Podcast Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=_62ALc3ctFk, Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=SSmffPVkx-Q

Im Buch Mormon lernen wir von Nephi auf eindrucksvolle Weise, wie man Probleme lösen und Inspiration empfangen wird, wenn man sich Gott nähert, so lebt, dass diese Nähe entstehen kann und die Dinge auf seine Weise tut.

Hier nur ein Beispiel aus 1. Nephi, Kapitel 18, als er vor dem extrem komplexen Problem stand, ein Schiff zu bauen und sich dabei gegen die Opposition seiner Brüder behaupten zu müssen:

Und der Herr zeigte mir von Zeit zu Zeit, wie ich die Holzstämme für das Schiff bearbeiten sollte.
Nun bearbeitete ich, Nephi, die Holzstämme nicht auf die Weise, wie die Menschen es lernen, noch baute ich das Schiff auf die Weise der Menschen; sondern ich baute es auf die Weise, die der Herr mir gezeigt hatte; darum war es nicht nach der Weise der Menschen.
Und ich, Nephi, stieg oft auf den Berg, und ich betete oft zum Herrn; darum zeigte der Herr mir Großes.
Und es begab sich: Nachdem ich das Schiff gemäß dem Wort des Herrn vollendet hatte, sahen meine Brüder, dass es gut war und dass dessen Machart überaus sorgfältig war; darum demütigten sie sich abermals vor dem Herrn.

Ich denke, das sollte uns eine Menge Stoff zum Nachdenken über Wege, Wahrheiten, das Leben und wo die Reise hingehen soll, geben.